Welchen Zweck hat ein Personal Statement im Lebenslauf?
Ein Personal Statement ist eine selbstbewusste Kurzvorstellung deiner Person: Wer bist du? Was treibt dich an? Welche Ziele hast du?
Das Personal Statement - idealerweise ganz oben im Lebenslauf platziert - ködert den Leser und macht ihn neugierig auf mehr. Wie also schreibt man solch ein Kurzportrait, das einerseits natürlich wirkt, andererseits aber auch die Aufmerksamkeit eines potenziellen Arbeitgebers auf sich zieht? Wie erklärst du in wenigen Zeilen, wer du bist und warum gerade du die ideale Besetzung für die Stelle bist? In den folgenden Abschnitten erklären wir es dir.
Diese Anleitung umfasst:
- Grundlagen zur Formatierung eines Personal Statements: wie du dir mit gezielten, auf die Stelle zugeschnittenen Formulierungen einen Vorsprung sichern kannst
- Ansprechende und abschreckende Beispiele für Personal Statements
- Mit praktischen Schritten zum perfekten Personal Statement
Das Format eines Personal Statements
Das Personal Statement ist ein kurzer Abschnitt, der direkt unter den Kontaktangaben zuoberst in einem Lebenslauf erscheint. Es fasst deine Erfahrung, deine Ziele und deine Fähigkeiten auf selbstbewusste Weise zusammen, quasi als Werbeslogan für deine berufliche Laufbahn. Ein ideales Personal Statement sieht wie folgt aus:
- Zwischen 50 und 200 Wörter in 3-4 Sätzen
- Deine Berufsbezeichnung, z. B. "Erfahrener Java-Entwickler" oder "Betriebswirtin mit Leidenschaft für die Reisebranche"
- Ein neugierig machender Eröffnungssatz
- Soft Skills und Hard Skills
- Beeindruckende Zahlen und Fakten
- Deine kurz- bzw. langfristigen Ziele
- Jobspezifisches, zugeschnitten auf die anvisierte Stelle
Auf den ersten Blick etwas viel für 200 Wörter, aber sieh es gewissermaßen als Elevator Pitch: mit wenigen Worten viel sagen und damit auch zum Ausdruck bringen, warum gerade deine Erfahrung, deine Ziele und deine Fähigkeiten genau zu diesem Job passen.
Formuliere dein Personal Statement passend zur Stellenbeschreibung
Stellenanzeigen werden in der Regel sehr sorgfältig formuliert. Jedes Wort wird auf die Goldwaage gelegt. Genauso sorgfältig solltest du die Stellenbeschreibung daher lesen: In welchem Ton ist sie geschrieben? Welche Fähigkeiten werden betont? Lässt sich aus dem Text irgendwie ableiten, wie sich das Unternehmen seine/n künftigen/n Traummitarbeiter/in vorstellt? Führende HR-Manager empfehlen hier die Verwendung von relevanten Schlagwörtern, die einerseits zur Stellenausschreibung passen und andererseits an deren eigentlichen Wortlaut anknüpfen.
Wie würde diese Stellenbeschreibung in 3-4 Sätzen aussehen? Welche Schlagwörter und Fähigkeiten würden in der Stellenbeschreibung genannt? Und in welchem Ton wäre sie geschrieben?
Bei aller Beschränkung auf die eigene Person und die eigenen Erfahrungen sollte dein Personal Statement möglichst viele Ähnlichkeiten mit der Stellenbeschreibung aufweisen. Damit der/die Personalverantwortliche idealerweise schon beim Lesen der ersten paar Sätze deines Lebenslaufs auf den Trichter kommt, dass du genau die Person bist, nach welcher das Unternehmen in der Stellenbeschreibung sucht.
Spar dir das Personal Statement bis zum Schluss auf
Bevor du dich gleich am Anfang mit der Formulierung eines perfekten Personal Statements verrennst, solltest du diesen Abschnitt überschlagen und erst einmal zum beruflichen Werdegang übergehen. Nachdem du deine relevanten Karrierestationen hinzugefügt und deine dabei gesammelten Erfahrungen geschildert hast, solltest du die darin verwendeten Schlagwörter und Formulierungen sowie die angeführten Fähigkeiten einmal genauer unter die Lupe nehmen.
Denn dein ganzer Karriereverlauf und die Stellenbeschreibung für den anvisierten Job bilden den Grundstock für dein Personal Statement. Wenn du dein Personal Statement zuletzt schreibst, wird es dir leichter fallen, da du dann genügend Inspiration hast.
Wie schreibe ich einen Lebenslauf von Anfang an? Wer mit dem Personal Statement bis zuletzt wartet, ist gut beraten. Immerhin gibt man damit dem Gehirn die Gelegenheit, sich auf die wirklichen Stärken zu konzentrieren. Aber allein schon das Schreiben der übrigen Teile ist eine Mammutaufgabe. Schlaue Ratschläge zum Abfassen eines Lebenslaufs gibt es genug. Im Grunde genommen kommt es jedoch darauf an, sich auf eine Kombination von drei wesentlichen Fragen zu besinnen: Wo liegen meine Stärken? Was mag ich persönlich? Und wie kann ich diese Dinge für mein berufliches Fortkommen nutzen? Natürlich solltest du deine Erfahrungen nicht aufbauschen, aber du darfst schon etwas kreativ zur Sache gehen, um deine Vergangenheit so darzustellen, dass sie zu deinen zukünftigen Zielen passt.
Einige Beispiele für Personal Statements
Bevor es ans Schreiben geht, möchten wir dir anhand von einigen Beispielen einen Einblick in die verschiedenen Formen und Stile vermitteln. Wie schreibt man ein gutes Personal Statement?
Beispiel: Innovative Geschäftsleitungsassistentin mit mehr als 10 Jahren Erfahrung in einem globalen Finanzunternehmen, einem Team von drei Topmanagern zuarbeitend. Kompetente Reisekoordinatorin, Verwaltung umfangreicher Spesenabrechnungen, Streamlining der Kommunikation und abteilungsübergreifender Abgleich von Terminkalendern. Möchte mich im cvapp.de-Team gerne als Geschäftsleitungsassistentin einbringen, um mich als Office-Managerin weiterzuentwickeln. Fühle mich am wohlsten in einem Umfeld, das selbstständige Problemlöserkapazitäten erfordert. Verliere auch unter Termindruck nicht den Überblick.
Dieses Beispiel macht einiges richtig:
- Die Berufsbezeichnung steht im ersten Satz
- Konkrete Angaben zu Teamgröße und Aufgaben
- Zählt Verantwortungsbereiche und Kernfähigkeiten in knapper Form auf
- Betont sowohl die Hard Skills (Erfahrung in Sachen Spesenmanagement und Reisekoordination) als auch die Soft Skills (Stressbeständigkeit, Problemlösermentalität und Kommunikation)
- Knüpft vor allem mit den letzten Aussagen an das Unternehmen bzw. die Stellenbeschreibung an
Hier einige weitere Beispiele für Personal Statements:
Kompetenter Digital Marketing Manager mit fünf Jahren Erfahrung im Management eines weltweiten Unternehmens. Steigerung der Inbound Leads um 500% und Erhöhung der jährlichen Online-Verkäufe von 100.000 auf über 2 Millionen innerhalb von drei Jahren. Möchte sich beruflich weiterentwickeln und seine Fähigkeiten im Marketing-Team bei cvapp.de einbringen.
Sachlich und leistungsorientiert, ohne die "Ich"-Form zu verwenden. Betrachten wir nun ein weniger effektives Beispiel:
Ich habe fünf Jahre lang als Digital Marketing Manager gearbeitet. In dieser Zeit war ich ein wichtiger und fleißiger Teamworker, der seine Stressbeständigkeit unter Beweis gestellt hat und die Zielvorgaben des Unternehmens stets erfüllt hat. Ich würde meine Fähigkeiten gerne in einen neuen Wirkungskreis im Bereich Digital Marketing einbringen.
Zu allgemein und nicht auf die Leistungen eingehend. Darüber hinaus zu viel Ich-Form.
Als nächstes ein Beispiel, das sich mehr den beruflichen Zielen widmet. Ein berufliches Ziel kann als Mittel zur Schilderung deiner Fähigkeiten und Erfahrungen genutzt werden, ohne dabei persönlich zu werden. Vor allem für Berufseinsteiger/innen und Studienabsolvent/innen ohne große Erfahrung in der anvisierten Branche ist dies eine gute Option. Gerade weil du noch nicht viel relevante Erfahrung vorzuweisen hast, kannst du auf diese Weise die Fähigkeiten und Erfahrungen aus anderen Bereichen deines Lebenslaufs mehr in den Vordergrund rücken, um so zu zeigen, was du drauf hast.
Fasse deine beruflichen Ziele kurz: max. 2-3 Sätze. Ansonsten gelten dieselben Regeln wie für das Personal Statement.
Content-Autor mit drei Jahren Erfahrung in einem großen E-Commerce-Unternehmen. Produktion von Content, der die Social Presence der Marke auf über 700.000 Follower (verteilt auf 3 Kanäle) gesteigert und die Öffnungsquote bei E-Mails auf 48% verbessert hat. Gesucht: neue berufliche Herausforderung in einer leitenden Funktion im SEO-Bereich bei cvapp.de.
Merkst du, wie hier übertragbare Fähigkeiten genutzt werden? Durch die Kombination mit konkreten Zahlen werden sie sogar noch beeindruckender.
Hier ein weniger effektives Beispiel für ein Personal Statement:
Ich bin Content-Autor und suche eine Stellung als SEO-Spezialist. Zwar habe ich keine Erfahrung in diesem Bereich, aber ich bin engagiert und lernwillig. Mein leidenschaftliches Interesse für Suchmaschinen und deren Funktionsweise wird mir bei der Arbeit in Ihrem Unternehmen von Nutzen sein.
Das erregt nicht gerade Aufmerksamkeit, und auch die konkret nutzbaren Fähigkeiten werden nicht "vermarktet". Was du auch immer in dein Personal Statement hinein schreibst: Wenn du Zahlen und Fakten vorzuweisen hast, dann her damit!
Dein Personal Statement: die erste Rohfassung
Schreibe immer zunächst eine rudimentäre Rohfassung deines Personal Statements, ohne daran herumzudoktern. Achte zunächst nicht auf Länge oder Wortwahl. Markiere ruhig den Angeber, sei stolz auf das, was du erreicht hast und belege deine Erfolge mit beeindruckenden Zahlen und Fakten.
Die besten Eingaben beim Schreiben kommen einem häufig, wenn man sich nicht zu schnell selbst zensiert. Also keine Sorge, wenn es erst einmal überzogen oder zu egozentrisch klingt. Das wird später ausgemerzt. Wenn dein Ziel 3-4 perfekte Sätze sind, dann ist es gut möglich, dass deine Rohfassung eher 6-8 Sätze oder sogar mehr umfasst. Aus diesem Material sortierst du die Teile aus, die am ehesten dazu beitragen, dass du den Job bekommst. Der Rest fällt weg. Das mag brutal erscheinen, aber in der Kürze liegt die Würze. Vor allem in einer derart prominenten Position auf dem Lebenslauf.
Dein Personal Statement: Feinjustierung und Experimente
Nachdem du deine Vorauswahl getroffen hast, stellst du dir die folgenden Fragen, die dir bei der Überarbeitung deines Textes helfen:
Ist mein erster Satz klar verständlich und knapp formuliert? Der Eröffnungssatz sollte deinen Beruf enthalten und den Leser mit starken, motiviert wirkenden Formulierungen ködern. Oft werden hier auch die Erfahrungsjahre angegeben.
Ist der Text direkt genug? Personal Statements sollten vor Selbstbewusstsein nur so strotzen. Rede nicht um den heißen Brei, indem du Sätze mit "Ich glaube, ich kann..." oder "Ich mag..." anfängst, sondern sei konkret. Komme direkt auf den Punkt und stehe zu deinen Fähigkeiten!
Sind objektive Informationen mit dabei? Versetze dich an dieser Stelle einmal in die Lage des/der Personalverantwortlichen. Wenn du diese Stelle besetzen müsstest, welche Kriterien würdest du am ehesten abchecken? Der zweite und der dritte Satz enthalten häufig spezifische Fähigkeiten sowie Zahlen und Fakten, um diese zu belegen.
Liest es sich natürlich? Trotz der geballten Ladung an konkreten Infos sollte das Personal Statement flüssig lesbar und leicht verständlich sein, mit einem natürlichen Sprachrhythmus, wenn man es laut vorliest. Verzichte auf Jargon, der oft als Lückenfüller dient oder den Ton deines Textes ändert. Wie förmlich es in einem Unternehmen zugeht, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Aber ein Personal Statement sollte in jedem Fall deinen Mitarbeitertypus bzw. deine Person reflektieren. Es sollte so sein, wie du bist.
Braucht ein Personal Statement eine Überschrift? Manche Lebenslauf-Vorlagen bezeichnen das Personal Statement als Zusammenfassung, andere verzichten völlig auf eine Bezeichnung dieses Abschnitts. Beides ist in Ordnung. Arbeitgeber sind ohnehin so gepolt, dass sie einige Zeilen am Beginn eines Lebenslaufs erwarten, die gewissermaßen als Überschrift für deine Bewerbung fungieren.
Was erwarten Arbeitgeber vom Personal Statement in deinem Lebenslauf?
Manchmal sollte man die eigene Jobsuche aus der Perspektive eines Personalverantwortlichen betrachten. Externe Headhunter sind wichtige Leute, die es zu beeindrucken gilt, aber am Ende sind es die Arbeitgeber, die dich einstellen. Oder auch nicht. Sie alle bekommen viele Lebensläufe zu Gesicht. Was möchten sie darin wohl lesen?
- Sie erwarten, dass der Lebenslauf von Anfang an für sie geschrieben ist. Auf der Suche nach einem/einer neuen Kollegen/in ist es wichtig, dass die Chemie ab der ersten Zeile stimmt.
- Sie erwarten, dass dein Personal Statement mit nachvollziehbaren Fakten belebt wird. Wer wirklich einen Job braucht, der neigt in der Regel dazu, sich in den höchsten Tönen zu loben. Aber "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser", meint so mancher Arbeitgeber. Da ist es schon von Nutzen, wenn man seine Stärken auch belegen kann. Das ist manchmal gar nicht so einfach.
- Sie möchten beeindruckt werden. Wenn du es mit den ersten paar Zeilen deines Lebenslaufs nicht schaffst, einen Arbeitgeber zu beeindrucken, dann ist der Job wahrscheinlich nicht für dich weggelegt. Nichts vorzuweisen? Sie hören von uns, der Nächste bitte.
Dein Personal Statement: der letzte Schliff
Betrachte das Personal Statement in deinem Lebenslauf als die ersten zwei Minuten eines Bewerbungsgesprächs - egal ob persönlich oder am Telefon. Der/die Personalverantwortliche wird dich fragen: "Erzählen Sie mir ein wenig von sich." In der darauffolgenden Minute hast du die einmalige Gelegenheit, den Ton für das verbleibende Gespräch vorzugeben. Dasselbe gilt für das Personal Statement im Lebenslauf. Es sollte enthalten:
- einen natürlichen, aber dennoch professionellen Stil, der deiner Persönlichkeit gerecht wird
- die Hauptgründe dafür, warum jemand mit deiner Erfahrung den Job bekommen sollte
- eine Begründung, warum diese Stelle deinen beruflichen Plänen entgegenkommt
- Zahlen und Fakten, die diese angeführten Punkte belegen
Hier noch ein gutes Beispiel für ein Personal Statement im Lebenslauf:
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Wenn du die Kunst des Personal-Statement-Schreibens erst einmal beherrschst, hast du klarer vor Augen, wer du bist und was du eigentlich willst. Mit diesem Wissen kannst du dich besser auf Vorstellungsgespräche vorbereiten und kannst dich darin besser verkaufen.