Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Bewerbungsschreiben
Personalverantwortliche benötigen im Durchschnitt 30 Sekunden, um ein Anschreiben zu lesen und zu entscheiden, ob sie dem Lebenslauf und den Anlagen weitere Aufmerksamkeit schenken möchten. Dein Bewerbungsanschreiben ist Eye Catcher und Verführer zugleich und muss ästhetische und inhaltliche Kriterien gleichermaßen erfüllen. Welche das sind und wie du das Maximum aus deinen 30 Sekunden herausholst, verraten wir dir in diesem Beitrag.
Vorbereitung vor dem Schreiben eines Bewerbungsschreibens
Bevor du dich an dein Anschreiben machst, lies dir die Stellenanzeige noch einmal genau durch. Prüfe, ob du bestimmte Angaben über dich machen sollst und in welchem Format die Bewerbung gewünscht wird (per Post oder elektronisch). Wird ein bestimmter Ansprechpartner genannt? Welche Hard Skills und Soft Skills werden gesucht?
Sind beispielsweise ein bestimmter Schulabschluss und konkrete Branchenerfahrung gefragt, erwähne beides in deinem Anschreiben. Somit ist sofort ersichtlich, dass du einige der Wunschkriterien erfüllst.
Folgende Fragen können dir dabei helfen, deine Hauptargumente herauszuarbeiten und zu formulieren:
- Welches Ziel verfolgst du selbst innerhalb der Stelle?
- Welche Aufgaben kannst du potenziell übernehmen?
- Verfügst du über die gefragten Voraussetzungen?
- Worauf legst du besonderen Wert?
Nachdem du dir diese Fragen beantwortet hast, verfügst du schon einmal über einen Grundstock, auf den du gleich noch aufbauen wirst. A propos Aufbau. Welche Komponenten müssen in deinem Bewerbungsschreiben enthalten sein und wie ordnest du sie an?
Aufbau eines Bewerbungsanschreibens
Wie schreibt man ein bewerbungsschreiben?
Das Anschreiben sollte maximal eine DIN A4-Seite lang sein und folgende Bausteine enthalten:
- Briefkopf
- Absender (deine Kontaktdaten)
- Empfänger (genaue Anschrift des Unternehmens)
- Datum
- Betreffzeile (Titel/Referenz der ausgeschriebenen Stelle) - Persönliche Anrede
- Einleitung
- Hauptteil
- Darstellung Deiner Person
- Untermauerung deiner persönlichen Stärken
- Bezug zum Unternehmen - Schlussteil
- Gehaltsvorstellungen
- Eintrittstermin
- Schlusssatz
- Grußformel und Unterschrift
- Anlagen
Mit all diesen Informationen auf nur einer Seite können Personalverantwortliche schon einiges anfangen. Nun geht es darum, den verfügbaren Platz optimal zu nutzen. Dazu haben wir nachfolgend zusammengestellt, worauf es bei den einzelnen Komponenten ankommt.
Briefkopf
Absender
Bei deinen Kontaktdaten gibst du Vor- und Nachname, deine vollständige Postanschrift sowie deine Telefonnummer und deine private E-Mail-Adresse an, damit dich das Unternehmen gegebenenfalls schnell kontaktieren kann.
Du kannst Name und Anschrift auch in einer Zeile mit kleinerer Schrift (z. B. Schriftgröße 9) über der Empfängeranschrift wiederholen. Das wirkt besonders professionell bei Verwendung von C4-Umschlägen mit Sichtfenster.
Ludwig Gernroder - Maistraße 7 - 87123 Lenawerde
Intermobilia GmbH & Co. KG
Z.. Hd. Frau Hanne Müller (HR 76)
Robert-Koch-Straße 45
91234 Kolbermoor
Empfänger
Drei Zeilen unterhalb deiner Kontaktdaten nennst du den Empfänger. Dieser besteht aus der vollständigen Firmenanschrift sowie dem Namen des oder der für die Stellenausschreibung zuständigen Personalverantwortlichen und der Abteilung (meist ist dies die Personalabteilung). Diese Daten übernimmst du 1:1 aus der Stellenanzeige. Achte darauf, dass du insbesondere den Namen des Unternehmens (mit Rechtsform) und des Personalers richtig schreibst. Flüchtigkeitsfehler oder Tippfehler bei diesen Bezeichnungen könnten den Eindruck vermitteln, dass du es auch sonst nicht so genau nimmst bei der Arbeit.
Datum
Als Datum wählst du den Tag, an dem du deine Unterlagen abschickst. Das Datum richtest du rechtsbündig aus. Mögliche Formate sind: 15.05.2024 oder 15. Mai 2024. Du kannst auch den Ort noch nennen, z. B. München, den 15.05.2024.
Unüblich bzw. selten hierzulande sind 05/15/2024 oder 15/05/2024.
Die passende Anrede wählen
Personalverantwortliche bearbeiten in der Regel mehrere Rekrutierungsprojekte gleichzeitig. Sie müssen wissen, welchem dieser Projekte sie deine Unterlagen zuordnen müssen. Nenne daher in der Betreffzeile den Titel und die Referenz der Stelle. Beide Angaben findest du in der Stellenbeschreibung. Verzichte jedoch auf die Bezeichnung „Betreff:“
In der Regel schreibst du den Betreff fett und verwendest eine etwas größere Schrift. Falls du mit dem Platz nicht hinkommst, kannst du eine etwas kleinere zweite Zeile darunter einfügen, zum Beispiel so:
Bewerbung als Senior Sales Manager
Ihr Stellenangebot in der Süddeutschen Zeitung, Ref. SSM 123/89-K-L
Persönliche Anrede
Deine Bewerbung ist keine Postwurfsendung. Richte sie daher explizit an den oder die Personalverantwortliche/n, der/die in der Stellenanzeige genannt ist. Mit der persönlichen Anrede baust du eine direkte Beziehung auf und zeigst zudem, dass du dich mit der Stellenanzeige und dem Unternehmen befasst hast. Sie ist außerdem eine Frage der Höflichkeit.
Sollte kein direkter Ansprechpartner in der Ausschreibung genannt sein, verzichte trotzdem auf die Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren“. Ermittle stattdessen den richtigen Adressaten, indem du die Website des Unternehmens überprüfst (Karriereportal) oder im Zweifelsfall im Unternehmen anrufst und nachfragst.
Der perfekte Einleitungssatz
Für einen guten Einstieg in ein Bewerbungsschreiben gibt es kein Patentrezept. Wichtig ist, dass du den Leser oder die Leserin motivierst, weiterzulesen. Wähle eine Formulierung, die dich von der Masse abhebt. Auf flapsige, floskelhafte oder langweilige Einleitungen solltest du jedoch verzichten.
Keine leichte Aufgabe – aber es gibt ein paar Tricks. Die nachfolgenden Methoden können dir dabei helfen, den Fuß in die Tür zu bekommen.
Beziehung herstellen
Falls du bereits Kontakt mit dem Unternehmen hattest, weise darauf hin, um den Bezug zum Unternehmen zu verstärken, z. B. so:
„Wie gestern mit Ihrer Kollegin Frau Rettelsbach auf der Handwerkermesse Düsseldorf besprochen,...“ oder
„Vielen Dank für Ihre E-Mail vom 14.05.2024 und die Zusatzinformationen zu Ihrer Stellenausschreibung XTR-56 Projektmanager (m/w/d)“.
Bezug auf die Stellenanzeige nehmen
Auch wenn es nahe liegen mag, die Formulierung „hiermit nehme ich Bezug auf Ihr Stellengesuch vom 25.03.2024 inder FAZ, in der Sie einen Projektmanager für den Bereich Konstruktion suchen...“ ist denkbar ungeeignet. Auf welche Stelle du dich bewirbst, steht bereits im Betreff. Nutze den Platz lieber für sinnvolle Informationen.
Du kannst dir an dieser Stelle Kreativität erlauben, schließlich ist es dein Anschreiben! Mit der folgenden Formulierung findest du nicht nur den Einstieg sondern erwähnst gleichzeitig wichtige Skills:
Sehr geehrte Frau Bichler,
ich beschäftige mich schon seit langem mit innovativen technologischen Möglichkeiten in der Optimierung von Molkereiabläufen und führe selbst einen landwirtschaftlichen Betrieb mit 30 Milchkühen. Ihre Stellenanzeige vom 17.04.2024 kommt für mich wie gerufen.
Direkt ansprechen
Du darfst ruhig auch etwas mutiger sein und den Empfänger direkt ansprechen, indem du eine Frage stellst etwa so:
Sehr geehrter Herr Portenlänger,
haben Sie sich auch schon einmal gefragt, weshalb die Aufbauanleitung Ihres Bücherschranks so gar nicht zu den Brettern und Schrauben passt, die vor Ihnen auf dem Fußboden liegen? Oft handelt es sich bei Montageanleitungen um maschinell angefertigte Übersetzungen, bei denen nicht berücksichtigt wurde, dass […]. Eine solche Übersetzung würden Sie von mir nicht bekommen.
ODER
Sehr geehrte Frau Huber,
ob Sie es glauben oder nicht, ich nutze die von Materonik hergestellten Rollantriebe tagtäglich bei meiner Arbeit als Konstruktionsleiter und freue mich immer wieder über die ausgefeilte Technik und Zuverlässigkeit der Anlagen. Als Bauingenieur weiß ich, dass es darauf ankommt […]. Die von Ihnen ausgeschriebene Stelle als Projektleiter ist insofern das i-Tüpfelchen meiner Karriere.
Es gibt viele weitere Möglichkeiten für einen kreativen Einstieg, wovon einige sicherlich mehr oder weniger gut zu dir passen. Dein Einstieg sollte nicht verkrampft wirken.
- Meine Freizeit verbringe ich gerne auf dem Moutainbike oder in meiner Werkstatt. Dieses Hobby mit meinem Beruf zu verbinden und dabei Ihr Team zu verstärken, ist für mich ein hoch interessanter nächster Schritt im Rahmen meiner beruflichen Weiterentwicklung.
- Da ich bereits seit vielen Jahren tagtäglich die Softwareprodukte Ihres Unternehmens nutze, bin ich überzeugt, dass ich Ihr Supportteam optimal ergänze. […].″
- „Sie sind auf der Suche nach einem leistungsfähigen, belastbaren und verlässlichen Kurierfahrer? Dann sollten wir uns unbedingt kennenlernen.“ (abgedroschene Floskel; das Unternehmen weiß selbst, wonach es sucht)
- „Als ich Ihre Stellenanzeige gesehen habe, war ich sofort überzeugt: Dieser Job ist genau das Richtige für mich!“ (zu überschwänglich, wirkt mitunter oberflächlich; Ausrufezeichen können allgemein laut/aggressiv rüberkommen)
Hauptteil
Im Hauptteil geht es in erster Linie um deine Hard Skills und Soft Skills. Allerdings solltest du hier nicht deinen Lebenslauf umformulieren oder einfach nur gute Eigenschaften auflisten. Demonstriere stattdessen anhand von Beispielen und Fakten, was du bereits geleistet hast und welchen Mehrwert du in das Unternehmen einbringst.
Dich als Person darstellen
Beschreibe, was du studierst, in welche Themen du involviert bist und wann du dein Studium abschließen wirst. Wenn du bereits im Berufsleben stehst, beschreibe, womit du dich derzeit beschäftigst, welche Herausforderungen du gemeistert hast, weshalb du dich beruflich neu orientieren möchtest und was dich gerade an diesem Unternehmen interessiert.
Falls du dich um einen Ausbildungsplatz oder ein Praktikum bewirbst und noch keine Berufserfahrung vorweisen kannst, hast du hier die Möglichkeit, Erfahrungen aus Schule, Nebenjobs oder Freizeit anzubringen, die gut zum Job passen. Hast du vielleicht die Gymnastikgruppe geleitet oder dir eine technische Fertigkeit selbst beigebracht? Verwende dabei aber keine Floskeln und belege deine Angaben immer mit Beispielen.
Deine persönlichen Stärken untermauern
Lasse deine persönlichen Stärken einfließen, die du in das Unternehmen einbringen kannst. Bei welchem Ziel könntest du deinen zukünftigen Arbeitgeber unterstützen? Ziehe dazu noch einmal die Stellenausschreibung heran und greife die darin genannten Schlüsselbegriffe auf.
Lasse deine Skills elegant in deine Erfolgsgeschichten einfließen, sodass der oder die Personalverantwortliche dich schon beim Lesen vor sich sieht. Fakten und Zahlen eignen sich ideal dazu, Erfolge hervorzuheben.
„Bei meinen zahlreichen Auslandseinsätzen konnte ich mein fachliches Know-how kontinuierlich ausbauen und vertiefen, sodass ich bereits nach acht Monaten mit der Leitung eines 8-köpfigen Projektteams betraut wurde.“
ODER
„Im Rahmen meiner 10-jährigen Tätigkeit als Event Planerin auf internationaler Ebene habe ich mir spezifische Kenntnisse in den Bereichen Messebau und Marketing angeeignet. Meine Fremdsprachenkenntnisse sowie meine organisatorischen und kommunikativen Stärken kommen mir insbesondere bei der Planung von Großveranstaltungen zu Gute. Die Leitung der Messecrew in Ihrem Unternehmen kann ich mir deshalb sehr gut vorstellen.“
Bezug zum Unternehmen unterstreichen
Im Hauptteil geht es auch darum, dass du einen Bezug zwischen dir und deinen Fähigkeiten und dem Unternehmen mit seinen spezifischen Zielen herstellst. Hier muss deutlich werden, weshalb du dich bei dem Unternehmen bewirbst und weshalb man sich dort gerade für dich entscheiden sollte.
Hier kannst du alles nennen, was dich besonders bei dem Unternehmen anspricht, z. B. Entwicklungsmöglichkeiten, das internationale Umfeld, die Interaktion mit Kunden oder die stylischen Produkte, die das Unternehmen herstellt.
Folgende Überlegungen können dir dabei helfen, genau zu spezifizieren, was dich antreibt:
- Was gefällt dir besonders am Unternehmen?
- Verfolgt das Unternehmen Werte, mit denen du dich identifizieren kannst (z. B. Umweltschutz, Förderung von Gesundheit oder Einsatz für Menschenrechte)
- Woher kennst du das Unternehmen? (Werbung, Messe, Internetpräsenz)
- Nutzt du selbst Produkte oder Dienstleistungen des Unternehmens (Softwareprodukte, Lebensmittel, Kleidung oder bist du Versicherungsnehmer/in oder Kontoinhaber/in bei dem Unternehmen?)
- Welche Ziele des Unternehmens (siehe auch Website des Unternehmens) passen zu deinen Stärken?
- Was reizt dich an der ausgeschriebenen Tätigkeit besonders? (Führungsverantwortung, Einführung eines bestimmten Produkts, Kombination deiner Skills, Entwicklungspotenzial)
You-Me-We
Die You-Me-We-Formel bietet dir Orientierung bei der Strukturierung deines Bewerbungsschreibens. In der ersten Phase geht es um das Unternehmen. Du zeigst auf, weshalb du dich bei dem Unternehmen bewirbst und welchen Mehrwert du lieferst. Anschließend geht es um dich. Du demonstrierst, was du kannst und wie du vorgehst. Schließlich führst du beide Seiten zusammen. Du zeigst auf, wie du dir „eine gemeinsame Zukunft“ vorstellst und verweist optimistisch auf das Vorstellungsgespräch.
Schlussteil
Der Schlussteil rundet dein Anschreiben ab und sollte bei dem oder der Personalverantwortlichen noch einmal den Eindruck bestätigen, dass bei dir rundum alles passt und dass sich ein persönliches Kennenlernen lohnt.
Gehaltsvorstellungen
Wenn die Angabe einer Gehaltsvorstellung in der Stellenanzeige ausdrücklich verlangt wird, dann nenne im Schlussteil auch deinen Gehaltswunsch. Die Angabe erfolgt in der Regel als Bruttojahresgehalt ohne Zusatzleistungen wie Urlaubsgeld oder Boni. Gehälter werden in der Regel verhandelt, weshalb du vielleicht geneigt bist, eine großzügige Verhandlungsmarge einzurechnen. Mehr als 20 % im Vergleich zu deiner jetzigen Stelle solltest du jedoch nicht aufschlagen.
Indem du eine konkrete Summe nennst (z. B. 128.400 EUR), zeigst du, dass du deinen Gehaltswunsch kalkuliert hast und nicht einfach eine runde Wunschsumme (125.000 EUR) in den Raum stellst.
Mögliche Formulierungen:
- „Meine Gehaltsvorstellungen liegen bei 126.400 EUR brutto pro Jahr.“
- „Angesichts meiner Qualifikationen und Erfahrung betrachte ich ein Jahresgehalt von 56.300 EUR brutto pro Jahr für angemessen.“
Eintrittstermin
Falls in der Stellenanzeige nach deinem möglichen Eintrittstermin gefragt wird, solltest du darauf eingehen. Das Unternehmen möchte in dem Fall sofort erkennen können, wann die verschiedenen Bewerber/innen zur Verfügung stehen. Dies kann auch eines der Auswahlkriterien sein. Du solltest jedoch davon absehen, dich als allzu verfügbar darzustellen.
Wenn du schreibst, dass du sofort oder morgen verfügbar bist, könntest du suggerieren, dass du es eilig hast und über keine anderen Optionen verfügst. Mögliche Formulierungen wären zum Beispiel:
- „Mein frühester Starttermin wäre der 1. Oktober 2024.“
- „Derzeit befinde ich mich in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis und könnte demnach am 1. April in Ihr Unternehmen eintreten.“
- „Meine neue Stelle könnte ich ab dem 1. August 2024 antreten.“
Den perfekten Schlusssatz finden
Zum Schluss deines Bewerbungsschreibens zeigst du dich nochmals positiv und selbstsicher und verweist auf das Vorstellungsgespräch. Anstatt im höflich gemeinten Konjunktiv zu formulieren („Ich würde mich freuen, wenn”), zeige dich zuversichtlich und wähle eine aktive Sprache, zum Beispiel: „Ich freue mich, Sie schon bald persönlich von meinen Stärken zu überzeugen“.
Grußformel und Unterschrift
Nun kommt noch die Grußformel. „Hochachtungsvoll“ wirkt altbacken, „Herzlichst“ ist zu überschwänglich – besser fährst du mit dem Klassiker „Mit freundlichen Grüßen“. Wenn du magst, kannst du diese Grußformel individualisieren, indem du „Es grüßt Sie …“ oder „Mit freundlichem Gruß“ oder „Schöne Grüße nach Oberstaufen“ verwendest.
Die Unterschrift bringst du handschriftlich an, am besten mithilfe eines Füllers mit blauer Tinte.
Sperrvermerk
Wenn du dich aus einem ungekündigten Arbeitsverhältnis heraus bewirbst, möchtest du wahrscheinlich vermeiden, dass dein derzeitiger Arbeitgeber davon erfährt. Bitte in dem Fall im Schlussteil deines Anschreibens um „Vertraulichkeit“ oder darum, die Bewerbung „vertraulich zu behandeln“. Das Wort „Sperrvermerk“ oder „Diskretion“ brauchst du nicht explizit zu nennen.
Anlagen
Die letzte Angabe auf deinem Schreiben dient der Auflistung deiner Anlagen unten links. Wähle als Titel „Anlagen“ oder „Anlagenverzeichnis“ und führe die Anlagen in der Reihenfolge auf, in der du sie beifügst, zum Beispiel:
Anlagen:
- Lebenslauf
- Zeugnisse
- Schulungszertifikate
Anschreiben-Checkliste
Hier noch einmal die wichtigsten Punkte, die du beim Erstellen deines Bewerbungsanschreibens im Blick haben solltest:
- Achte darauf, dass du alle wichtigen Bestandteile in dein Bewerbungsschreiben integrierst und dieses nicht länger als eine Seite ist.
- Wende dich immer an einen konkreten Ansprechpartner.
- Finde einen ansprechenden Einstieg.
- Stelle deine persönlichen Stärken heraus und beziehe dich dabei auf die ausgeschriebene Stelle.
- Berücksichtige die fachlichen Anforderungen aus der Stellenanzeige.
- Nenne konkrete Beispiele, um geforderte Qualifikationen zu untermauern.
- Stelle deinen Mehrwert für das Unternehmen klar heraus.
- Verweise am Schluss deines Anschreibens auf ein persönliches Gespräch.
- Lies dein Schreiben laut vor, um Fehler besser zu erkennen.
- Bitte jemanden aus deinem Freundes- oder Familienkreis, das Anschreiben auf Rechtschreibung, Verständlichkeit und Wirkung zu prüfen. Unsere Tipps zum Korrigieren deines Lebenslaufs helfen dir auch dabei, Fehler im Anschreiben zu vermeiden.
Ist ein Bewerbungsschreiben im Jahr 2024 wirklich notwendig?
Manche mögen die Verwendung eines Anschreibens in Zeiten der elektronischen Bewerbung für überflüssig halten. Nicht mit der Tür ins Haus zu fallen und „wortlos“ seine Bewerbungsunterlagen einzureichen, ist jedoch nach wie vor aus mehreren Gründen angebracht.
Mit einem Anschreiben hast du die Chance, dich persönlich an eine/n Personalverantwortliche/n des Unternehmens zu wenden und eine Beziehung aufzubauen.
Während du im Lebenslauf angibst, was du in der Vergangenheit gemacht hast, blickst du im Anschreiben nach vorne. Du machst deutlich, warum du das Unternehmen ausgesucht hast, weshalb genau du der perfekte Kandidat oder die perfekte Kandidatin für die Stelle bist und welche Ziele du im anvisierten Unternehmen verfolgst.
Im Anschreiben kommt es in erster Linie darauf an, dass du deine Stärken gezielt unterstreichst und so deinen potenziellen Mehrwert für das Unternehmen herausstellst. Personalverantwortliche möchten Antworten auf folgende vier Fragen hören:
- Wer bist du?
- Was kannst du?
- Warum bewirbst du dich?
- Warum bist du für die Stelle geeignet?
Wer profitiert besonders von einem Beschwerbungsanschreiben?
Abgesehen von den oben genannten Zwecken bietet das Bewerbungsanschreiben für bestimmte Gruppen von Jobsuchenden ganz besonders viel Potenzial:
Berufseinsteiger/innen und Absolvent/innen verfügen in der Regel noch nicht über viel Berufserfahrung und haben mit dem Anschreiben die Möglichkeit, dies zu kompensieren, indem sie ihre Fähigkeiten in den Vordergrund stellen.
Auch Quereinsteiger/innen sollten die Gelegenheit nutzen, darzustellen, weshalb sie trotz ihrer bisherigen Erfahrung in einem anderen Beruf oder einer anderen Branche für die Stelle geeignet sind.
Häufige Stellenwechsel im Lebenslauf können Personalverantwortliche stutzig machen. Mit dem Anschreiben kannst du notwendige Erläuterungen geben (z. B. wenn drei Arbeitgeber hintereinander Insolvenz angemeldet haben).
Wenn dein Lebenslauf nicht geradlinig verlaufen ist und zwischen den einzelnen Stationen größere Lücken vorhanden sind, wie Arbeitslosigkeit, Elternzeit oder längere Fortbildungsmaßnahmen, dann solltest du dies kurz im Bewerbungsschreiben kurz erläutern, damit der Recruiter oder die Recruiterin keine falschen Schlüsse zieht.
Und falls du dich ohne Abschluss oder Zeugnis bewirbst, solltest du das Bewerbungsschreiben nutzen, um zu zeigen, dass du trotzdem Erfahrungen und Fähigkeiten und vor allem Persönlichkeit mitbringst.
Fazit
Wenngleich das Bewerbungsschreiben zunächst eine Hürde darstellen mag, darauf verzichten sollte niemand! Abgesehen davon, dass man nirgendwo mit der Tür ins Haus fallen sollte, bietet es gerade Berufseinsteiger/innen oder Jobsuchenden mit Lücken im Lebenslauf ein hervorragendes Podium, um sich dennoch als perfekte Wahl zu präsentieren.
Wenn du die erforderlichen Bausteine in deinem Anschreiben berücksichtigst und wenn du verstanden hast, worauf es beim Inhalt ankommt, hältst du bald schon die Eintrittskarte zu deinem neuen Job in der Hand.
Auf unserer Website halten wir noch viele weitere nützliche Tipps und Anleitungen zum Thema Lebenslauf und Karriere für dich bereit, die dir dabei helfen, Fallstricke zu vermeiden. Und mit unseren zahlreichen Beispielen und Vorlagen erstellst du im Handumdrehen deinen eigenen ganz persönlichen Lebenslauf. Für deine Bewerbung wünschen wir dir viel Erfolg!