Gerade jetzt in der Coronakrise sind Arbeitsplätze oft Mangelware. Umso wichtiger ist es, als Bewerber/in gegen die vielen Mitbewerber/innen bestehen zu können. Mit einem Lebenslauf, vor allem jedoch mit einem Bewerbungsschreiben, kann man sich als Bewerber/in von der Konkurrenz abheben. Dennoch greifen viele Arbeitssuchende immer wieder auf denselben Wortschatz zurück, um sich ihrem potenziellen neuen Arbeitgeber schmackhaft zu machen. Dadurch sehen viele Personaler bei der Auswahl unter allen Bewerber/innen oft vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. Wir haben die Klischeewörter in Lebensläufen einmal unter die Lupe genommen. Welche abgedroschenen Phasen findet man in Bewerbungen am häufigsten? Und auf welche Fähigkeiten sollte man in einem Bewerbungsschreiben lieber nicht eingehen?
Annahme 1: Wer nicht alle Anforderungen erfüllt, braucht sich nicht zu bewerben.
Annahme 2: Bewerbungsfotos sind nach wie vor entscheidend.
Annahme 3: Die meisten Jobs werden intern oder über Beziehungen vergeben.
Annahme 4: Eine Bewerbung kurz vor Jahresende bringt ohnehin nichts.
Annahme 5: Bewerbungen laufen nur noch online.
Annahme 6: Personalfachkräfte haben No-Gos
Mehr hierzu findest du auf Welt.de.
Auch in anderen europäischen Ländern taucht Teamfähigkeit am häufigsten als Eigenschaft in Bewerbungsschreiben auf. Dennoch findet man innerhalb Europas auch andere Klischee-Fähigkeiten, die sich von den hiesigen unterscheiden. So sind andere Europäer im Vergleich zu uns im Allgemeinen kundenorientierter und outen sich zudem häufiger als „interessiert“ und „leidenschaftlich“. Allerdings sind europäische Arbeitssuchende im Gegensatz ihren hiesigen Pendants eher weniger ambitioniert und betrachten ihre Karriere nicht so sehr als ständigen Lernprozess.
Während bei uns personenzentrierte Eigenschaften in Bewerbungsschreiben dominieren, ist in Osteuropa ein anderer Trend spürbar. Osteuropäische Bewerber/innen setzen eher auf ihre Ergebnisorientierung und lassen persönliche Ambitionen lieber in den Hintergrund treten. Tschechen/Tschechinnen nehmen es beispielsweise ziemlich genau: Die Eigenschaften „strukturiert“ und „aufgabenorientiert“ werden gemeinsam mit „motiviert“ am häufigsten genannt. In Polen stellen Arbeitssuchende in ihrer Bewerbung vor allem Kompetenzen wie „kundenorientiert“, „professionell“ und „engagiert“ in den Vordergrund.
Wie schreibt man eine Bewerbung? Wie punktet man mit einem überzeugenden Anschreiben? Wir zeigen dir, wie man anno 2021 ein Bewerbungsschreiben verfasst, mit dem man es in die nächste Runde schafft: ins Bewerbungsgespräch.
Wir wissen nun, welche Kompetenzen in Bewerbungsschreiben am häufigsten genannt werden. Aber Vorsicht: Genau diese Klischees sind es, die man tunlichst vermeiden sollte. Denn nur so hebt man sich von anderen Bewerbenden ab und liegt besser im Rennen.
Gehe mal in dich: Wovon lässt du dich in der Regel inspirieren, wenn du ein Bewerbungsschreiben verfasst? Ist es die Stellenanzeige? Sind es Bewerbungsschreiben von Leuten aus deinem Bekanntenkreis? Dann sind Klischees quasi schon vorprogrammiert. Versuche daher, selbst herauszufinden, worin deine wahre Kraft liegt. Warum bist gerade du der/die Richtige für diese Stelle und wie äußert sich das? Mit einer Mindmap kannst du dies inventarisieren und dich selbst erforschen.
Bist du tatsächlich der vielbeschworene Teamplayer, der das auch zum Ausdruck bringen will? Nur zu, aber auch dann solltest du das Klischee vermeiden. Denn warum diese spezifische Eigenschaft im Anschreiben benennen, wenn es genügend Arbeitserfahrungen aus der Vergangenheit gibt, die genau diese Kompetenz lebhaft unter Beweis stellen? Ein echter Teamplayer nennt sich selbst nicht so, sondern erläutert, warum ihm/ihr die Arbeit im Team so wichtig ist.
„Als ich Ihre Stellenanzeige sah, war ich sofort begeistert.“ Oder: „Habe ich Ihr Interesse geweckt? Dann freue ich mich auf eine Einladung zum Bewerbungsgespräch.“ Kommen dir solche Phrasen bekannt vor? Dann wird es höchste Zeit, etwas kreativer an die Sache heranzugehen. Gerade Begeisterung und Motivation kann man auf vielerlei verschiedene Weisen zum Ausdruck bringen. Halte dich deshalb von Standardfloskeln fern. Das Layout und den Aufbau kann man natürlich aus einem Musterbrief übernehmen, aber den Inhalt des Schreibens solltest du immer deinem persönlichen Schreibstil anpassen und natürlich auf die ausgeschriebene Stelle zuschneiden. Denn den ersten Eindruck hinterlässt man nicht erst beim Bewerbungsgespräch, sondern in der Bewerbung selbst.
Um herauszufinden, welche Eigenschaften und Kompetenzen in Bewerbungsschreiben am häufigsten genannt werden, hat CVapp.de die Wortwahl und den Sprachstil von tausenden Bewerbungsschreiben aus 11 europäischen Ländern analysiert. Insgesamt wurden 340 118 europäische Bewerbungsschreiben gesichtet.