Ohne EDV- oder Computerkenntnisse geht heute fast gar nichts mehr. Nahezu jeder nutzt im Beruf Computer, Tablets oder Smartphones. MS Word oder Outlook zu beherrschen ist da kaum mehr eine Besonderheit. Hinzukommt, dass sich Technologien ständig weiterentwickeln und Kenntnisse schnell veralten. Niemand dürfte sich im Jahr 2024 noch mit Commodore 64-Kenntnissen brüsten.
Trotzdem sind EDV-Kenntnisse potenzielle Alleinstellungsmerkmale, die den Ausschlag im Bewerbungsprozess geben können. Wir zeigen dir, auf welche IT-Skills es heute ankommt und wo und wie du deine EDV-Kenntnisse korrekt im Lebenslauf angibst.
Ein Begriff – unzählige Kenntnisse. EDV steht für elektronische Datenverarbeitung und umfasst alle Fähigkeiten und Kenntnisse im Umgang mit Computern, Hardware und Software. In Stellenanzeigen und im Lebenslauf werden sie auch als PC-Kenntnisse, Computerkenntnisse oder IT-Skills bezeichnet oder mit „Umgang mit Computerprogrammen“ umschrieben.
Der Begriff umfasst ein schier endloses Spektrum an technologischem Know-how und deckt Kodierung und Datenanalyse ebenso ab wie Systemadministration und Netzwerksicherheit.
Früher bezogen sich EDV-Kenntnisse hauptsächlich auf Kenntnisse mit Computern allgemein sowie auf Textverarbeitungsprogramme. Mittlerweile sind unzählige neue Technologien und Produkte hinzugekommen, sodass sich EDV-Kenntnisse grob in folgende Kategorien unterteilen lassen:
Bestimmte EDV-Kenntnisse gehören mittlerweile zur Grundausstattung jedes Jobsuchenden. Besonders häufig werden in Stellenanzeigen die folgenden grundlegenden Computerkenntnisse verlangt:
Know-how zu konkreten Produkten:
Know-how für bestimmte Anwendungsbereiche:
Ganz oben auf der Wunschliste vieler Unternehmen stehen MS Office-Kenntnisse. Aber was genau ist damit gemeint? Bei Microsoft Office handelt es sich um ein Softwarepaket für Büroanwendungen, mit dem du Texte, Präsentationen, Tabellen oder Grafiken erstellen kannst. Bestandteil davon sind zum Beispiel Word, Excel und Powerpoint. MS Office-Kenntnisse beschreiben also deine EDV-Skills im Umgang mit eben diesen Programmen von Microsoft. Ein Blick auf die Stellenanzeigen zeigt, dass dieses Know-how in nahezu jedem Büro gleich welcher Branche Standard ist.
Die IT-Welt dreht sich immer schneller und bestimmt zunehmend unseren Alltag und die Jobanforderungen von Unternehmen. Zugegeben, man verliert schnell den Überblick, wenn es um EDV-Kenntnisse geht. Wir haben die am häufigsten gefragten EDV-Kenntnisse daher in drei Gruppen unterteilt:
Kenntnisse im Umgang mit Internettools beziehen sich insbesondere auf Soziale Medien (LinkedIn, Facebook, Twitter, Instagram, YouTube, Hootsuite, Tiktok, Pinterest, Content-Erstellung), die Erstellung von Blogs (CSS, Wordpress, SEO, Content Management, MailChimp, Google Analytics, Moz) und – im Zeitalter der Homeoffices – auf Teamarbeit (Dropbox, Slack, Zoom, Skype, Trello, Asana).
Software Skills lassen sich wiederum in folgende Anwendungsbereiche unterteilen:
Bei den Hardware Skills geht es in erster Linie um Wartung (Hardwarekonfiguration, Systemverwaltung, technische Unterstützung, Softwareinstallation, Linux/Unix) und um Netzwerke (Netzwerkkonfiguration, Sicherheit, Netzwerkautomatisierung, Cloud-Management, WAN/LAN, DNS, DHCP, Debugging).
Da grundlegende EDV-Kenntnisse wie der Umgang mit MS-Office oder Internet bei den meisten Unternehmen ohnehin Voraussetzung sind, kannst du mit spezifischen EDV-Skills aus der Masse herausstechen. Die Darstellung deiner Computerkenntnisse im Lebenslauf ist aber auch eine Platzfrage. Führe deshalb nur diejenigen Computerkenntnisse auf, die wirklich für den Job relevant sind. Einen Vorteil gibt es aber: Du kannst sie gleich an mehreren Stellen geschickt einbinden:
In deinem Profil (auch Zusammenfassung oder Personal Statement) gibst du einige deiner größten Erfolge an. Die Fähigkeiten, die dir dazu verholfen haben, kannst du ganz einfach mit einbauen. Wenn es um eine technologieorientierte Position geht, kannst du hier ruhig auch Computerkenntnisse erwähnen, etwa so:
„Erfahrener Softwareentwickler mit Fokus auf KI. Ausgeprägtes technisches Verständnis und analytisches Denkvermögen. Keine Angst vor Zahlen, dafür Geduld und Vorliebe für komplexe Fragestellungen sowie für die Entwicklung innovativer IT-Lösungen. Profunde Kenntnisse in Cobol, Perl, Python, Ruby on Rails und JavaScript bringe ich ebenso mit wie sehr gutes Englisch.“
Manche Positionen erfordern keine ausgeprägten Computerkenntnisse oder technischen Fähigkeiten. In dem Fall solltest du den Abschnitt „Profil“ für wichtigere Angaben verwenden. Eine Krankenschwester sollte zum Beispiel nicht darauf eingehen, dass sie einen EKG-Monitor bedienen kann.
Je nach Format deines Lebenslaufs bietet die Seitenleiste viel Platz für die Illustration von besonderen Fähigkeiten – vor allem bei zweiseitigen Lebensläufen. Liste nur die wirklich relevanten Kenntnisse auf, die dich von deinen Mitbewerbern unterscheiden, und beginne auf der ersten Seite mit denjenigen Skills, die für die betreffende Stelle am wichtigsten sind. Bei unseren Mustern für Lebensläufe schätzt du bei deinen Skills auch dein Niveau ein, das in Form eines Balkens dargestellt wird. Dadurch stechen deine Computerkenntnisse besonders gut ins Auge.
Computerkenntnisse kannst du durchaus zusammen mit relevanten Soft Skills angeben, um deine Vielseitigkeit zu unterstreichen. Allerdings solltest du ähnliche Computerkenntnisse (wie Programmiersprachen) in einer Gruppe zusammenfassen.
Die meisten deiner Fähigkeiten listest du im Abschnitt „Berufserfahrung“ auf. Da Branchenprofis wissen, welche Fähigkeiten für bestimmte Leistungen erforderlich sind, brauchst du deine Kenntnisse nicht alle einzeln anzugeben. Wenn allerdings eine deiner Fähigkeiten bei einem bestimmten Projekt den entscheidenden Unterschied gemacht hat, hebe sie hier hervor.
Softwareentwickler bei Cloud Creators GmbH, Freiburg
September 2013 - Mai 2024
Junior-Softwareentwickler bei Soxel AG, Basel
Juni 2011 - August 2013
Wenn du über sehr umfassende EDV-Kenntnisse verfügst, bietet es sich an, sie angemessen zu bündeln und in einer eigenen Rubrik aufzuführen (ähnlich wie du Sprachen im Lebenslauf angibst). Zum Beispiel so:
Tipps für die Angabe von EDV-Skills
Eines haben wir hier bereits mehrfach festgestellt: Ohne IT-Wissen ist die Jobsuche in Zeiten der Digitalisierung schwierig. Hier gilt es, am Ball zu bleiben und seine EDV-Kenntnisse regelmäßig aufzufrischen. Mit der richtigen Herangehensweise kannst du dein IT-Wissen schnell und einfach auf Vordermann bringen oder erweitern. Hier einige Tipps:
Eine weitere Möglichkeit, dein IT-Wissen zu erweitern oder aufzufrischen, sind Onlinekurse. Zahlreiche Fachinstitute bieten modulare Fernkurse an, die sich sowohl an Anfänger als auch an Profis richten. Meistens bekommst du am Ende ein Zertifikat, das du deinem Lebenslauf beifügen kannst (und solltest).
Der ICDL (International Certification for Digital Literacy) ist der internationale Standard für digitale Kompetenzen im Beruf. Das international qualitätsgesicherte Lern-und Zertifizierungssystem bietet eine Vielzahl von Modulen an. Weltweit nutzen Bildungs- und Ausbildungsorganisationen sowie Arbeitgeber des öffentlichen und privaten Sektors ICDL, um aktuellen und zukünftigen Arbeitskräften die digitalen Fähigkeiten zu vermitteln, die für die Anforderung des modernen Arbeitsplatzes nötig sind.
Die European Computer Driving License bzw. Der ECDL-Computerführerschein ist ein in über 148 Ländern anerkanntes Zertifikat für den Erwerb digitaler Kompetenzen.
Mit dem ECDL hast du die Möglichkeit, deine Fähigkeiten am PC offiziell zertifizieren zu lassen und einen guten Eindruck bei Personalverantwortlichen zu hinterlassen.
Der ECDL richtet sich vor allem an Personen, die fundierte Kenntnisse der gängigen Microsoft Office-Anwendungen erwerben wollen und ihre Computerkenntnisse mit einem international anerkannten Zertifikat nachweisen möchten.
Die meisten Volkshochschulen bieten für kleines Geld EDV-Kurse an. Die Palette reicht von Zehn-Finger-Schreiben über MS Office-Kenntnisse für Studierende oder Seniorinnen und Senioren bis hin zu Programmierung, Webdesign und Online-Marketing. Ob du auch diese Kurse im Lebenslauf erwähnen solltest, richtet sich nach der jeweiligen Situation: Als IT-Profi, der sich auf eine Führungsposition bewirbt – nein. Als Studierende/r oder Auszubildende/r, als Quereinsteiger/in oder Wiedereinsteiger/in in das Berufsleben kann es Sinn machen, auch diese Teilnahmebestätigungen beizufügen, um dein Engagement und deine Lernbereitschaft zu untermauern.
Die Bundesagentur für Arbeit arbeitet mit zahlreichen Anbietern von EDV-Weiterbildungsmaßnahmen zusammen. Erkundige dich bei deiner lokalen Niederlassung oder im Internet, welche Möglichkeiten der Förderungen bestehen.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung bietet verschiedene Förderprogramme an, um möglichst vielen Menschen eine Weiterbildung zu ermöglichen. Zu den geförderten Fortbildungskursen gehören auch EDV-Kurse.
EDV-Kenntnisse werden in nahezu jeder Stellenanzeige verlangt. Die Basics für den klassischen Bürojob musst du draufhaben. Noch besser ist es, wenn du mit vielseitigem Expertenwissen aufwarten kannst, denn damit stichst du im Bewerbungsprozess hervor.
EDV-Kenntnisse gehören also in jedem Fall in den Lebenslauf und sollten durch Zertifikate belegt werden. Wissenslücken solltest du auffrischen. Wenn du gerade auf Jobsuche bist, nutze dazu auch alternative Wege wie YouTube, Online Tutorials oder staatlich geförderte Angebote.
Falls du gerade nicht auf der Suche bist, weil du deinen Traumjob bereits hast, dann nutze die Weiterbildungsangebote deines Arbeitgebers. Qualifiziertes und engagiertes Personal kommt auch ihm zugute – und du hast ein paar Zertifikate mehr in der Tasche. Die nächste Gehaltsverhandlung kommt bestimmt!