Wusstest Du, dass in den Niederlanden 4,5 Millionen Menschen in Teilzeit arbeiten? Das ist fast die Hälfte aller Arbeitnehmer! Die Zeiten, in denen Teilzeitstellen vor allem für (werdende) Mütter (und einige wenige Väter) interessant waren, sind längst vorbei.
Die Gründe für Teilzeitjobs sind heutzutage vielfältig. Manch einer sucht neben seinem Vollzeitjob noch eine zusätzliche Verdienstmöglichkeit oder möchte der Gesellschaft in Form von ehrenamtlicher Arbeit etwas zurückgeben. Andere sind aufgrund eines Studiums bzw. einer Weiterbildung zeitlich eingeschränkt und deshalb nicht in der Lage, einen Vollzeitjob auszuüben. Auch gesundheitliche Gründe oder schlichtweg das Verlangen nach mehr Freizeit spielen bei der Entscheidung für eine Teilzeitstelle oft eine wichtige Rolle.
Kurz gesagt: Teilzeitstellen werden immer attraktiver. Deshalb haben wir in diesem Leitfaden die folgenden Fragen und Infos zum Thema „Teilzeit“ einmal für dich aufbereitet:
Wenn du als Arbeitnehmer in deiner Firma die dort übliche Arbeitszeit voll tätig bist, dann arbeitest Du in Vollzeit. Das sind zum Beispiel acht Stunden am Tag an fünf Tagen die Woche, also insgesamt 40 Stunden.
Natürlich gibt es je nach Branche oder Tarif Unterschiede (in manchen Betrieben werden beispielsweise nur 36 Stunden pro Woche gearbeitet), aber generell gilt: bei einer Vollzeitanstellung wird die im Betrieb gängige Anzahl Stunden gearbeitet.
Für Teilzeitstellen gibt es keine „typische“ Stundenanzahl, denn hier gilt einfach nur:
„Teilzeitbeschäftigt ist ein Arbeitnehmer, dessen regelmäßige Wochenarbeitszeit kürzer ist als die eines vergleichbaren vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmers.“ (§ 2 des Teilzeit- und Befristungsgesetzes (TzBfG))
Du möchtest 15, 20 oder 30 Stunden arbeiten? Bei Teilzeitstellen ist (fast) alles möglich!
Auch wenn Du als Teilzeitkraft nicht „voll“ arbeitest, hast du dieselben Rechte wie eine Vollzeitkraft. Auch in Punkto Bewerbung gibt es grundsätzlich keinen Unterschied zwischen Vollzeit- und Teilzeitstellen. Zu einer Bewerbung gehören standardmäßig ein Bewerbungsschreiben sowie ein Lebenslauf. Schauen wir uns zunächst einmal das Bewerbungsschreiben an.
Der Aufbau eines Bewerbungsschreibens für eine Teilzeitstelle
Briefkopf: Wenn Arbeitgeber dich zu einem persönlichen Gespräch einladen sollen, mache es ihnen so einfach wie möglich. Bewerbermanagementsysteme erwarten, dass deine Kontaktinformationen (mit Namen, Telefonnummer, E-Mail-Adresse und eventuell LinkedIn- oder XING-Profil) im Briefkopf zu finden sind.
Wenn du dein Bewerbungsschreiben per E-Mail schickst oder es auf einer Jobbörse hochlädst, kannst du deine Kontaktinformationen auch am Ende hinzufügen. Trotzdem solltest du hier nach dem Motto „Doppelt-hält-besser“ verfahren, wenn der Platz es zulässt.
Begrüßung und Anrede: Die meisten Bewerbungsschreiben sollten mit einer Abwandlung von „Sehr geehrte Frau Müller“, „Lieber Herr Landmann“ oder „Liebes Team von ABC“ beginnen. „Liebe ABC-Familie“ oder „Liebe Grüße“ ist eher für eine sehr informelle Firmenkultur geeignet, weshalb du die diese bei der Anrede immer im Hinterkopf behalten solltest.
Einleitung: Nach der Begrüßung geht es im ersten Absatz ans Eingemachte. Überrasche den Leser/ die Leserin mit einer außergewöhnlichen Leistung, nenne beeindruckende Zahlen und bekannte Namen von Unternehmen, für die du gearbeitet oder auch Auszeichnungen, die du erhalten hast. Kurz gesagt: Ziehe mit einem packenden Startschuss die Aufmerksamkeit auf dich, halte dich kurz und sorge dafür, dass dein Ansprechpartner/ deine Ansprechpartnerin weiterlesen möchte.
Hauptteil: Wenn du die Aufmerksamkeit der Personalverantwortlichen erregt hast, musst du es schaffen, sie mit starken Argumenten um den Finger zu wickeln. Den Hauptteil deines Bewerbungsschreibens solltest du den Anforderungen der Stelle widmen und beschreiben, was deine Anstellung für das Unternehmen bringen könnte. Verwende hier Beispiele, um deine Angaben zu untermauern und mache deutlich, dass du dir bei dem, was du sagst, sicher bist. Wenn das nicht der Fall ist, warum bewirbst du dich für die Stelle?
Schluss: Im Schlussteil deiner Bewerbung solltest du auf deine Bereitschaft hinweisen, die Sachen anzupacken. Du willst eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch? Weise höflich und nicht zu fordernd darauf hin! Wenn du es schaffst rüberzubringen, dass du dich darauf freust, mehr über die Stelle zu erfahren und die Personen im Unternehmen kennenzulernen, gibt das dem Schluss deiner Bewerbung eine positive Note.
Du solltest jedes deiner Bewerbungsschreiben bewusst verfassen und auf die Teilzeitstelle, für die du dich bewirbst, anpassen. Es gibt drei wichtige Zwecke, die ein überzeugendes Bewerbungsschreiben erfüllt:
Wenn du einen Personalverantwortlichen persönlich treffen würdest, würdest du ihm oder ihr sicherlich nicht einfach deinen Lebenslauf vorsetzen und dann weggehen, sondern dich kurz vorstellen und deutlich machen, warum gerade du dich besonders gut für den Job eignest. Genauso solltest du an dein Bewerbungsschreiben herangehen: es ist eine freundliche und persönliche Vorstellung, die den Leser/ die Leserin in deine Welt einladen soll.
Ein Bewerbungsschreiben hilft dabei, noch einmal genau das zu betonen, was in deiner bisherigen Laufbahn am relevantesten war. Lies die Ausschreibung genau durch und stelle sicher, dass du beim Schreiben die Kultur des Arbeitgebers im Hinterkopf behältst. Schreibe als würdest du einfach schon dazugehören.
Die strukturierte Natur eines Lebenslaufs (dazu gleich mehr) bedeutet auch, dass essenzielle Informationen fehlen können. Warum hast du eine Karrierepause eingelegt? Was war deine genaue Rolle bei einem bestimmten Projekt? Wenn du die verborgenen Sorgen des/der Personalverantwortlichen schon vorhersehen kannst, kann das Bewerbungsschreiben sie vorwegnehmen, noch bevor sie vielleicht eine Einladung zum persönlichen Gespräch verhindern können.
Wenn du weitere Infos zum Thema Bewerbungsschreiben möchtest, siehe dir gerne unseren ausführlichen Leitfaden an!
Die am häufigsten verwendete Lebenslaufform bei Bewerbungen ist der umgekehrt chronologische Lebenslauf, bei dem du deine letzte bzw. aktuelle Arbeitsstelle zuerst und dein erstes Beschäftigungsverhältnis zuletzt aufführst.
Das gleiche gilt für die Ausbildung: Hier nennst du dein höchstes erlangtes Bildungsniveau zuerst, gefolgt von früheren Meilensteinen darunter.
Es gibt viele Gründe, die für das umgekehrt chronologische Lebenslaufformat sprechen:
Natürlich hat jede Medaille zwei Seiten und auch beim umgekehrt chronologischen Lebenslaufformat gibt es Nachteile:
Wenn diese Nachteile überwiegen, solltest du dir ein funktionales Lebenslaufformat oder eine Mischform überlegen. Mehr dazu findest du in unserem ausführlichen Leitfaden zum funktionalen Lebenslaufformat.
Kommen wir zu den unterschiedlichen Abschnitten im Lebenslauf für eine Teilzeitstelle.
Die sind:
Darüber hinaus gibt es noch zwei weitere wichtige Dinge, die du generell beim Verfassen eines Lebenslaufs beachten musst:
Das heißt im Klartext: Wenn dein Lebenslauf diese Schlüsselwörter nicht enthält, wird er vom ATS aussortiert. Suche in der Stellenbeschreibung nach den wichtigsten Begriffen und baue diese ganz natürlich in den Text deines beruflichen Profils und der Berufserfahrung ein, sodass die Software sie registriert.