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Geschrieben von Rolf BaxRolf Bax

Besondere Fähigkeiten im Lebenslauf

9 Min Lesedauer
Besondere Fähigkeiten im Lebenslauf
Artwork von:Katya Vakulenko
Tipps, Formatierungsbeispiele und Schlagworte, um besondere Fähigkeiten so aufzulisten, wie Personalverantwortliche es lieben.

Hard Skills und Soft Skills - wo liegt der Unterschied?

Unter Hard Skills (auch technische Fähigkeiten genannt) versteht man alle praktischen und branchenspezifischen Fähigkeiten, die man für den jeweiligen Job braucht. Hard Skills sind nachweisbar und wurden in der Regel in Schule bzw. Uni, in anderen Jobs oder in Lehrgängen erlernt. Hard Skills lassen sich testen und werden während des Einstellungsverfahrens gelegentlich überprüft. 

Ein moderner Trend, den wir in den Abertausenden von Lebensläufen, die täglich mit cvapp.de erstellt werden, sehen: Immer mehr Arbeitssuchende nutzen ihre Hard Skills, um die Schlagwörter in ihrem Lebenslauf zu optimieren. Dies ist vor allem hilfreich für Bewerber/innen bei Großunternehmen, da gerade solche Unternehmen mit hoher Wahrscheinlichkeit per ATS-Software automatisch nach einer Liste von Schlagwörtern aus der Stellenbeschreibung filtern und in eine Rangfolge setzen. 

Soft Skills sind in der Regel Aspekte deiner Persönlichkeit, deines Arbeitsstils oder deiner Effektivität, die sich schwieriger messen bzw. quantifizieren lassen. Soft Skills sind besonders wichtig für Führungskräfte oder für Tätigkeiten mit viel Kundenkontakt. 

Nachdem Personalverantwortliche anhand deiner Hard Skills überprüfen, ob du „es kannst“, schätzen sie anhand deiner Soft Skills ein, wie gut du „es kannst“. In vielen modern Büros und kreativen Startup-Unternehmen wird verstärkt darauf geachtet, ob der Bewerber auch zur Unternehmenskultur passt. Soft Skills führen dabei häufig den Oberton.

Hauptregeln für Fähigkeiten im Lebenslauf

1. Mit seltenen Fähigkeiten beeindrucken

Wer es darauf anlegt, Personalverantwortliche zu Tode zu langweilen, der nimmt am besten genau die Fähigkeiten in seinen Lebenslauf auf, die Tausende von anderen Bewerber/innen zufällig auch wählen. Die „Erfolgschancen“ sind gut. Denn wenn ein Personaler zum zigsten Mal „hervorragende kommunikative Fähigkeiten“ lesen muss, landet der betreffende Lebenslauf fast schon automatisch auf dem Haufen mit den anderen 08/15-Leuten.

Bist du erst einmal als Durchschnitt abgestempelt, wird es dir schwer fallen, dieses Image bei einem Vorstellungsgespräch loszuwerden – falls du überhaupt noch dazu eingeladen wirst.

2. (Übermäßige) Wiederholungen vermeiden

Wenn dein Lebenslauf mehrere Bereiche hat, in denen du deine Fähigkeiten darstellen kannst, dann neigst du möglicherweise zu der Denke, dass Wiederholung ein effektives Mittel zur Vermittlung deiner Botschaft ist. Weit gefehlt! Auch wenn du andere Formulierungen zur Beschreibung derselben Fähigkeit nimmst, dein Platz auf der Seite ist einfach zu kostbar dafür.

Wer sich als gestandener Profi verkaufen will, sollte am besten den Kompetenzteil, den beruflichen Werdegang und das Personal Statement mit so vielen Fähigkeiten wie möglich ausschmücken. Sicherlich kann man die echten Kernkompetenzen auch noch ein zweites Mal betonen, aber Abwechslung ist hier das Stichwort. 

Je mehr Fähigkeiten ein/e Personalverantwortliche/r in einem Lebenslauf sehen kann, desto mehr Gesprächsstoff bietet sich für ein Bewerbungsgespräch.

3. Fähigkeiten möglichst sichtbar positionieren

In der folgenden Tabelle findest du die drei Stellen, an denen du deine Fähigkeiten listen kannst. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einem potenziellen Arbeitgeber die eigenen Fähigkeiten zu schildern. Wenn du aber mit einer bestimmten Fähigkeit glänzen und prunken kannst, dann gehört diese am besten in die Zusammenfassung (auch Personal Statement genannt) oder in den Kompetenzteil.

Möglicherweise denkst du, dass ein potenzieller Arbeitgeber sich aufmerksam jedes Detail deines beruflichen Werdegangs durchliest. Darauf solltest du aber nicht bauen, denn das wird nur selten der Fall sein. Deshalb kannst du es dir nicht leisten, deine wesentlichen Fähigkeiten unter ferner Liefen im Rahmen deiner Arbeitserfahrung zu erwähnen. Sie gehören ganz nach oben: in die Zusammenfassung oder in den Kompetenzteil (wo sie am sichtbarsten sind, dafür aber relativ wenig Kontext haben).

Expertentipp

Drei Bereiche für deine Fähigkeiten

Kompetenzteil: Ein regulärer Kompetenzteil umfasst 6-7 Hauptfähigkeiten. Nur die außergewöhnlichsten und beeindruckendsten Fähigkeiten sollten es auf die Liste schaffen. Setze hier den Schwerpunkt lieber bei deinem fachlichen Können (den Hard Skills), da deine Soft Skills in deiner Arbeitserfahrung und nicht zuletzt in deinem Personal Statement hervorragend zur Geltung kommen können. Das Mischverhältnis sollte hier bei 2:1 zugunsten der Hard Skills liegen.

Arbeitserfahrung: Manche Fähigkeiten erklären sich von selbst, wenn du nur gut genug beschreibst, was du erreicht hast. Wenn du erwähnst, dass du die Anschaffungskosten für neue Geräte um 15% senken konntest, dann erübrigt sich jedes Selbstlob. Dein Verhandlungstalent ist offensichtlich. Sei schlau in der Formulierung und achte auf das, was man zwischen den Zeilen lesen kann.

Zusammenfassung/Personal Statement: Die Zusammenfassung (auch Personal Statement genannt) sind die wichtigsten 3-4 Zeilen deines Lebenslaufs. Gerade hier sollten deine Fähigkeiten zum Ausdruck kommen, sowohl beschrieben als auch angedeutet. Es ist völlig in Ordnung, die selteneren Fähigkeiten im Kompetenzteil hier zu wiederholen. Schließlich muss der/die Personalverantwortliche ja überhaupt erst einmal bis zum Kompetenzteil kommen. Daher darfst du hier in Sachen Selbstdarstellung ruhig schweres Geschütz auffahren.

Tipps zum Abgleich deiner Fähigkeiten mit den Stellenanforderungen

Bei der Auswahl von Fähigkeiten für den Lebenslauf hilft es, wenn man sein Publikum kennt. Wer sich auf eine Stelle bewirbt, kann anhand von drei Quellen ermitteln, wie dieses Publikum so tickt: die Stellenbeschreibung, das Unternehmen und die Branche als Ganzes. 

Lies die Stellenbeschreibung, um herauszufinden, auf welche Kernbegriffe man Wert legt und in welchem Ton man sich äußert. Wie wird in der Stellenbeschreibung über Fähigkeiten gesprochen? Werden irgendwelche Fähigkeiten vorausgesetzt? Liste sie auf und thematisiere sie in deinem Lebenslauf ungefähr so, wie es auch die Stellenbeschreibung tut. 

Stelle Nachforschungen über das Unternehmen an, um herauszufinden, welche Kultur dort herrscht. Setzt das Unternehmen einen Schwerpunkt bei Innovationen und Fortbildung? Weiß das Unternehmen kreative Fähigkeiten zu nutzen oder legt man möglicherweise mehr Wert auf Soft Skills? Finde heraus, welche Art von Fähigkeiten im Unternehmen geschätzt werden. Gerade diese dürfen in deinem Lebenslauf nicht fehlen. 

Recherchiere in der Branche, um die Fähigkeiten in deinem Lebenslauf den Erwartungen dieses Bereiches anzugleichen. Stelle deine Erfahrung und dein Branchenwissen zur Schau, indem du deine Fähigkeiten im Lebenslauf genau so darstellst, wie ein Brancheninsider es erwarten würde. 

Fähigkeitsbasiertes Einstellen erweitert Möglichkeiten
Fähigkeitsbasiertes Einstellen erweitert Möglichkeiten

Wie stellst du dein Kenntnisniveau dar?

Klar, du kannst etwas. Aber wie gut? Dies im Lebenslauf abzubilden, ist nicht immer ganz einfach. Wenn du beispielsweise nur Excel-Grundkenntnisse hast, bist du möglicherweise vorsichtig, dies überhaupt mit aufzunehmen. Aber es überhaupt nicht zu erwähnen, könnte bedeuten, dass das ATS dich aussortiert, noch bevor die Personalabteilung überhaupt ein Wort über dich gelesen hat.

Eine einfache Lösung ist die Auflistung deiner Fähigkeiten mit grafischer Darstellung deines Niveaus (mit Balken, Sternchen oder sonstigen visuellen Effekten). Dies mag etwas primitiv klingen, ist aber effektiv und ermöglicht dir, deine vorausgesetzten Fähigkeiten anzugeben, ohne dabei „hochstapeln“ zu müssen.

Sicherlich sagt deine Erfahrung einiges über dein Niveau in etlichen Fähigkeiten aus. Insofern brauchst du nicht bei jeder einzelnen Fähigkeit detailliert deinen Kenntnisstand zu erläutern. Danach wird erst später gefragt: beim Vorstellungsgespräch.

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