Ein mulmiges Gefühl vor dem Gang zum Zahnarzt oder zur Zahnärztin dürfte jeder von uns schon einmal gehabt haben. Etwa 60 bis 80 Prozent der Bevölkerung verspüren vor dem Zahnarztbesuch ein Angstgefühl. Unwohlsein kann aber auch so manch einen Dentalprofi beschleichen – zum Beispiel, wenn es um das Verfassen eines Lebenslaufs geht. Aber dagegen gibt es ein Mittel! Mit unserer anpassbaren Lebenslaufvorlage für Zahnärzte/Zahnärztinnen erstellst du im Handumdrehen einen überzeugenden Lebenslauf für deinen nächsten Karriereschritt.
Worauf du sonst noch beim Erstellen deines Lebenslaufs als Zahnarzt/Zahnärztin achten solltest, erfährst du in diesem Leitfaden.
Nachfolgend führen wir dich Schritt für Schritt durch die Erstellung deines Lebenslaufs als Zahnarzt/Zahnärztin und zeigen dir anhand von Beispielen, worauf du achten solltest.
Bevor es losgeht, hier noch zwei wichtige Informationen:
Bestandteile
Dein Lebenslauf als Zahnarzt/Zahnärztin sollte die folgenden Bestandteile enthalten:
Bewerbermanagementsysteme
ATS oder Bewerbermanagementsysteme sind automatisierte Softwareanwendungen, die von den meisten mittleren und großen Unternehmen eingesetzt werden, um Hunderte oder gar Tausende Lebensläufe zu scannen, bevor sie in die Hände der Personalfachleute gelangen.
Die meisten Bewerbermanagementsysteme prüfen eingehende Lebensläufe auf das Vorhandensein bestimmter Schlüsselwörter, sogenannte Keywords, und ordnen die Lebensläufe dementsprechend ein.
Welche Keywords das sind, bestimmen der Arbeitgeber, die Personalabteilung oder ein externer Personaldienstleister. Die Keywords können sich auf Zertifikate/Zulassungen, bestimmte Fähigkeiten oder Eigenschaften, Berufserfahrung oder sonstige Faktoren beziehen. Es ist deshalb wichtig, dass du in deinem Lebenslauf deine Fähigkeiten und Erfahrungen im Einklang mit den spezifischen Angaben in der Stellenbeschreibung betonst.
ATS-Optimierung deines Lebenslaufs als Zahnarzt/Zahnärztin
Die Lebenslaufoptimierung für Bewerbermanagementsysteme (ATS) funktioniert ähnlich wie die Suchmaschinenoptimierung (SEO). Bei beidem geht es um die Verwendung von Schlüsselwörtern (Keywords) und bestimmten Formulierungen, nach denen Suchmaschinen suchen. Du solltest es mit den Keywords aber nicht übertreiben, denn das übermäßige Verwenden von Keywords wird als Spam interpretiert. Folglich bewerten ATS-Systeme den Inhalt deiner Bewerbung schlechter, was genau das Gegenteil von dem ist, was du eigentlich bezweckst.
Dein Lebenslauf als Zahnarzt/Zahnärztin sollte – in Anlehnung an deine Arbeitsweise – geradlinig und strukturiert aufgebaut sein und das Ganze am besten umgekehrt chronologisch. Personaler möchten sofort sehen, wo du heute stehst und was du für sie dabei hast.
Liste die jeweils aktuellste Station deiner Berufserfahrung und deines Bildungswegs zuerst auf und arbeite dich dann in die Vergangenheit zurück.
Falls du Berufseinsteiger/in bist, eignen sich auch andere Strukturen wie der funktionale Lebenslauf oder der kombinierte Lebenslauf, bei denen die Berufserfahrung zugunsten der Fähigkeiten in den Hintergrund rückt.
Dein Lebenslauf ist dein Türöffner für den neuen Job. Und wenn er beim Recruiter einschlägt, sollte er oder sie dich auch schnell erreichen können. Folgende Daten sollten gut sichtbar im Kopf deines Lebenslaufs enthalten sein:
Foto beifügen?
Spätestens seit Einführung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) sollte das Aussehen beim Einstellungsprozess keine Rolle mehr spielen. In vielen Ländern ist das Bewerbungsfoto abgeschafft, in Deutschland wird es im Allgemeinen weiterhin gerne gesehen. Meist bietet es sich an, ein Bild beizufügen, da Bewerbungsunterlagen damit ansprechender wirken und du dich von all denjenigen abgrenzt, die kein Foto beifügen. Wenn du dich dafür entscheidest, ein Foto beizufügen, sollte dieses jedoch genauso professionell wie dein Lebenslauf sein.
Umfragen haben ergeben, dass sich Personalverantwortliche gerade einmal 10 Sekunden mit dem Lebenslauf von Jobsuchenden befassen. Nutze deshalb dein Profil (auch Zusammenfassung oder Personal Statement), um zu zeigen, wie du am Behandlungsstuhl agierst, Patient/innen die Angst nimmst und modernste Technik einsetzt.
In deinem Beruf als Zahnarzt/Zahnärztin sind es neben deiner herausragenden fachlichen Qualifikation vor allem deine menschlichen Eigenschaften und empathischen Fähigkeiten, die dich auszeichnen. Sie dürfen deshalb auf keinen Fall in deinem Profil fehlen.
Nachfolgend einige Beispiele, wie du dein Profil gestalten kannst:
Motivierte Master-Absolventin der Fachrichtung Zahnmedizin der LMU München sucht Einstieg als Assistenzärztin. Erste Kenntnisse über kassenärztliche Leistungen, wirtschaftliche Behandlungs- und Verordnungsweisen und einschlägige Richtlinien vorhanden. Handwerkliches und technisches Geschick, sorgfältige Arbeitsweise, ausgeprägte Feinmotorik sowie erstklassige Englischkenntnisse. Ich gehe mit Empathie und Menschenkenntnis auf Patient/innen ein, bin belastbar, ausdauernd und bringe eine hohe Lernbereitschaft mit.
Erfahrener und ambitionierter Zahnmediziner (Approbation) mit besonderer Affinität für Prothetik, Kieferorthopädie, Oralchirurgie sowie Endodontologie und Kinderzahnheilkunde. Ausgeprägte empathische und kommunikative Fähigkeiten. Detailorientiert, strukturiert, mit Blick für Ästhetik. Vertraut mit Dokumentations- und Behandlungsrichtlinien, versierter Umgang mit CAD/CAM-Technologie, 3D-Scanner, DVT und Mikroskop. Gewinnendes Wesen, besonnenes Auftreten und ausgesprochener Teamplayer.
Zahnmedizinerin mit Führungsverantwortung (35 MA) mit breitem Kompetenzspektrum (CMD, Endodontie, Funktionstherapie, Implantologie und Kieferorthopädie) und besonderer Affinität für Aligner-Therapie (Invisalign). Organisations- und kommunikationsstarke People Managerin, teamfähig und bestens vernetzt. Klinikerfahrung, Unternehmergeist, Entwicklung innovativer Therapiekonzepte, Sprecherin auf Fachtagungen und internationalen Kongressen. Sehr gute Englischkenntnisse.
Dein Lebenslauf als Zahnarzt/Zahnärztin sollte exakt auf die Stelle zugeschnitten sein, auf die du dich bewirbst. Fühle der Stellenbeschreibung auf den Zahn und überprüfe, welche konkreten Anforderungen darin genannt werden. Konzentriere dich anschließend bei der Formulierung deiner beruflichen Stationen auf die gesuchten Fähigkeiten.
Pro Station bietet es sich an, 3-6 Stichpunkte aufzuführen. Je länger die Anstellung zurückliegt, desto weniger Punkte musst du nennen. Statt deine Aufgaben einfach nur aufzulisten, beschreibe sie mit aussagekräftigen Formulierungen, die Rückschlüsse auf deine Hard Skills und Soft Skills zulassen. Gib nach Möglichkeit messbare Ergebnisse an, die du erzielt hast.
Kieferorthopädin bei Universitätszahnklinik der Medizinischen Universität, Wien
Januar 2013 - Juli 2024
Assistenzärztin bei Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie , München
Oktober 2004 - September 2007
Assistenzärztin an der Klinik der LMU:
Wenn du noch keine Berufserfahrung vorweisen kannst, konzentriere dich auf deine fachlichen Fähigkeiten und Zusatzqualifikationen und stelle deine persönlichen Eigenschaften sowie Praktika und relevante Projekte in den Vordergrund. Nähere Einzelheiten dazu findest du in unserem oben verlinkten Blogbeitrag.
Zahnarzt bzw. Zahnärztin wird man nicht aus einer Laune heraus und es ist auch nicht jeder für diesen Beruf nah am Menschen geschaffen. Wie in anderen medizinischen Berufen auch, bedarf es neben einer langjährigen und soliden Ausbildung (Hard Skills) auch einer ganzen Reihe persönlicher Stärken (Soft Skills). Folgende Skills sollten in deinem Lebenslauf als Zahnarzt/Zahnärztin auf keinen Fall fehlen:
Empathie (oder Einfühlungsvermögen) steht bei den persönlichen Stärken an oberster Stelle. Empathie bezeichnet die Fähigkeit und Bereitschaft, Empfindungen, Emotionen, Gedanken, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person zu erkennen, zu verstehen und idealerweise darauf einzugehen. Für zahnmedizinische Fachkräfte ist Einfühlungsvermögen besonders wichtig, da die Beziehung zu Patient/innen maßgeblich für einen erfolgreichen Behandlungsablauf ist.
Kommunikationsfähigkeit hilft Zahnärzten und Zahnärztinnen im Umgang mit den Patienten und Patientinnen und schafft Vertrauen. Dazu gehört nicht nur der Smalltalk bei der Begrüßung, sondern auch die professionelle Erläuterung und Ankündigung der einzelnen Behandlungsschritte. Kommunikative Fähigkeiten bilden jedoch auch die Basis für deinen Erfolg als Führungsperson. Eine unklare Kommunikation während der Behandlung begünstigt Missverständnisse, ebenso kann eine schlecht kommunizierte Aufgabenverteilung zu Fehlern führen.
Als Zahnarzt oder Zahnärztin musst du aber auch Durchhaltevermögen und Belastbarkeit mitbringen, denn kein Patient möchte, dass du während einer unerwartet langen Zahnbehandlung plötzlich schlapp machst. Bei der Feinarbeit, etwa beim Einpassen von Kronen oder Zahnersatz, kommt es auf Präzision, Feinmotorik und dein Gespür für Ästhetik an.
Zahnärzte und Zahnärztinnen benötigen zur Ausübung der zahnärztlichen Heilkunde jedoch auch fundiertes Spezialwissen. Dazu gehören:
In Deutschland benötigst du zur Ausübung einer Tätigkeit als Zahnarzt/Zahnärztin ein zahnmedizinisches Studium, das du mit dem Staatsexamen abschließt. Darüber hinaus ist eine ärztliche Approbation erforderlich, die dich zur Ausübung des ärztlichen Berufes gemäß Bundesärzteordnung berechtigt. Diese Approbation wird in vielen Stellenanzeigen ausdrücklich verlangt, insbesondere, wenn Kandidat/innen ihr Zahnmedizinstudium im Ausland absolviert haben. Mit dieser Approbation kannst du als angestellte/r Zahnarzt/Zahnärztin tätig werden.
Falls du dich selbstständig machen möchtest, folgt im Anschluss an das zahnmedizinische Studium die Assistenzzeit. Sie bildet den Übergang zur selbständigen Tätigkeit und dauert zwischen zwei und vier Jahren. Approbierte Zahnmediziner/innen erlernen in dieser Zeit die leistungskonforme Behandlung von Kassenpatient/innen und müssen darüber am Ende der Assistenzzeit eine Prüfung ablegen.
Computerkenntnisse und der Umgang mit modernster Technologie sind in jeder Zahnarztpraxis ein absolutes Muss. In der Regel kommen spezielle Softwareprodukte für die Führung von Patientenakten, Verwaltung, Personalplanung, Labormanagement, Planungsmanagement, Abrechnung, Patienten-Infosysteme und Terminplanung zum Einsatz. Aber auch Röntgengeräte, Geräte zur Wurzelkanalaufbereitung, Ultraschall-Scanner und Lasergeräte müssen sachkundig bedient werden.
Das mit dem Staatsexamen endende Studium der Zahnmedizin gehört mit einer Regelstudienzeit von 11 Semestern zu den anspruchsvollsten in Deutschland. Wenn du dich selbstständig machen möchtest, folgen im Anschluss noch einmal 2 bis 4 Jahre Assistenzzeit. Damit hast du bereits 9 Jahre Ausbildungszeit absolviert, bevor es richtig losgeht. Aber damit ist noch nicht Schluss.
Für Zahnärzte und Zahnärztinnen sind Weiterbildungen zur fachbezogenen beruflichen Anpassung gesetzlich vorgeschrieben. Sie sind unabdingbar, um das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z. B. in Bereichen wie Zahnmedizin, Zahntechnik, Strahlenschutz in der Medizin oder Hygiene).
Du hast also allen Grund dazu, den Ausbildungsabschnitt deines Lebenslaufs besonders zu betonen. Vergiss nicht, in den entsprechenden Abschnitten deines Lebenslaufs auf Publikationen, Auslandsaufenthalte, Mitgliedschaften in Berufsverbänden oder Schulungen hinzuweisen.
Mit diesem Paket an Bildung musst du dein Abitur nicht zwingend im Lebenslauf erwähnen.
Hier ein Beispiel für einen Ausbildungsabschnitt im Lebenslauf:
Kieferorthopädin, Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, München
Oktober 2008 - Oktober 2012
Staatsexamen, Ludwig-Maximilians-Universität, München
Oktober 1998 - Mai 2004
Zusatzqualifikationen, die du im Rahmen von Weiterbildungs- oder Fortbildungsmaßnahmen erworben hast, gibst du unter der Rubrik „Zertifikate“, „Zusatzqualifikationen“ oder „Kurse“ an:
Hygiene- und Qualitätsmanagement, Zahnarztakademie Augsburg
Februar 2024
Unfallverhütung und Infektionsschutz , Bayer. Landeszahnärztekammer
April 2022
Abrechnung kieferorthopädischer Privatleistungen, spitta-Akademie Frankfurt
Juli 2007
Abrechnung nach BEMA-GOÄ, OPTI Academy
Mai 2004
Bei der Auswahl des perfekten Looks für deinen Lebenslauf sind außer dem Aufbau auch Design und Layout wichtig. Hier spielen Schriftarten und -größen, Satz, Ausrichtung, Ränder und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Text und Freiräumen eine Rolle.
Achte bei der Wahl von Layout und Design darauf, dass der Lebenslauf die Werte wiedergibt, die du vermitteln möchtest. Idealerweise drückt das Design deinen Sinn für Ästhetik, Struktur und Präzision aus.
Für Zahnmediziner/innen bietet sich ein modernes Design oder ein professionelles Design an.
Profil
Erfahrene und ambitionierte Zahnmedizinerin (Approbation) mit besonderer Affinität für Prothetik, Kieferorthopädie, Oralchirurgie sowie Endodontologie und Kinderzahnheilkunde. Ausgeprägte empathische und kommunikative Fähigkeiten. Detailorientiert, strukturiert und präzise. Vertraut mit deutschen und österreichischen Dokumentations- und Behandlungsrichtlinien, versierter Umgang mit CAD/CAM-Technologie, 3D-Scanner, DVT und Mikroskop. Gewinnendes Wesen, besonnenes Auftreten und ausgesprochene Teamplayerin.
Berufserfahrung
Kieferorthopädin bei Universitätszahnklinik der Medizinischen Universität, Wien
Januar 2013 - Juli 2024
Assistenzärztin bei Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie , München
Oktober 2004 - September 2007
Assistenzärztin an der Klinik der LMU:
Fähigkeiten
Ausbildung
Kieferorthopädin, Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, München
Oktober 2008 - Oktober 2012
Staatsexamen, Ludwig-Maximilians-Universität, München
Oktober 1998 - Mai 2004
Ein überzeugender Lebenslauf als Zahnarzt/Zahnärztin bringt dich deinen neuen Patient/innen ein gutes Stück näher. Halte ihn jedoch kurz und kompakt – für Details und Erläuterungen ist im Bewerbungsgespräch noch Zeit. Mit einer passenden Vorlage für deinen Lebenslauf und unserem Lebenslauf-Editor ist die Erstellung deines Lebenslaufs einfacher denn je.
Wir wünschen dir viel Erfolg bei deiner Bewerbung!