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Geschrieben von Susan ShorSusan Shor

Der ultimative Leitfaden für das Bewerbungsgespräch

28 Min Lesedauer
Der ultimative Leitfaden für das Bewerbungsgespräch
Bewerbungsgespräche sind stressig. Vorbereitung und Übung sind die besten Wege, um dich auf den großen Tag einzustellen. Hier findest du alles, was du berücksichtigen musst, bevor du zum Bewerbungsgespräch gehst, damit du die bestmögliche Chance auf positive Ergebnisse hast.

Du wurdest zum Bewerbungsgespräch eingeladen? Glückwunsch! Dein Lebenslauf muss Eindruck hinterlassen haben. Jetzt musst du zum Bewerbungsgespräch gehen und so überzeugend sein, dass alle anderen Bewerbungsgespräche abgesagt werden und der Personalverantwortliche alles auf dich setzt, richtig?

Wir haben 18 Tipps zusammengestellt, was du vor, während und nach einem Bewerbungsgespräch tun kannst, um den Job zu bekommen. Hier erfährst du auch, was du am besten anziehst, was du sagen und tun kannst. Wir geben dir sogar Tipps, was du vor dem Bewerbungsgespräch essen und wie du für einen guten Schlaf am Abend vor dem Bewerbungsgespräch sorgen kannst. Und für den Fall, dass dir diese Tipps nicht ausreichen, haben wir einige Experten um ihren Rat gefragt.

Vor deinem Bewerbungsgespräch solltest du mehrere Dinge tun:

  • Bereite dich auf das Bewerbungsgespräch vor, indem du dich über das Unternehmen informierst, Antworten auf gängige Fragen einübst und einige Fragen vorbereitest, die du selbst stellen wirst.
  • Führe ein Probe-Bewerbungsgespräch mit einem Freund durch und hole sein Feedback zu deinen Antworten ein.
  • Plane deine Anfahrt rechtzeitig, so dass du 10-15 Minuten früher da bist.
  • Achte auf dein Erscheinungsbild – lege dein Outfit am Abend zuvor zurecht und sorge dafür, dass dein Aussehen hält, was du versprichst – angemessenes Outfit, ordentliche Haare, saubere Zähne und Fingernägel.
  • Packe ausgedruckte Kopien deines Lebenslaufs, eine Referenzliste und ein Notizbuch sowie einen Stift in deine Tasche.
  • Arbeite an deiner Körpersprache. Lächeln, Augenkontakt halten und jeden mit einem festen Handschlag begrüßen.
  • Achte darauf, dass du gut schläfst (wenn möglich, acht Stunden) und gut isst, um dich auf den großen Tag vorzubereiten.

In Zeiten der Pandemie findet wahrscheinlich eine erste Runde an Bewerbungsgesprächen telefonisch oder als Videokonferenz statt, um eine Ansteckung zu verhindern. Das bedeutet nicht, dass du einen dieser Schritte auslassen solltest. Der erste Eindruck zählt. Bitte trage eine Hose! Shorts sind ohne Zweifel bequem, aber kein gutes Outfit für ein Bewerbungsgespräch. Du möchtest nicht die Chance auf deinen Traumjob verpassen, weil der Personalverantwortliche etwas sieht, was ihm unangenehm ist. 

Worauf achten Arbeitgeber beim Bewerbungsgespräch?

Normalerweise dauern persönliche Bewerbungsgespräche etwa 45 Minuten bis eine Stunde. Das mag dir als Bewerber lang erscheinen, bietet den Personalverantwortlichen jedoch nicht viel Zeit, herauszufinden, ob du die richtige Person für den Job bist. Abgesehen von deinen Antworten, werden sie auf folgendes achten:

  • Erscheinungsbild
  • Körpersprache
  • Selbstvertrauen
  • Wissen

Die Tipps werden dir helfen, all das zu erfüllen, aber du solltest wissen, dass ein Bewerbungsgespräch mehr ist als ein Frage-Antwort-Gespräch.

Wie bereitest du dich auf dein Bewerbungsgespräch vor?

Du hast vielleicht schon einmal das Zitat von Benjamin Franklin gehört, „Indem wir uns nicht vorbereiten, bereiten wir uns auf das Scheitern vor.” Auch hast du sicherlich den Satz „Man hat nur eine Chance, einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen“, (oder ähnliche Versionen) unter anderem von Stephanie Perkins schon einmal gehört.

Beides trifft absolut zu. Besonders, wenn es um Bewerbungsgespräche geht. Es wird zwar andere Bewerbungsgespräche geben, aber kein weiteres für diesen Job, wenn das erste nicht gut läuft. In den Tagen vor dem Bewerbungsgespräch solltest du dir für Folgendes Zeit nehmen, um dich darauf vorzubereiten, einen guten Eindruck zu machen: 

1. Informiere dich über das Unternehmen

Bringe alles über das Unternehmen und die Stelle, für die du dich bewirbst, in Erfahrung. Das Internet macht diese Aufgabe einfacher als je zuvor. Hier findest du alles, wonach du suchen musst: was das Unternehmen macht, seine Kultur, Erfolge und die öffentliche Wahrnehmung.

  • Die Website des Unternehmens – Lies alles auf der Website gründlich durch, um mehr über das Team zu erfahren und um  die Geschichte und die Dienstleistungen des Unternehmens kennenzulernen. Profile in sozialen Medien – du wirst Links dazu auf der Website des Unternehmens finden. Auf sozialen Medien findest du mehr über die Unternehmenskultur heraus und wie das Unternehmen sich in der Öffentlichkeit darstellt. Auf der LinkedIn-Unternehmensseite findest du außerdem Links zu Mitarbeiterprofilen, auf denen du herausfinden kannst, wie die Mitarbeiter des Unternehmens ihre Aufgaben beschreiben. Nimm dir Zeit, dem Unternehmen zu folgen, seine Posts zu liken oder hier und da einen Kommentar zu hinterlassen. Übertreib es aber nicht. Alles zu liken, zu teilen und zu kommentieren, kann verzweifelt wirken.
  • Google —  Suche nach Nachrichten zum Unternehmen und Pressemitteilungen – vor allem aktuelle.
  • Glassdoor — Millionen von Mitarbeitern nutzen diese Plattform, um Unternehmen zu recherchieren und ihre Erfahrungen als Mitarbeiter zu teilen. Suche nach dem Unternehmen und finde heraus, was aktuelle und ehemalige Mitarbeiter zu sagen haben. Du findest wahrscheinlich einiges, was du nicht auf der Website des Unternehmens oder in sozialen Medien siehst. Vielleicht findest du sogar Fragen, die Personalverantwortliche gerne in Bewerbungsgesprächen stellen.
Expertentipp

Die Recherche über ein Unternehmen bereitet dich auf das Vorstellungsgespräch vor, und hilft dir ebenso, unseriöse Angebote aufzudecken. Erscheinen dir die Konditionen und Arbeitszeiten zu gut, um wahr zu sein? Anonyme Bewertungen von anderen Arbeitnehmern können Aufschluss darüber geben, was wirklich hinter einer allzu perfekten Stellenbeschreibung steckt. 

Schreibe einen „Spickzettel” mit Stichpunkten und merke dir das, was du erfahren hast, für die Frage „was wissen Sie über das Unternehmen?“. Wenn diese Frage gestellt wird, verwende das, was du weißt in Form von eigenen Antworten oder Fragen. Ein kleines Beispiel für dich: Vor ein paar Jahren, hatte ich ein Bewerbungsgespräch für die Position eines Copywriters in einem E-Commerce-Unternehmen. Ein paar Tage vor dem  Bewerbungsgespräch habe ich einen Artikel darüber gelesen, dass das Unternehmen ein neues Content Management System (CMS) auf den Markt bringen will. Ich konnte das in dem Gespräch anbringen und mein Wissen darüber demonstrieren.

2. Kenne deinen Lebenslauf in- und auswendig

Dein Lebenslauf wird eine wichtige Rolle im Bewerbungsgespräch spielen. Der Personalverantwortliche wird  darauf seine Fragen aufbauen, das heißt, dass du alles so beantworten musst, dass es zu dem passt, was auf dem Papier steht. Drucke deinen Lebenslauf aus und präge ihn dir ein. Dein Lebenslauf stellt deinen Karriereweg dar, daher musst du jeden Schritt und jede deiner Fähigkeiten erklären können.

Expertentipp

Personalverantwortliche haben nicht immer genug Zeit, vor einem Bewerbungsgespräch den Lebenslauf gründlich durchzulesen. Auch wenn das etwas frustrierend ist, vermeide Antworten wie: "Das steht in meinem Lebenslauf“. Beschreibe anstatt dessen genau deine Erfahrungen und frage den Personalverantwortlichen, ob er noch weitere Details hören möchte.

3. Üben, üben, üben

Du kennst die Fragen, die dir ein Personalverantwortlicher stellt, erst dann, wenn du der Person gegenübersitzt. Bewerbungsgespräche sind aber relativ vorhersehbar, so dass die Fragen immer mehr oder weniger den gleichen Prinzipien folgen. 

Glassdoor hat tausende Reviews zu Bewerbungsgesprächen  durchforstet, um die gängigsten Fragen in Bewerbungsgesprächen herauszufinden. Die Liste ergab 50 Fragen, aber hier sind die 10, die unserer Ansicht nach am wahrscheinlichsten gestellt werden:

  • Beschreibe dich selbst.
  • Was sind deine Stärken?
  • Was sind deine Schwächen?
  • Warum sollten wir dich einstellen?
  • Wo siehst du dich in fünf Jahren? Zehn Jahren?
  • Warum willst du bei [Name des Unternehmens] arbeiten?
  • Was sind deine Gehaltsvorstellungen?
  • Was motiviert dich?
  • Was kannst du uns bieten, was kein anderer kann?
  • Erzähle mir von dem Erfolg, auf den du besonders stolz bist.
Expertentipp

Manche Fragen sind einfach furchtbar (Was sind deine größten Schwächen?). Trotzdem werden sie gestellt. Bereite dich auf solche und eventuelle Strickfragen vor, damit du nicht überrumpelt wirst. 

Zusätzlich zu diesen Standardfragen solltest du dich auf ein oder zwei situationsbedingte Fragen vorbereiten. Mit diesen Fragen wird deine Fähigkeit, Probleme zu lösen, auf die Probe gestellt und herausgefunden, ob du ins Team passt.

Wenn du dich für eine Führungsposition bewirbst, könnte der Personalverantwortliche zum Beispiel fragen: „Du hast bemerkt, dass ein Mitglied deines Teams Anordnungen nicht befolgt und abgelenkt oder desinteressiert zu sein scheint. Was würdest du in dieser Situation tun?” Oder: „Zwei Mitglieder deines Teams kommen nicht miteinander zurecht und beschweren sich jeweils über den anderen. Wie löst du dieses Problem?“

Schreibe deine Antworten auf diese Fragen auf und übe sie laut vor dem Spiegel. Wenn du mit deinen Antworten zufrieden bist, bitte einen Freund, die Rolle des Personalverantwortlichen zu übernehmen und dir Feedback zu deinen Antworten zu geben. Je zufriedener du mit den Antworten bist, desto selbstbewusster wirst du sein, wenn diese Fragen beim Bewerbungsgespräch gestellt werden. Berücksichtige das, was du über die Unternehmenskultur weißt, wenn du die Antworten notierst.

4. Bereite ein paar eigene Fragen vor

Bewerbungsgespräche sind keine einseitige Angelegenheit. Du bekommst die Gelegenheit, ein paar Fragen zu stellen und darauf solltest du vorbereitet sein.

Stelle aber nicht einfach irgendwelche Fragen. Dieser Teil des Bewerbungsgesprächs kann dir Schwierigkeiten bereiten. Überlege dir deine Fragen gründlich. Deine Fragen sollten Interesse an der Position und am Unternehmen zeigen. Vermeide Punkte, die bereits zuvor im Bewerbungsgespräch genannt wurden oder Fragen, die auf ein fehlendes Interesse oder eine schlechte Arbeitseinstellung schließen lassen.

Hier sind ein paar Fragen, die dir Punkte einbringen können:

  • Können Sie mir mehr über die täglichen Aufgaben dieser Position erzählen?
  • Welche Schulungen stehen Mitarbeitern zur Verfügung?
  • Wie würden Sie die Arbeitskultur beschreiben?
  • Welche Herausforderungen bringt die Position mit sich?
  • Wie wird die Leistung bewertet und überprüft?
  • Besteht die Möglichkeit einer Beförderung?
  • Welche Eigenschaften sind Ihrer Meinung nach erforderlich, um diese Rolle erfolgreich auszuführen?

Diese Fragen sollte man nicht stellen:

  • Was macht Ihr Unternehmen?
  • Wie viele Stunden muss ich jede Woche arbeiten?
  • Kann ich von zuhause aus arbeiten?
  • Wie hoch ist das Gehalt?
  • Wann kann ich Urlaub nehmen?
  • Bekomme ich den Job?

Wenn der Personalverantwortliche dir Zeit gibt, etwas hinzuzufügen, solltest du ein gutes abschließendes Argument vorbereitet haben, warum du für den Job geeignet bist. Das ist eine der wichtigsten Botschaften im Bewerbungsgespräch. 

5. Plane deine Anfahrt

Du weißt, wo das Unternehmen ist? Wie lange man dort hin braucht? Wie du dorthin kommst? – Auto oder öffentliche Verkehrsmittel?

Plane die Anfahrt rechtzeitig. Mach einen Probedurchlauf in der Woche vor dem Bewerbungsgespräch und versuche, 10–15 Minuten früher anzukommen. Achte auf die Zeit. Wenn du mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährst, notiere dir, wann der Zug oder Bus fährt und wann du losgehen musst, um rechtzeitig am Bahnhof zu sein. Mach dir einen Notfallplan für den Fall, dass Straßen gesperrt sind oder der Zug Verspätung hat. Das mag ein wenig übertrieben erscheinen, aber erspart dir im Falle eines Falles viel Stress. Wenn etwas passiert, das jenseits deiner Kontrolle liegt und du dich verspätest, rufe den Personalverantwortlichen an und informiere ihn. So etwas kann passieren und die meisten Menschen haben Verständnis dafür. Ein Telefonanruf zeigt, dass du ihre Zeit respektierst.

Expertentipp

Bewerbungsgespräche finden nicht immer vor Ort statt. Falls du ein Videogespräch hast, teste vorher deinen Computer, deine Webcam und dein Mikrofon, damit am großen Tag auch alles nach Plan verläuft. Lade die Software vorher herunter und mache dich damit vertraut. 

6. Das solltest du mitnehmen

Staube deine beste Tasche oder Mappe ab und packe folgendes ein:

  • Fünf Kopien deines Lebenslaufs
  • Einen Stift und ein Notizbuch
  • Eine schriftliche Version der Fragen, die du stellen möchtest 
  • Eine Referenzliste 
  • Minzbonbons
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Wenn du dir bezüglich eines Fotos im Lebenslauf nicht sicher bist, ist es ratsam, ein solches eher auszulassen. Stellenbewerbungen erfordern selten Fotos, es sei denn, es geht um Modelling oder ähnliche Bereiche.

7. Schlaf gut

Du wirst am Abend vor dem Bewerbungsgespräch wahrscheinlich aufgeregt oder nervös sein, aber du solltest versuchen, gut zu schlafen, wenn möglich acht Stunden.

Das kannst du tun, um zu entspannen und runterzukommen:

  • Nimm ein warmes Bad oder eine Dusche. Laut Lifehacker sorgt ein warmes Bad oder eine warme Dusche (unter 40°C) mit einer Dauer von 5 bis 15 Minuten dafür, dass sich deine Körpertemperatur anpasst und du dich schön müde fühlst. Es geht darum, die Körpertemperatur nicht so zu steigern, dass es anregend wirkt.
  • Schalte alle Bildschirme mindestens eine Stunde (besser aber zwei!) vor dem Schlafengehen aus.
  • Lies ein Buch (ein gedrucktes, kein digitales).

8. Bereite dein Outfit vor

Bereite dein Outfit am Abend vor dem Bewerbungsgespräch vor. Achte darauf, dass deine Kleidung keine Falten, Löcher oder Flecken hat. Achte auch auf deine Schuhe. Sorge dafür, dass sie sauber, poliert und frei von Kratzern oder Schäden sind. Du solltest etwas anziehen, was zum Unternehmen passt. Wenn du dich für einen Bürojob bewirbst, solltest du ein Business-Outfit wählen – Anzug, Hemd und Krawatte sowie elegante Schuhe für Männer; Anzug, Kleid, Bluse, Rock und Blazer und elegante Schuhe für Frauen. Grau, dunkelblau, schwarz und weiß sind die besten Farben. Wenn es sich um ein kreatives Unternehmen handelt, kannst du dich auch etwas legerer kleiden.

Kleider machen Leute. Forschungen haben ergeben, dass attraktive Bewerber eher einen Job bekommen. Wenn du nicht sicher bist, was du anziehen sollst, rufe den Arbeitgeber an und frag nach. Wenn du keine Informationen erhältst, bleib auf der sicheren Seite und kleide dich formell. Lieber etwas overdressed. Das zeigt, dass du dich bemühst. Wenn du dich in der falschen Umgebung nicht angemessen kleidest, kann das den Eindruck hinterlassen, dass es dir nicht wichtig ist.

9. Frühstücke gesund am Morgen des Bewerbungsgesprächs

Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages, vor allem einem solchen Tag. Ein gutes, gesundes Frühstück ist Treibstoff fürs Gehirn, gibt dir Energie und steigert deinen Fokus. Leider heißt das, keine überzuckerten Frühstücksflocken, Kekse oder fettigen Speck. Stattdessen gibt es Proteine, gute Fette, nahrhafte Kohlenhydrate sowie Obst und Gemüse.

Expertentipp

Hier ein paar kraftvolle Frühstücksideen:

  • Eier auf Vollkorntoast
  • Avocado auf Vollkorntoast
  • Haferflocken mit Blaubeeren
  • Magerjoghurt mit Nüssen

Findet dein Bewerbungsgespräch später am Tag statt und brauchst du noch ein Mittagessen, wähle Speisen wie Lachs, Hühnchen und Eier zusammen mit Gemüse wie Brokkoli, Grünkohl, Erbsen und Spinat. Verzichte auf Knoblauch und Zwiebeln sowie aufblähende Nahrungsmittel wie Bohnen und Rosenkohl und auf Lebensmittel, die lethargisch machen, wie große Mengen Kartoffeln, Weißbrot oder Pasta. Wasser ist gut, aber trink nicht so viel davon, dass du alle paar Minuten zur Toilette musst. Kaffee in Maßen ist auch in Ordnung – eine Tasse 30 Minuten vor dem Bewerbungsgespräch kann dich wacher und aufmerksamer machen.

10. Bleib ruhig

Einatmen, ausatmen. Einatmen durch die Nase, ausatmen durch den Mund. Bevor du das Gebäude betrittst, suche einen ruhigen Ort, um deine Gedanken zu sammeln, zu atmen und dich zu beruhigen. Du kannst die STOP-Methode nutzen:

  • Stop: Innehalten, aktuelle Tätigkeit unterbrechen
  • Take a breath: einen bewussten Atemzug nehmen.
  • Observe (Beobachte): was geschieht in deinem Körper, welche Empfindungen und Gefühle hast du?
  • Proceed (Fahre fort): setze die Tätigkeit fort und achte auf das, was du beobachtet hast.

Denke daran, dass Bewerbungsgespräche keine Befragung sind, sondern Gespräche, die dazu dienen herauszufinden, ob man gut zusammenpasst. Denke vor allem daran: was immer im Leben geschieht, es wird alles gut. Du hast schon viel erlebt, also wirst du das auch schaffen, egal wie es ausgeht. Setzt dich nicht zu sehr unter Druck, betrachte das große Ganze und bleibe ruhig.

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Was man während des Bewerbungsgesprächs macht

Okay, du bist super vorbereitet. Du kommst rechtzeitig an und bist bereit. Hier ein paar Tipps für das Bewerbungsgespräch selbst.

11. Achte auf dein Äußeres

So sehr wir auch leugnen, Menschen nach ihrem Aussehen zu bewerten, wir tun es. Laut diesem Forbes-Artikel steht unser Aussehen in direktem Zusammenhang mit den Jobs, die wir bekommen und unserem Gehalt. Wenn du den Raum betrittst, wird der Personalverantwortliche dich wahrscheinlich unbewusst von oben bis unten mustern. Vielleicht bemerkst du das nicht einmal, aber es passiert. Wir alle tun das. Du brauchst dein Aussehen, um einen guten ersten Eindruck zu machen.

Wir haben uns bereits mit dem Outfit befasst, aber du solltest dir Zeit nehmen, um sicherzustellen, dass deine Haare in Ordnung, die Nägel sauber und der Atem frisch sind (hier kommen die Minzbonbons ins Spiel). Wenn du vor dem Bewerbungsgespräch noch Zeit hast, suche die Toiletten auf und prüfe dein Erscheinungsbild noch einmal. Das klingt oberflächlich, aber wenn du mit einem anderen Kandidaten gleichauf bist, kann die Kleidung ausschlaggebend sein.

12. Zeige gute Manieren

Manieren sind toll. Sie kosten nichts und können dennoch Wunder wirken. Sei freundlich und respektvoll zu jeder Person, der du begegnest, wenn du beim Unternehmen ankommst, und zwar vom Sicherheitsmitarbeiter auf dem Parkplatz über die Empfangsdame hin zu allen Menschen, denen du auf dem Flur begegnest. Begrüße jeden mit einem Lächeln und einem „Hallo”. Gehe davon aus, dass der potenzielle Arbeitgeber diese Menschen um Feedback bittet.  

13. Achte auf die Körpersprache

Was du während eines Bewerbungsgespräch nicht sagst, ist genauso wichtig, wie das, was du sagst. Studien weisen darauf hin, dass Körpersprache rund zwischen 50% und 70% der  Kommunikation ausmacht. Dein Gesichtsausdruck, deine Gesten und deine Haltung wird einem Personalverantwortlichen viel über dich sagen. Du musst selbstbewusst und aufgeschlossen wirken, und zwar ab der Sekunde, in der du durch die Tür kommst.

  • Beginne mit einem Lächeln und einer herzlichen Begrüßung. Stelle dich mit einem festen Händedruck (nicht zu fest!) vor. Sage dem Personalverantwortlichen, dass du dich freust, ihn kennenzulernen.
  • Halte die ganze Zeit Augenkontakt, unterbrich ihn aber gerade so oft, dass es nicht bedrohlich wirkt. Das zeigt, dass du interessiert und aufmerksam bist.
  • Gerader Sitz, Schultern zurück. Das wirkt freundlich und offen.
  • Verschränke nicht Arme und Beine, um den Eindruck zu vermeiden, dass du defensiv oder verschlossen bist.

14. Sei authentisch

Angesichts der Situation ist es schwer, entspannt und du selbst zu sein, aber du solltest dich auch nicht verstellen. Der Personalverantwortliche versucht herauszufinden, ob du gut zur Unternehmenskultur und zum Team passt und wenn du versuchst, jemand anderes zu sein, wirkt sich das negativ auf deine Chance, den Job zu bekommen, aus.

Die beste Art, authentisch zu sein, ist, ehrlich zu sein. Wann immer es möglich ist, solltest du deine Antworten mit Beispielen verbinden, die deine Fähigkeiten und Erfolge belegen. Wenn du eine Frage nicht beantworten kannst, hab keine Angst das zuzugeben. Ehrlichkeit ist immer besser als etwas vorzugeben und ein Personalverantwortlicher wird dich dafür respektieren.

15. Antworte präzise

Zeit ist bei einem Bewerbungsgespräch wichtig und sich klar und präzise äußern zu können, ist eine der wichtigsten Fähigkeiten, die dir zu einem Job verhelfen. Der Personalverantwortliche möchte so viel wie möglich über dich und deine Qualifikationen als Kandidat erfahren. Halte deine Antworten kurz, prägnant und beziehe dich auf die Frage. Anekdoten, wie du ein Problem gelöst, eine Herausforderung bewältigt, ein Team geführt, etwas Interessantes getan oder einen Fehler gemacht hast, sind gut, aber achte darauf, dass du nicht abschweifst. Hier ein paar Tipps, wie du auf den Punkt kommst:

  • Stelle ein paar wichtige Punkte zusammen, die du bei allgemeinen Fragen ansprechen möchtest (siehe #3).
  • Nimm dir ein paar Sekunden Zeit, bevor du antwortest. Nutze die Pause dafür, die Frage in deinem Kopf zu wiederholen und deine Gedanken zu sammeln, bevor du etwas sagst.
  • Wirf einen unauffälligen Blick auf die Uhr, wie lange du für eine Antwort brauchst. Zwei Minuten sind ein guter Zeitrahmen für eine Antwort.

16. Rede nicht schlecht über aktuelle oder ehemalige Arbeitgeber

Bei einem Bewerbungsgespräch geht es darum, ob du in ein Team passt und Probleme lösen kannst. Das ist das Narrativ, an das du dich halten solltest. Lästereien über ehemalige Kollegen oder Chefs, auch wenn die Erfahrung noch so schlecht war, kann Fragen seitens des Personalverantwortlichen aufwerfen, z.B.:

  • Wie sieht die andere Seite der Geschichte aus?
  • Kann man es dieser Person nicht recht machen?
  • Hat sie keine vernünftigen Erwartungen an ihren Vorgesetzten? Wird sie Unruhe in das Team bringen?
  • Wird sie hier auch kündigen, sobald etwas passiert, was ihr nicht gefällt?
  • Wird sie auch über mich irgendwann schlecht reden?
  • Warum versteht diese Person nicht, dass man so etwas nicht sagt?

Du möchtest nicht, dass ein Personalverantwortlicher so etwas während eines Bewerbungsgesprächs denkt. Wenn du dich in deiner derzeitigen Position nicht wohl fühlst oder deiner Meinung nach in deinem letzten Job nicht gut behandelt wurdest, formuliere es positiv. Betone, was du aus der Erfahrung gelernt hast und dass diese Gelegenheit die richtige Herausforderung zum richtigen Zeitpunkt in deiner Karriere ist.

Was man nach einem Bewerbungsgespräch macht

Das Bewerbungsgespräch ist vorbei und du fühlst dich gut. Es ist alles gut gegangen. Aber du weißt noch nicht, ob du den Job bekommst.

17. Bewerte das Bewerbungsgespräch

Nach dem Bewerbungsgespräch solltest du es Revue passieren lassen. Schreibe die Fragen auf, die dir gestellt wurden und deine Antworten dazu. Das hilft dir, wenn es zu einem zweiten Gespräch kommt. Es hilft dir außerdem dabei, Dinge festzuhalten, die du ausgelassen hast oder sagen wolltest, damit du dich in zukünftigen Bewerbungsgesprächen verbessern kannst. Wenn du eines der 14 Dinge erwähnt hast, die man niemals in einem Bewerbungsgespräch sagen sollte, notiere auch das, damit du dich vorbereiten kannst, wenn du in Zukunft die Gelegenheit erhältst, dieselbe Frage noch einmal zu beantworten.

Wenn du letztlich doch eine Absage bekommst, nimm es nicht zu persönlich. Es ist zwar vielleicht im Moment ein Rückschlag, aber es gibt noch viele bessere Gelegenheiten, die auf dich warten. Sieh dir unsere Beispiele aus der realen Welt in unserem Blog über Absagen bei Bewerbungsgesprächen an.

18. Nachbereitung

Bedanke dich beim Personalbeauftragten so bald wie möglich nach dem Bewerbungsgespräch in einer E-Mail. Dadurch rufst du dich wieder ins Gedächtnis und machst einen guten Eindruck. Fasse deine E-Mail kurz. Zeige dem Personalverantwortlichen, dass du seine Zeit und die Gelegenheit wertschätzt und greife ein paar der folgenden Punkte auf:

  • Etwas, über das beim Bewerbungsgespräch gesprochen wurde, eine Geschichte oder eine Gemeinsamkeit zum Beispiel. Vielleicht habt ihr über deine Familie, Haustiere oder das Wetter gesprochen. Erwähne etwas, das besonders an deinem Bewerbungsgespräch war und an das du erinnern möchtest.
  • Warum du das Gefühl hast, dass du gut zum Unternehmen passt und wie gerne du Teil des Teams sein möchtest. Betone, wie deine Qualifikationen und Interessen dich zum passenden Kandidaten machen.
  • Jede Information, die für dich spricht und die du im Bewerbungsgespräch nicht erläutert hast – z.B. ein Link oder eine Arbeitsprobe mit Bezug auf ein Problem, mit dem das Unternehmen zu kämpfen hat. Du kannst die Bewertung deines Bewerbungsgesprächs dafür verwenden.
  • Wenn du andere Mitarbeiter während deines Besuchs beim Unternehmen kennengelernt hast, überlege, ob du ihnen vielleicht auch in einer E-Mail deine Dankbarkeit ausdrücken möchtest. Das kann dir nur zugutekommen.

Wenn du das Glück hast, mehrere Jobangebote zu erhalten, musst du vielleicht auch Absagen schreiben. Formuliere diese freundlich und professionell und erhalte so eine gute Beziehung zum Unternehmen – man weiß nie, ob man sich vielleicht nochmal begegnet. Hier findest du unsere Tipps für Absagen eines Jobangebots. 

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