Wie schreibt man einen Lebenslauf? - Profitipps für die Bewerbung

Alle Tipps, Tools, Vorlagen und Beispiele, die du brauchst, um hier und heute einen Lebenslauf zu schreiben
Rolf Bax
Content Specialist
Aktualisiert 25 März 2024

Ein perfekt ausgefeilter und gut geschriebener Lebenslauf ist die ultimative Geheimwaffe bei der Jobsuche. 

Während sich die meisten Leute brav an der Karriereleiter abarbeiten, gibst du gleich von Anfang an Vollgas und setzt zum Höhenflug an. Diese Schreibanleitung schildert die wichtigsten Bausteine, die man zur Erstellung von derart aussagekräftigen Lebensläufen braucht.

In dieser Schreibanleitung für professionelle Lebensläufe findest du:

Lebenslauf schreiben - 10 wichtige schritte

  1. Wichtige Grundsätze für die Erstellung von Lebensläufen
  2. Goldene Regeln zur Formulierung und zur Formatwahl
  3. Worauf muss ich beim Personal Statement achten?
  4. Wie stelle ich meinen beruflichen Werdegang dar?
  5. Auflistung von speziellen Fähigkeiten im Lebenslauf
  6. Tipps zum Abschnitt „Ausbildung“
  7. Zusätzliche Abschnitte und Optimierungsmöglichkeiten
  8. Nennung von wichtigen Referenzen
  9. Tipps zum Verfassen eines Anschreibens
  10. Korrekturlesen und speichern nicht vergessen

Ein wichtiger Ausgangspunkt: Womit verfasse ich meinen Lebenslauf?

Die definitive Version deines Lebenslaufs solltest du lieber nicht mit einer klassischen Textverarbeitungssoftware verfassen. MS Word, Excel und ähnliche Programme sind in vielerlei Hinsicht problematisch und legen eigentlich von Anfang an Steine in den Weg.

So zum Beispiel:

  • eine schwierige und zeitaufwändige Formatierung
  • Kopf- und Fußzeile sind für andere Systeme möglicherweise unlesbar
  • karge und langweilige visuelle Designs, die in der Flut der übrigen Lebensläufe untergehen
  • eine Formatierung, die in anderen Programmen anders aussieht
  • jede Menge Dateifehler etc. etc.

Was also stattdessen? 

Der etablierte Standard zur Vorlage der meisten Lebensläufe ist das PDF-Format. Die Vorteile liegen in den meisten Fällen auf der Hand: eine einheitliche Formatierung, die immer gleichbleibt, egal welchen Viewer man verwendet, und die zudem von den meisten Softwaresystemen gelesen werden kann. 

Do

Benutze professionell entworfene Layouts und Tools, die sich bei Personalverantwortlichen und ATS-Systemen bewährt haben.

Don’t

Verzichte auf traditionelle Textverarbeitungsprogramme! Sie kosten dich Stunden Arbeit und sind oftmals nicht kompatibel mit der Software deines Arbeitgebers.

Die idealen Tools zur Erstellung von sauberen, prägnanten und optisch attraktiven Lebensläufen sind spezielle Online-Editoren für Lebensläufe, auch Lebenslauf-Builder genannt. Diese web- oder softwarebasierten Lösungen sind die perfekten Hilfsmittel zur Produktion von technisch funktionalen und inhaltsoptimierten Lebensläufen, die vor allem auch visuell überzeugen. Die Nutzung eines Dienstes/einer Plattform, die speziell auf Lebensläufe ausgelegt ist, erspart dir jede Menge Zeit und Probleme. 

Visueller Charakter, Vorlagen und der erste Eindruck

Wir alle sind visuell gepolt. Unser erster Eindruck beruht immer auf Ästhetik, Symmetrie und Bildern.

Wenn wir zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden, achten wir besonders auf unsere Kleidung. Warum also sollten wir bei unserem Lebenslauf nicht genauso sorgfältig sein? Schließlich ist der Lebenslauf unsere wichtigste Visitenkarte, bevor es überhaupt zu einem ersten Treffen kommt.

Nach einer Studie von TheLadders schauen sich Personaler einen Lebenslauf durchschnittlich ganze 6 Sekunden lang an, bevor sie sich den nächsten vornehmen (wie bereits in unseren berufsspezifischen Anleitungen und Beispielen erwähnt). In dieser kurzen Zeitspanne wird eine unterbewusste Entscheidung getroffen, bei der vor allem das „Aussehen“ deines Lebenslaufs die Schlüsselrolle spielen dürfte. Ist das Schriftbild ordentlich und stimmt auch ansonsten die Optik, dann bewundert der/die Recruiter/in ihn vielleicht sogar etwas länger.

Natürlich kannst du deine eigenen Vorlagen erstellen, aber wenn du nicht gerade ein professioneller Designer bist, greifst du lieber auf bestehende visuelle Muster zurück, die sich in der Praxis bewährt haben. Vorlagen lassen mit ihrem Design auf einen bestimmten Charakter bzw. Stimmung schließen: sie können Kreativität, Zuverlässigkeit, Disziplin und andere Qualitäten unterstreichen.

Do

Benutze professionelle Designs und Vorlagen, die inhaltlich und psychologisch optimiert sind und die auf eine ideale visuelle Wahrnehmung abzielen.

Don’t

Bastle nicht stundenlang am eigenen perfekten Design/Layout. Du tappst nur von einer technischen Falle in die nächste.

Vorlagen von cvapp.de sind optimal auf den Zweck abgestimmt und lassen sich problemlos für bestimmte Berufe, Branchen oder einfach auch auf die Besonderheiten einer bestimmten Stellenanzeige zuschneiden.

Lebenslaufformate: Festlegung der Struktur

Genug zum Erscheinungsbild. Tauchen wir nun ein in die unendlichen Weiten der Textwelt. Wenn wir die grundlegende Textaufteilung in Lebensläufen betrachten, dann sehen wir gleich am Anfang drei Hauptformen: 

  • Umgekehrt chronologisch
  • Funktional
  • Kombiniert (Mischform aus beiden Typen)

Die umgekehrt chronologisch Form ist dabei am üblichsten. Ein solcher Lebenslauf ist in den meisten Branchen weit verbreitet und wird von den meisten Arbeitgebern quasi erwartet. Der größte Vorteil eines umgekehrt-chronologischen Lebenslaufs ist seine übersichtliche und leicht verständliche, lineare Struktur. 

Der funktionale Lebenslauf stellt fachliches Können und soziale Fähigkeiten mehr in den Vordergrund. Wenn es dir als Berufseinsteiger an Erfahrung fehlt - etwa, weil du frisch von der Uni kommst - oder wenn du dich gerade beruflich veränderst, könnte die funktionale Form für dich durchaus interessant sein. Noch aussagekräftiger kann dein Lebenslauf werden, wenn du Projekte oder soziale Initiativen erwähnst, für die du dich in der Vergangenheit engagiert hast, oder Erfahrungen, die du in anderen Bereichen gesammelt hast.

Ein kombinierter Lebenslauf deckt sowohl die Fähigkeiten als auch die relevante Arbeitserfahrung ab und eignet sich daher für viele technisch und technologisch geprägte Berufe (ohne darauf beschränkt zu sein). 

Lebenslauf-Abschnitte: Wer bist du und was kannst du?

Welche Abschnitte soll ein Lebenslauf enthalten? So ganz eindeutig ist das nicht. 

Wen wundert's, denn die Wichtigkeit solcher Abschnitte können von Job zu Job, von Branche zu Branche und je nach Erfahrung unterschiedlich sein. Eine grobe Einteilung können wir aber dennoch vornehmen: in notwendige Abschnitte und Zusatzoptionen. Gehen wir in diesem Fall einmal davon aus, dass du die umgekehrt-chronologische Form nutzt (was derzeit auf über 90% aller Lebensläufe zutrifft).

Zu den notwendigen Abschnitten gehören oftmals:

  • Kontaktdaten und grundlegende persönliche Angaben
  • Zusammenfassung (Personal Statement, Ziel)
  • Beruflicher Werdegang
  • Fähigkeiten
  • Ausbildung

Zusätzliche Möglichkeiten wären z. B.:

  • Errungenschaften/Leistungen und Meilensteine (oft bereits Bestandteil der Zusammenfassung)
  • Soziale Projekte und ehrenamtliches Engagement
  • Auszeichnungen, Zertifikate und Mitgliedschaften
  • Hobbys und Interessen
Do
  • Wichtig sind die Abschnitte, die viel über deine berufliche Erfahrung aussagen und die deinen zukünftigen Arbeitgeber beeindrucken können/sollten.
  • Prüfe, welche Abschnitte für deinen Beruf wichtig sind. Erst danach sollte man den verbleibenden freien Platz (falls überhaupt noch vorhanden) für zusätzliche Kategorien nutzen.
Don’t
  • Bloß nicht zu viele Abschnitte! Sie blähen deinen Lebenslauf nur unnötig auf.
  • Verzichte auf Links auf deine Profile in sozialen Netzwerken, wenn darin auch Fotos von Partys zu sehen sind. Beschränke dich lieber auf deine wichtigsten persönlichen Angaben wie E-Mail-Adresse, Telefonnummer und Linkedin- oder XING-Profil.
  • Nicht jede Station deines Lebens ist gleich wichtig, zumal der Platz auf der Seite eher begrenzt ist. Deine Grundschulzeit, die vielen Hobbys und deine persönlichen Leidenschaften interessieren nicht jeden.

Aber manche vielleicht doch? Feste Regeln dafür gibt es nicht. Die Wichtigkeit mancher Abschnitte richtet sich manchmal auch nach dem Job selbst. In unserem Lebenslauf-Merkblatt für Pflegeberufe weisen wir zum Beispiel darauf hin, dass die Mitgliedschaft in Berufsverbänden hier wichtiger ist als in anderen Fällen. Hier einige Fragen, die du dir bei der Auswahl und Dimensionierung der Abschnitte stellen solltest: 

  • Erhöht dies meine Einstellungschancen?
  • Hinterlasse ich damit einen positiven Eindruck bei diesem Arbeitgeber?
  • Entspricht es der Stellenbeschreibung?

Dein Lebenslauf mag zwar chronologisch sein, aber bei deinen Entscheidungen solltest du funktional und pragmatisch vorgehen.

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Die Zusammenfassung: deine Schwerpunkte, deine Story

Sicher, ein Lebenslauf sollte kurz und bündig sein. Aber das muss nicht zwangsläufig dazu führen, dass er auch fade und emotionslos ist. Die Zusammenfassung ist deine Chance, ein wenig Glanz, Farbe, Persönlichkeit - mit anderen Worten: Leben in deinen Lebenslauf einzubringen. Sie zeigt deine Entschlossenheit, deine positive Haltung, und sie lockert die trockenen Fakten mit ein paar Emotionen auf.

Zu den Hauptkomponenten einer Zusammenfassung gehören:

  • dein Titel, deine Berufsbezeichnung oder deine berufliche Einordnung (z. B. „Erfahrene Marketing-Fachkraft“ oder „Entschlossener und kreativer Web-Entwickler“)
  • beeindruckende Errungenschaften und Fakten
  • Fachwissen und soziale Fähigkeiten (nur die wichtigsten)
  • Berufsspezifische Neigung oder fachliche Spezialisierung (zugeschnitten auf die Bewerbung)

Die Zusammenfassung sollte lebendig formuliert werden, um Aufmerksamkeit zu erregen. Verwende Aktionsverben und Begriffe mit starker beschreibender Wirkung. Vermeide lange, grammatikalisch komplexe Satzkonstruktionen. Dadurch werden deine Leistungsfähigkeit und deine Vorzüge hervorgehoben. 

Prozentsatz der Menschen, die ihren Lebenslauf nicht anpassen

Arbeitserfahrung: Stationen deiner Karriere

Wenn du dich für einen umgekehrt-chronologischen Lebenslauf entschieden hast (in 9 von 10 Berufen wird dies deine erste Wahl sein), dann ist dieser Abschnitt das Rückgrat deines Lebenslaufs. 

An dieser Stelle kannst du nicht nur deine beeindruckendsten Beschäftigungsverhältnisse aus der Vergangenheit auflisten, sondern du kannst zu jeder Station deiner Karriere wichtige Zahlen, Fakten und Errungenschaften ergänzen, die dich als Profi ausweisen. Du brauchst übrigens nicht jedes Arbeitsverhältnis zu berücksichtigen. Gestalte deine Auflistung so, dass sie deinen zukünftigen Arbeitgeber mit den Arbeitserfahrungen, die für die jeweilige Stellenausschreibung am ehesten relevant sind, beeindruckt. So hältst du deinen Lebenslauf ordentlich, kurz und bündig.

Fähigkeiten: Kompetenzen und Geheimwaffen

Der Abschnitt „Fähigkeiten“ zeigt dein berufliches Können: deine Talente, dein Potenzial, deine Stärken. 

Hier bestehst du deinen ersten „Kompetenztest“. Dieser Teil ist im Vergleich zur Zusammenfassung pragmatischer, weil Recruiter/innen und automatische Selektionssysteme deine Fähigkeiten nach einer bestimmten Checkliste durchgehen. 

Konkret: Es gibt manche Hard Skills (und manchmal auch soziale Kompetenzen, wie man in unseren Schreibanleitungen für Lehr- und Pflegeberufe nachlesen kann), die in einem bestimmten Beruf einfach unverzichtbar sind. Daher an dieser Stelle zwei wichtige Ratschläge: Setze bei der Aufstellung deiner Fähigkeiten Prioritäten und analysiere die Stellenbeschreibung!

Möglicherweise hast du eine Reihe von Fähigkeiten, aber der Platz auf einer Seite ist begrenzt. Achte darauf, dass die Fähigkeiten, die du herausgreifst (insbesondere die ersten Punkte der Liste) genau zur angestrebten Stelle passen.

Expertentipp

Selbst gestandene Profis verwechseln gelegentlich Fähigkeiten mit sozialen Kompetenzen. Und tatsächlich: In vielen beruflichen Bereichen können die Übergänge fließend sein. Als Faustregel gilt, dass mit sozialen Kompetenzen eher interpersonelle Interaktion, emotionale Intelligenz, Organisationstalent und Führungsstärke gemeint ist.

Berufliche Fähigkeiten (die sogenannten Hard Skills) sind pragmatische Kompetenzen, die oftmals beim anvisierten Traumjob als Voraussetzung gelten. Zum Beispiel Beherrschung in einer bestimmten Programmiersprache für einen Job als Softwareentwickler/in. Oder Kenntnisse in einer bestimmten Software für eine Stelle in der Verwaltung. Diese Fähigkeiten beziehen sich auf konkrete Handlungen in deinem Arbeitsalltag.

Weitere Anregungen für den Kompetenzteil gefällig? Hier ist unsere Spezialanleitung zur Beschreibung deiner Fähigkeiten!

Ausbildung: der Weg des Wachstums und der Intelligenz

Der Abschnitt „Ausbildung“ ist je nach Beruf oder Branche nicht immer gleich wichtig. 

Wer zum Beispiel unseren Bewerbungsleitfaden für Web-Entwickler liest, der wird darin erfahren, dass die formelle Ausbildung nicht das Allesentscheidende ist. Viele Entwickler sind ohnehin bis zu einem gewissen Grad Autodidakten. Allerdings: ohne ein Mindestmaß an Angaben zur Ausbildung ist ein guter Lebenslauf einfach nicht vollständig, und viele Arbeitgeber legen durchaus Wert auf einen formellen Abschluss.

Aber wie in vielen Situationen gibt es auch für die Ausbildungsangaben keine Einheitslösung. Ein Rechtsanwalt oder ein Arzt wird wohl kaum ohne Qualifikation eingestellt. Auch in der Forschung (Chemiker, Biologen usw.) geht ohne das entsprechende Studium gar nichts. In diesem Zusammenhang kann es zudem absolut nicht schaden, selbstverfasste wissenschaftliche oder ähnliche Publikationen aus diesen Fachgebieten aufzulisten (unter „Ausbildung“ oder in einer gesonderten Rubrik). 

Expertentipp

Die umgekehrt-chronologische Anordnung gilt nicht nur für den Abschnitt „Beruflicher Werdegang“. Auch in deinen Ausbildungsangaben sollten die zuletzt erworbenen und beeindruckendsten Qualifikationen zuerst erscheinen.

Dazu gehören in unserem Informationszeitalter möglicherweise auch Online-Zertifikate. Auch die Teilnahme an Fachseminaren, Lehrgängen usw. hat ihren Platz in dieser Auflistung. Mehr dazu, wie dieser Abschnitt gewichtet werden sollte, findest du in einem eigenen Leitfaden zu Ausbildungsfragen oder in unseren Schreibanleitungen und Beispielen für bestimmte Berufe.

Technik und Psychologie: ATS-Checks und Personalverantwortliche

Den Grundstock für einen erfolgreichen, Aufmerksamkeit erregenden Lebenslauf haben wir inzwischen besprochen.

Zwei wesentliche Aspekte fehlen allerdings noch, um deinen Lebenslauf auf die Gewinnerstraße zu bringen: die ATS-Freundlichkeit und ein Blick hinter die Kulissen: Wie betrachtet ein/e Personalverantwortliche/r deinen Lebenslauf?

Bewerbungsmanagementsysteme (Applicant Tracking System, Abk. ATS) sind bei den meisten größeren Arbeitgebern in den Industrieländern inzwischen allgegenwärtig. Bei dem Schwall an Bewerbungen und potenziellen Mitarbeitern, der Monat für Monat die Revue passiert, kann die menschliche Arbeitskraft nicht immer mithalten.

Um die Personalabteilungen nicht noch zusätzlich aufstocken zu müssen, greifen Arbeitgeber auf automatische Systeme zurück, um der Bewerberflut Herr zu werden. Ein ATS-System analysiert, filtert und, in einigen Fällen, bewertet Lebensläufe auf der Grundlage von Stichwörtern.

Solche Systeme sind oft unflexibel. Ein Grund mehr, warum ein Online-Editor für Lebensläufe in jedem Fall einer klassischen Textverarbeitung vorzuziehen ist. Das ATM-System verarbeitet deinen Lebenslauf nach einem bestimmten Algorithmus. Dabei wird ein hoher Prozentsatz an Lebensläufen sofort herausgefiltert - ganz egal was drinsteht. Formatierungsfehler, Bilder, Grafiken, nicht lesbare Kopfzeilen usw. können zum KO-Kriterium werden. Solchen Fallen geht man aus dem Weg, wenn man bei der Erstellung des Lebenslaufs auf praxisbewährte Tools zurückgreift, die für eine geradlinige Formatierung sorgen.

Aber wie filtert und bewertet ein ATS deinen Lebenslauf? Ganz einfach: nach Stichwörtern, die dein potenzieller Arbeitgeber, der/die Personalchef/in oder auch die berufsspezifischen Parameter vorgeben.

Zur Auswahl von Stichwörtern gibt es drei Methoden: Branchenkenntnisse, manuelle Analyse der Stellenbeschreibung und die Verwendung von sogenannten Word Clouds.

Do
  • Analysiere die Stellenbeschreibung, um zu bestimmen, bei welchen Fähigkeiten oder sonstigen Aspekten du Prioritäten setzen solltest.
  • Verwende Online-Tools zur Formatierung, um zu vermeiden, dass du herausgefiltert wirst.
  • Ziehe Erkundigungen über den Arbeitgeber ein.
  • Nutze deine Branchenkenntnisse.
  • Das PDF-Format ist auf jeden Fall zu bevorzugen.
  • Sorge dafür, dass dein Lebenslauf gut lesbar ist - für Mensch und Maschine.
Don’t
  • Unterschätze keinesfalls ATS-Systeme und Formatierungsrichtlinien!
  • Verzichte auf klassische Textverarbeitungssoftware! Du läufst Gefahr, vom ATS-System herausgefiltert zu werden.
  • Komme nicht auf die Idee, Arbeitgeber mit 08/15-Lebensläufen ohne Rücksicht auf die Eigenheiten des Unternehmens zu beglücken.
  • Bausche deinen Lebenslauf nicht künstlich mit Schlagwörtern auf. Die ATS-Software mag man damit bestechen, einen menschlichen Leser allerdings nicht.

Branchenkenntnisse stützen sich auf deine eigenen Kompetenzen und Nachforschungen. Entweder verlässt du dich auf deine Erfahrungen oder schlägst in berufsspezifischen Informationen nach. Zum Beispiel in unserem Lebenslauf-Leitfaden für Webentwickler, der übersichtlich auflistet, welche Skills, Programmiersprachen und Interessen in den letzten Jahren im Trend liegen. In unserem Lebenslauf-Leitfaden für Pflegeberufe erwähnen wir die beiden statistisch relevantesten Jobfähigkeiten, die Arbeitgeber von ihren Arbeitskräften erwarten.

Eine Recherche auf der Website des Arbeitgebers ist auch immer eine gute Idee. Dadurch lernt man, worauf das Unternehmen Wert legt, wie der Umgangston ist und so weiter. Mit solchem Wissen hat man oftmals ein regelrechtes „Ass im Ärmel“.

Die Stellenbeschreibung ist die wichtigste Informationsquelle, wenn es um die Auswahl von ATS-Schlagworten für deine Lebenslaufabschnitte geht. Stellenbeschreibungen decken oft die essenziellen Anforderungen und sozialen Fähigkeiten für die Stelle ab. Du solltest sie kennen und im Test deines Lebenslaufs entsprechend berücksichtigen.

Ist die Stellenbeschreibung zu vage oder zu wortreich? Keine Sorge! Ein praktisches Hilfsmittel kann hier den Durchblick verschaffen: die sogenannten Word Clouds, auch Schlagwortwolken genannt. Diese nützlichen Tools findet man problemlos auf Google (z. B. Wordle oder Woritout.com). In einen solchen Word-Cloud-Generator kopierst du ganz einfach den Text der Stellenanzeige und erhältst daraufhin eine grafische Darstellung der verwendeten Begriffe.

Widmen wir uns noch einmal der menschlichen Seite im Bewerbungsverfahren: Wie sieht ein potenzieller Arbeitgeber deinen Lebenslauf? Hier solltest du zwei Aspekte berücksichtigen. Da wäre zunächst die Flut an eingereichten Bewerbungen. Hunderte von Bewerbungen sind für manche Unternehmen gang und gäbe. Da will man freilich kein Mauerblümchendasein fristen. Natürlich sollte man es nicht übertreiben (Personaler haben im Allgemeinen einen guten Blick für „künstlich aufgebauschte“ Lebensläufe), aber du kannst – und solltest – ruhig selbstbewusst formulieren. 

Expertentipp

Achte darauf, dass dein Lebenslauf etwas aussagt, dass er dich als Mensch darstellt und dass er alle beruflichen Highlights abdeckt. Ziehe dabei außerdem in Betracht, dass ein potenzieller Arbeitgeber sich die Frage stellen wird: „Passt diese Person in mein Unternehmen?“ Deine Aussagen sollten dich daher als produktive/n zukünftige/n Mitarbeiter/in zeigen.

Zweitens: Schmeiße nicht zu sehr mit Fachbegriffen um dich. Klar, alle Berufe haben ihren Fachjargon, aber nicht immer ist dieses Wissen auch in der Personalabteilung präsent. Hebe dein fachliches Können ruhig hervor, aber stelle es nicht allzu sehr in den Vordergrund (vor allem nicht in der Zusammenfassung). Erwähne ruhig deine sozialen Fähigkeiten und Qualitäten, damit du sympathisch und menschlich wirkst.

Referenzen im Lebenslauf - ja oder nein?

Während Zusammenfassung, Arbeitserfahrung, Ausbildung und Fähigkeiten feste Größen in einem Lebenslauf sind, gehen die Meinungen, ob man Referenzen von vorherigen Arbeitgebern mit aufnehmen soll, auseinander. Gehen wir einmal genauer darauf ein.

Wenn in der Stellenbeschreibung Referenzen erwartet werden, solltest du dich unbedingt daran halten. Aber auch wenn dies nicht so ist, können Referenzen in einem Lebenslauf durchaus hilfreich sein.

Allerdings ist der Platz im Lebenslauf begrenzt, und schließlich willst du einen guten Eindruck machen. Hier einige Tipps zu Fällen, in denen Referenzen sinnvoll sind - oder auch nicht:

Do
  • Wenn die Stellenbeschreibung Referenzen vorgibt
  • Wenn deine Referenzen hochkarätige Führungskräfte aus der Branche sind
  • Wenn die Referenzen dich als gut vernetzte Kraft ausweisen
  • Wenn du weniger Erfahrung und extra viel Platz in deinem Lebenslauf hast
Don’t
  • Wenn du neu in der Branche bist und deine Referenzen nicht relevant sind
  • Wenn du deine Referenzen nicht vorher um Erlaubnis gebeten hast
  • Wenn du deine Referenzen schon in einem Online-Formular angeben musstest
  • Wenn du dich mit dem Zusatz „Referenzen auf Anfrage“ wohler fühlst

Wie verfasst man ein Bewerbungsschreiben?

Ein Lebenslauf ist eine Sache, aber auch die Vorteile eines gut formulierten Bewerbungsschreibens sind nicht von der Hand zu weisen. 

Tatsächlich wird dies in den meisten Fällen sogar erwartet, und das nicht ohne Grund. Denn der Inhalt eines Bewerbungsschreibens, auch Anschreiben genannt, unterscheidet sich in einigen Aspekten stark von einem Lebenslauf, wobei es diesen ergänzt.

Zunächst einmal ist ein Bewerbungsschreiben ein Stück Prosa, in dem der bzw. die Bewerber/in auf die feineren Details der Bewerbung eingehen kann. Man spricht darin die Personalverantwortlichen persönlich an und kann genau schildern, wie man sich in der zukünftigen Rolle sieht. Die darin enthaltenen Argumente setzen bereits die Schwerpunkte für ein eventuelles Vorstellungsgespräch.

Expertentipp

Jeder Satz in deinem Anschreiben sollte das „Warum“ deiner Stellensuche auf den Punkt bringen. Während dein Lebenslauf auf der logischen Ebene bleibt, kannst du hier auf persönlichere, emotionalere Weise darlegen, warum die Wahl gerade auf dich fallen sollte.

Die Form eines Anschreibens sollte der Struktur jedes überzeugenden Arguments folgen: Die Einführung gibt den Rahmen vor. Der Kerntext des Schreibens enthält die Hauptgründe und die Schlussfolgerung bildet eine Art Höhepunkt und ermutigt zum Handeln. 

Das Anschreiben schildert deine Karriere in ca. 300-400 gut lesbar formulierten, relevanten Worten. Dein/e zukünftige/e Chef/in sollte sich vor dem geistigen Auge ein Bild davon machen können, wer du bist und wie du zu den zukünftigen Plänen des Unternehmens passt. Wir alle mögen Geschichten, vor allem dann, wenn eine Geschichte ein wenig auch zu unserer Eigenen werden kann.

Bei einem Bewerbungsschreiben sollte man sich immer die Frage stellen, ob wirklich jeder Satz landet. Die Art und Weise, wie du deine berufliche Leistungsfähigkeit schilderst, kann den Ausschlag geben.

Expertentipp

Hier ein paar unterschiedliche Beispiele für berufliche Leistungen in Bewerbungsschreiben:

  • Umsatz oder Gewinnspanne erhöhen
  • Finanzielle Kosteneinsparungen/ verbessertes Endergebnis
  • Gesteigerte Produktivität und gefundene Lösungen für Probleme
  • Innovationen und Ideen, die etwas bewirkt haben
  • Verbesserung der Prozesse und Entwicklung von Verfahren
  • Einfluss auf die Entwicklung deiner Kolleg/innen

Bewerbungsschreiben helfen dabei, komplexe Problematiken innerhalb der Karriere zu erläutern. Ein Lebenslauf könnte nie derart ins Detail gehen. Zwar sollten auch hier die wichtigsten Leistungen nicht völlig unerwähnt bleiben, aber ansonsten bietet dir das Anschreiben die perfekte Bühne, mehr von deiner Persönlichkeit zu zeigen, um deinen zukünftigen Vorgesetzten in die richtige Richtung zu lenken.

Korrekturlesen: eine Kunst für sich

Ist der Lebenslauf erst einmal unterwegs zu deinem potenziellen Arbeitgeber, dann gibt es kein Zurück mehr, und auch keine „Bearbeiten“-Schaltfläche. Mehrere Leute werden sich im Laufe des Bewerbungsverfahren darüber beugen, und da sie dich nicht kennen, gehen sie davon aus, dass deine Formulierungen mit zum Besten gehören, was du zu bieten hast.

Beim Schreiben eines Lebenslaufs ist es hinterher wichtig, einen sorgfältigen Check durchzuführen, damit Flüchtigkeitsfehler und voreilige Formulierungen, die sich im Eifer des Gefechts einschleichen, keine Chance haben.

Das Korrekturlesen eines Abschnitts ist ein langsamer, sorgfältiger Prozess, der fast schon einer Verbrechersuche ähnelt. Jedes Wort zählt. Bei jedem Wort ist zu prüfen, wie es bei den Lesern ankommt und was es in deren Kopf auslöst.

Wir haben eine umfassende Anleitung zum Korrekturlesen deines Lebenslaufs geschrieben. Damit lassen sich unnötige Fehler vermeiden. Fehler, die über Erfolg und Misserfolg entscheiden. Hier drei Tipps, die jede/r Bewerber/in beherzigen sollte:

Expertentipp

Lese deinen Lebenslauf laut vor! Obwohl es durch die fragmentierte Struktur eines Lebenslaufs quasi unmöglich ist, den Text fließend zu lesen, ist es dennoch wichtig, jeden Satz und jeden Aufzählungspunkt einzeln zu lesen, um zu prüfen, wie er „klingt“. 

Schlaf' eine Nacht drüber! Oft ist man kreativer, wenn man ein wenig Abstand von seiner Aufgabe gewinnt. Es mag verlockend sein, die Bewerbung sofort abzusenden, aber oft lohnt es sich, eine Pause einzulegen, um dann wieder mit einem frischen Geist an die Sache heranzugehen. Du wirst überrascht sein, was du im Nachhinein noch verbesserst.

Drucke ihn aus! Auch wenn Text auf dem Bildschirm für uns inzwischen die normalste Sache der Welt ist, neigen wir dazu, auf Papier gedruckten Text etwas langsamer zu lesen. Drucke deshalb deinen Lebenslauf aus und lese ihn noch einmal gemächlich bei einer Tasse Kaffee durch, um ihn aus anderer Sicht zu sehen.

Internationale und länderspezifische Lebensläufe

Zu guter Letzt: Wenn du dich auf eine Stelle im Ausland bewirbst, solltest du die landestypischen Gepflogenheiten bei Bewerbungen nicht außer Acht lassen.

Jede Region bzw. jedes Land hat eigene kulturelle, ethische und technische Nuancen und somit eigene Vorstellungen von einem guten Lebenslauf. Asien, Europa und die Vereinigte Staaten unterscheiden sich in mancherlei Hinsicht sogar drastisch voneinander. Es ist nie verkehrt, Erkundigungen über das Land im Allgemeinen einzuholen, oder auch über die anvisierte Branche vor Ort. Tausche dich eventuell mit anderen Ausländern vor Ort aus, nimm an Networking-Events teil und erweitere dein Wissen mit Online-Recherchen.

Do
  • Erkundige dich über das gewählte Land, in dem du dich bewirbst
  • Suche den Kontakt (online oder offline) mit Leuten, die vor Ort in der Branche tätig sind und die deine Sprache sprechen
  • Finde heraus, welches Lebenslauf-Format man dort bevorzugt
  • Achte auf kulturelle Unterschiede und unterschiedliche Präsentationsstile
  • Schau dir Lebenslauf-Beispiele aus der Region an
Don’t
  • Verwende nicht für jedes Land den gleichen Lebenslauf
  • Vernachlässige die kulturellen Gepflogenheiten und die ethischen/beruflichen Normen im Zielland nicht
  • Gehe nicht davon aus, dass die Vorgaben für das Format und die Länge eines Lebenslaufs überall gleich sind

Geografisch betrachtet, kommen folgende Lebenslauftypen häufig vor:

  • Der internationale Lebenslauf
  • Das US-amerikanische Resume
  • Das britische CV-Format
  • Der spanische Lebenslauf
  • Der asiatische Lebenslauf
  • Der russische Lebenslauf
Expertentipp

Ganz wichtig: Wenn du dich ins Ausland bewirbst, müssen deine Staatsangehörigkeit, dein Aufenthaltsstatus und deine Sprachkenntnisse aus deinem Lebenslauf hervorgehen. Dies mag bei Bewerbungen im eigenen Land weniger wichtig sein, bei internationalen Lebensläufen ist es unverzichtbar.

Wenn du Tipps zum Schreiben eines Lebenslaufs für eine bestimmte Region brauchst, lese unsere Lebenslauf-Schreibanleitungen für bestimmte Regionen. Alle oben genannten Regionen sind dabei. Außerdem geben wir Hinweise, wie man als Nicht-Muttersprachler einen Lebenslauf in einer Fremdsprache verfasst. 

Soweit die grundlegenden und wichtigsten Informationen zur Erstellung eines überzeugenden Lebenslaufs. Wir haben aber noch mehr nützliche Tipps zu bieten, z. B. Schreibanleitungen für zusätzliche Abschnitte und Themenbereiche.

Auch ein Blick auf den vielseitigen Lebenslauf-Editor von cvapp.de lohnt sich auf jeden Fall. Er spart dir viel Zeit und Mühen, und das Endergebnis kann sich wirklich sehen lassen!

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