Der funktionale Lebenslauf eignet sich vor allem für Personen, die in puncto Studium und Ausbildung einiges mitbringen oder die über begehrte jobspezifische Fähigkeiten verfügen. Das können Absolvent/innen, aber auch erfahrene Arbeitskräfte aus anderen Branchen sein, die ihr Können in ein neues Umfeld einbringen möchten. Aber auch Leute, deren Karriere noch nicht so weit fortgeschritten ist und deren Fähigkeiten wichtiger sind als eine lange Liste von Arbeitgebern aus der Vergangenheit, können davon profitieren.
Ein funktionaler Lebenslauf hebt deine Fähigkeiten und Talente hervor und verdeutlicht, wie relevant sie für deine zukünftige Stelle sein können. In vielen Fällen stimmen deine Fähigkeiten nahezu genau mit den Fähigkeiten aus der Stellenausschreibung überein. Diese Art von Lebenslauf passt zu Leuten, die in technischen oder handwerklichen Berufen arbeiten oder die eine berufliche Veränderung anstreben.
Der Aufbau eines funktionalen Lebenslaufs ist sehr spezifisch. Seine Struktur soll Recruitern einerseits dabei helfen, deine Qualifikationen für die Stelle schnell zu erkennen, andererseits soll sie Lust auf mehr machen: Ein einfacher Weg zur Erstellung eines Lebenslaufs ist die Auswahl einer funktionalen Vorlage, die man online finden kann. In dieser Vorlage gibst du deine Daten in die entsprechenden Abschnitte ein und lässt dich von der Benutzerführung dieser Vorlage leiten. Allerdings solltest du dich schon ein wenig mit der Struktur eines funktionalen Lebenslaufs befassen.
Die Grundstruktur für einen funktionalen Lebenslauf:
Die wichtigsten Inhalte, die du in deinen Lebenslauf aufnimmst, sind bei allen Lebenslaufformen im Grunde genommen gleich oder zumindest ähnlich. Wie du sie jedoch aufbereitest und wie sehr du bei den jeweiligen Abschnitten ins Detail gehst, richtet sich nach der Art des Lebenslaufs, den du verfasst. Hier einige Empfehlungen zu Inhalten und Aufbau in einem funktionalen Lebenslauf.
Der Lebenslauf beginnt mit deinen Kontaktdaten. Damit ermöglichst du deinem Arbeitgeber, dich zu erreichen oder zu einem Vorstellungsgespräch einzuladen, was ja genau Sinn der Sache ist. Zu deinen Kontaktdaten gehören in der Regel:
Diese Angaben sollten auf jeder Seite des Lebenslaufs oben stehen, damit der Arbeitgeber jederzeit weiß, wessen Lebenslauf er gerade liest. Verwende für deinen Namen eine etwas größere Schrift als für die übrigen Kontaktdaten. Deine E-Mail-Adresse und deine LinkedIn- bzw. XING-URL sind im Idealfall als Links formatiert, die der Arbeitgeber anklicken kann. Jedes kleine Detail, das dem Arbeitgeber die Sache erleichtert, ebnet dir den Weg zum Vorstellungsgespräch.
Der nächste Bestandteil deines funktionalen Lebenslaufs ist eine kurze Zusammenfassung deines beruflichen Hintergrunds. Darin erfährt der Arbeitgeber gleich von Anfang an etwas über dich, das ihn im Idealfall zum Weiterlesen animiert. Sieh es als eine Art Elevator Pitch, als eine Antwort auf die aus Vorstellungsgesprächen berüchtigte Frage „Erzählen Sie uns etwas über sich“. Der Abschnitt sollte deine Fähigkeiten, deine Erfahrung und deinen Mehrwert für das Unternehmen des Arbeitgebers in 2-3 Sätzen schildern.
Zu diesem Abschnitt, auch Kompetenzteil genannt, gehören sowohl die eigentlichen Fähigkeiten, die du für den Job brauchst (die Hard Skills), als auch die Soft Skills, die deinen Charakter prägen. Vor allem diese Kategorie sagt viel darüber aus, wie du dich in das Arbeitsumfeld deines Arbeitgebers einfügen kannst. Man denke an Kommunikation, Teamfähigkeit, Blick fürs Wesentliche usw.
Ähnlich wie beim Kompetenzteil unterscheidet sich die Darstellung des beruflichen Werdegangs je nach der Lebenslaufform, die du bevorzugst. Bei allen Formaten gehört in jedem Fall Folgendes dazu:
Die einzelnen Stationen werden umgekehrt-chronologisch gelistet, d. h. die am kürzesten zurückliegende Anstellung kommt zuerst. Länger als 10 Jahre sollte die Auflistung übrigens nicht zurückreichen. Alles, was davor liegt, ist entweder für die heutigen Gegebenheiten nicht mehr relevant oder wurde bereits in den übrigen Stationen deiner Karriere beschrieben.
In einem funktionalen Lebenslauf sind nähere Angaben eigentlich nicht nötig. Der Schwerpunkt liegt eher bei deinen Fähigkeiten, auf die du bereits detailliert eingegangen bist.
Dieser Abschnitt beschreibt sowohl die formelle als auch deine informelle Ausbildung, insofern sie für den anvisierten Job relevant ist. Die formelle Ausbildung wird umgekehrt chronologisch aufgelistet, beginnend beim am kürzesten zurückliegenden Abschluss oder beim höchsten erreichten Bildungsgrad. Aufzuführen sind:
Wenn du dich zusätzlich noch fortgebildet hast, gehört auch das in deinen Lebenslauf. Solche Beschreibungen sollten enthalten:
Nachfolgend siehst du ein Beispiel für einen überzeugenden funktionalen Lebenslauf. Mit ein paar Mausklicks in unserem benutzerfreundlichen Lebenslauf-Editor erstellst du ihn für dich selbst.
Ein funktionaler Lebenslauf bietet bestimmte Vorteile, die deiner beruflichen Karriere Auftrieb verschaffen können. Diese Form ist allerdings nicht für jeden geeignet, weil die Struktur gerade in puncto Karriereverlauf wenig Spielraum lässt. Aber gehen wir die Vor- und Nachteile eines solchen Lebenslaufs einmal durch.
Nachteile eines funktionalen Lebenslaufs:
Ein funktionaler Lebenslauf empfiehlt sich dann, wenn man Fähigkeiten und Wissen hervorheben möchte, die nicht mit einer bisherigen Arbeit im Zusammenhang stehen. Aber wenn man dann eben doch über Erfahrung verfügt? Dann kann ein kombinierter Lebenslauf sehr von Vorteil sein.
Der kombinierte Lebenslauf übernimmt Elemente eines funktionalen Lebenslaufs, enthält aber auch eine verkürzte Aufstellung der Arbeitsvergangenheit, ähnlich wie bei dem umgekehrt-chronologischen Lebenslauf. Im Allgemeinen steht die Aufstellung der Fähigkeiten/Erfahrung aus dem funktionalen Lebenslauf zuoberst auf der Seite, gefolgt von den Karrierestationen.
Der kombinierte Lebenslauf ist eine ideale Lösung, wenn du zwar einiges an Arbeitserfahrung vorzuweisen hast, aber möglicherweise nicht genug für einen reine chronologische Form. Diese Mischform bietet sich ebenfalls für eher kreative Metiers, bei denen es mehr auf deine Fähigkeiten ankommt als auf frühere Arbeitgeber. Auch Freiberufler greifen gerne auf dieses Format zurück, weil sie damit einerseits ihre angebotenen Leistungen in den Vordergrund stellen, andererseits aber auch mit ein paar beeindruckenden Referenzkunden glänzen können.