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Geschrieben von Michael Arenbach (alias)Michael Arenbach (alias)

Minijob-Grenze: ist ein 520€-Job steuerfrei und was sonst noch zum Thema Minijob wichtig ist

10 Min Lesedauer
Minijob-Grenze: ist ein 520€-Job steuerfrei und was sonst noch zum Thema Minijob wichtig ist

Minijob-Grenze: ist ein 520€-Job steuerfrei und was sonst noch zum Thema Minijob wichtig ist

Ein Minijob kann eine sinnvolle Möglichkeit sein, dein monatliches Einkommen zu erhöhen. Doch was genau ist eigentlich ein Minijob? Und ist ein 520€-Job wirklich steuerfrei? Wir von cvapp.de schauen uns diese und andere Fragen rund um das Thema „Minijob“ einmal genauer an, damit du im Arbeitsmarkt-Dschungel nicht den Überblick verlierst! 

Was genau ist ein Minijob?

Ein Minijob ist eine Form der geringfügigen Beschäftigung, bei der das monatliche Einkommen eine festgelegte Verdienstgrenze von aktuell 520€ nicht überschreitet und du als Minijobber/in keine Sozialversicherungsbeiträge zahlen musst. Unter bestimmten Voraussetzungen kannst du ebenso von der Einkommenssteuer befreit sein. 

Diese Art der Beschäftigung erfordert meistens eine Bewerbung mit Lebenslauf und Bewerbungsschreiben und bietet sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber gewisse Vorteile. Denke bei Minijobs beispielsweise an: 

1. Verkauf im Einzelhandel. Solche Positionen bieten oft flexible Arbeitszeiten und eignen sich gut für Minijob-Arrangements.

2. Gastronomie. Eine Tätigkeit als Kellner/in in einem Café oder Restaurant kann ebenfalls als Minijob ausgeübt werden. Hierbei sind Trinkgelder oft eine zusätzliche Einnahmequelle, die jedoch bei der Berechnung der 520€-Grenze berücksichtigt werden muss.

3. Büroassistenz. Viele Unternehmen suchen nach Unterstützung für administrative Aufgaben wie in der Datenverarbeitung oder der Terminplanung.

4. Nachhilfe bzw. Volkshochschulkurse. 

Dies sind nur einige wenige Beispiele für die Vielfalt der Minijob-Tätigkeiten, die es Arbeitnehmern ermöglicht, eine Beschäftigung zu finden, die ihren Fähigkeiten und Interessen entspricht. 

Was hat es mit der Minijob-Verdienstgrenze auf sich?

Die Minijob-Verdienstgrenze von monatlich 520€ ist ein entscheidendes Merkmal geringfügiger Beschäftigungen und beeinflusst maßgeblich den sozialversicherungsfreien Status. Um dies detaillierter zu erklären, betrachten wir die verschiedenen Aspekte dieser Verdienstgrenze.

1. Sozialversicherungsfreier Status:

Solange das monatliche Einkommen eines Minijobbers 520€ nicht übersteigt, bleibt er sozialversicherungsfrei. Das bedeutet, es fallen keine Beiträge zur Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung an. Diese Befreiung gilt für Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichermaßen und trägt dazu bei, die Lohnnebenkosten zu minimieren.

2. Gleitzone und Gleitzonen-Überschreitung:

Es gibt eine interessante Komponente, die als „Gleitzone“ bekannt ist. Diese liegt zwischen der Minijob-Grenze und der sogenannten „Midijob-Grenze“ von 1.300€. Innerhalb dieser Gleitzone steigen die Sozialversicherungsbeiträge progressiv an. 

3. Steuerliche Aspekte:

Die steuerliche Befreiung von Minijobs hängt von verschiedenen Faktoren ab. Grundsätzlich sind Einkünfte aus geringfügigen Beschäftigungen bis zur Höhe von 5.400€ pro Jahr steuerfrei. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Freigrenze auch für andere Einkünfte, wie beispielsweise aus einer Hauptbeschäftigung, gilt. Übersteigen die Gesamteinkünfte diese Grenze, können Steuern anfallen.

4. Beispielhafte Berechnung:

Angenommen, du verdienst monatlich 600€ in einem Minijob. Die 520€-Grenze wird um 80€ überschritten. Auf diese 80€ fallen Sozialversicherungsbeiträge an, jedoch nur auf den überschrittenen Betrag, nicht auf die gesamten 600€.

Wie meldet man einen Minijob an?

Die Anmeldung eines Minijobs ist ein wichtiger Schritt, der von beiden Seiten, dem Arbeitgeber und dem Arbeitnehmer, beachtet werden muss. Hier ist eine ausführliche Darstellung des Anmeldeprozesses:

1. Arbeitgeberseitige Anmeldung:

Der Arbeitgeber ist in der Pflicht, die geringfügige Beschäftigung bei der Minijob-Zentrale zu melden. Diese Meldung umfasst Informationen über die Person des Minijobbers, den Umfang der Beschäftigung und weitere relevante Angaben. Dabei ist es wichtig, die Meldung rechtzeitig vor Arbeitsantritt vorzunehmen, um möglichen Sanktionen vorzubeugen.

Beispiel:

Angenommen, ein Café-Besitzer stellt Minijobber Kevin als Aushilfe für 10 Stunden pro Woche ein. Der Arbeitgeber meldet diese geringfügige Beschäftigung unter Angabe der wöchentlichen Arbeitsstunden, der Tätigkeitsbereiche und weiterer erforderlicher Informationen bei der Minijob-Zentrale an.

2. Arbeitnehmerseitige Anmeldung:

Als Minijobber/in sollte man parallel zur Arbeitgebermeldung eine Anmeldung bei seiner Krankenkasse vornehmen. Hierbei sind verschiedene Unterlagen, wie zum Beispiel der Arbeitsvertrag, erforderlich. Die Krankenkasse prüft dann die sozialversicherungsrechtlichen Rahmenbedingungen und teilt dem Arbeitnehmer mit, in welcher Form er versichert ist.

Beispiel:

Minijobberin Karin informiert ihre Krankenkasse über die geringfügige Beschäftigung im Einzelhandel. Sie reicht alle notwendigen Unterlagen einschließlich des Arbeitsvertrags ein. Die Krankenkasse überprüft die Anmeldung und teilt der Karin mit, dass sie weiterhin über den Arbeitgeber versichert ist.

3. Steuerliche Aspekte und Lohnsteuerkarte:

In vielen Fällen ist eine Lohnsteuerkarte nicht mehr notwendig, da Minijobber oft pauschal versteuert werden. Dennoch sollten Minijobber sich über die steuerlichen Regelungen informieren und gegebenenfalls eine elektronische Lohnsteuerabzugsmerkmale (ELStAM)-Bescheinigung beantragen.

Die fristgerechte und korrekte Anmeldung sowohl seitens des Arbeitgebers als auch des Arbeitnehmers ist entscheidend, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden. Beide Seiten sollten daher die jeweiligen Anmeldepflichten ernst nehmen und gewissenhaft umsetzen. Bei Unsicherheiten oder komplexeren Sachverhalten ist es ratsam, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen, um rechtliche Fallstricke zu vermeiden.

Deine Arbeitsrechte im Minijob

Im Minijob, trotz seiner begrenzten Arbeitszeit und Bezahlung, genießen Arbeitnehmer bestimmte grundlegende Arbeitsrechte. Es ist wichtig, diese zu kennen und im Bedarfsfall konsequent einzufordern. Hier sind detaillierte Einblicke in deine Arbeitsrechte:

1. Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall:

Auch Minijobber haben Anspruch auf Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall, wenn das Arbeitsverhältnis länger als vier Wochen besteht. Der Lohn wird für maximal sechs Wochen fortgezahlt und beträgt 100 Prozent des Verdienstausfalls.

2. Bezahlter Urlaub:

Minijobber haben auch das Recht auf bezahlten Urlaub. Der gesetzliche Mindestanspruch beträgt hierbei 24 Werktage im Jahr, basierend auf einer Sechs-Tage-Woche. 

Beispiel: Angenommen, du arbeitest zweimal pro Woche jeweils vier Stunden. Das ergibt acht Stunden pro Woche. In einem Jahr würdest du somit Anspruch auf 48 bezahlte Urlaubsstunden haben.

3. Kündigungsschutz:

Auch im Minijob genießen Arbeitnehmer einen gewissen Kündigungsschutz. Das Kündigungsschutzgesetz greift zwar nicht immer vollständig, aber wenn der Arbeitgeber den Minijob aus betrieblichen Gründen kündigen möchte, gelten die allgemeinen Regeln des Kündigungsschutzes.

4. Arbeitszeitregelungen:

Minijobber haben das Recht auf Einhaltung von Arbeitszeitregelungen. Diese beinhalten unter anderem die Begrenzung der Wochenarbeitszeit auf 20 Stunden bei einer Fünf-Tage-Woche oder 25 Stunden bei einer Sechs-Tage-Woche.

Es ist von großer Bedeutung, diese Arbeitsrechte zu kennen und im Bedarfsfall darauf zu bestehen. Ein offenes Gespräch mit dem Arbeitgeber kann dabei oft Missverständnisse klären.

Zusammenfassende Checkliste für Minijobs

Um sicherzustellen, dass du alle wichtigen Aspekte deines Minijobs im Blick behältst, hier eine umfassende Checkliste:

1. Verdienstgrenze überprüfen: Achte darauf, dass dein monatlicher Verdienst die festgelegte Grenze von 520€ nicht überschreitet, um weiterhin sozialversicherungsfrei zu bleiben.

2. Korrekte Anmeldung des Minijobs: Stelle sicher, dass dein Arbeitgeber die Beschäftigung korrekt bei der Minijob-Zentrale anmeldet, um rechtliche Konformität zu gewährleisten. Denke auch an deine eigenen Anmeldung!

3. Art des Minijobs klären: Unterscheide zwischen Minijob im Privathaushalt (z.B. als Kinderfrau) und im gewerblichen Bereich (z.B. als Bedienung), da dies Auswirkungen auf deine Arbeitsbedingungen und Rechte haben kann.

4. Rechte und Pflichten kennen: Informiere dich über deine Arbeitsrechte, wie Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall, bezahlten Urlaub und Kündigungsschutz. Kenne auch deine Pflichten, wie die Einhaltung der Arbeitszeitregelungen.

5. Steuerliche Aspekte im Blick behalten: Verstehe die steuerlichen Regelungen deines Minijobs, insbesondere in Bezug auf die Einkommenssteuer und die Notwendigkeit einer Lohnsteuerkarte oder einer ELStAM-Bescheinigung.

6. Kündigungsschutz beachten: Beachte die Kündigungsschutzregelungen, um im Falle einer Kündigung angemessen geschützt zu sein.

7. Arbeitszeitregelungen einhalten: Halte dich an die gesetzlich festgelegten Arbeitszeitregelungen, um Überstunden zu vermeiden und deine Arbeitsbelastung im Rahmen zu halten.

Die Beachtung dieser Checkliste ermöglicht es dir, deinen Minijob optimal zu gestalten und sicherzustellen, dass du deine Rechte wahrnimmst, während du gleichzeitig die erforderlichen Pflichten erfüllst. Hast Du Fragen zum Vorstellungsgespräch für deinen Minijob? Dann schau gerne einmal in diesen Artikel! 

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