Dein Lebenslauf ist im Idealfall dein Ticket zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch. Er sollte widerspiegeln, wer du bist und warum man gerade mit dir über die Besetzung der offenen Stelle sprechen sollte. Mit Hobbys kannst du einiges über dich „erzählen“. Wir verraten dir, wie du deine Eignung für den neuen Job diskret, aber wirksam unterstreichst, indem du deine Hobbys im Lebenslauf angibst.
Grundsätzliches zu Hobbys im Lebenslauf
Weshalb du Hobbys angeben solltest
Arbeitgeber schätzen bei Bewerber/innen nicht nur praktische Erfahrungen oder Qualifikationen, sondern auch gewisse Soft Skills wie Führungsqualitäten, soziale Kompetenz, Detailorientierung oder Teamfähigkeit. Wenn deine Hobbys indirekt damit zu tun haben, verdienen sie durchaus einen Platz in deinem Lebenslauf. Hobbys sagen etwas über deine Persönlichkeit aus und können dir einen Vorteil gegenüber Mitbewerber/innen verschaffen. Die Angabe von Hobbys im Lebenslauf ist freiwillig.
Wie du Hobbys angibst
- Führe Hobbys in einer kompakten Liste auf.
- Orientiere dich bei der Angabe deiner Hobbys an den Fähigkeiten der Stellenbeschreibung.
- Unterstreiche mit den Hobbys deine Soft Skills.
- Positioniere Hobbys am Ende des Lebenslaufs.
- Liste etwa 2 bis 3 Hobbys auf.
Wo du Hobbys im Lebenslauf platzierst
Hobbys haben durchaus ihre Berechtigung im Lebenslauf. Allerdings sind dein beruflicher Werdegang und deine Ausbildung wichtiger als das, was du in deiner Freizeit tust. Setze die Hobbys daher an das Ende deines Lebenslaufs oder in eine Seitenleiste mit zusätzlichen Informationen, je nachdem, welche Mustervorlage du verwendest.
Zusammenhang zwischen Hobbys und Fähigkeiten
Hobbys im Lebenslauf betonen idealerweise persönliche Stärken, Fähigkeiten und Eigenschaften, die in deinem Wunschjob besonders gefragt sind.
Stellenanzeige analysieren
Identifiziere zunächst, welche Soft Skills in den Aufgaben der Stellenbeschreibung verpackt sind oder direkt genannt werden. Typische Formulierungen sind:
- Auch in stressigen Situationen den Überblick bewahren
- Termine einhalten
- Aufgaben an internes Team delegieren
- Budgets und Dienstpläne in Excel erstellen
Hobbys notieren
Notiere anschließend stichpunktartig deine Hobbys:
- Yoga
- Backen
- Marathonlauf
- Fußballspielen im Verein
- Schachspielen
- Anstecknadeln sammeln
- Engagement bei den Pfadfindern
Bezug herstellen
Überlege nun, inwieweit deine Hobbys für die in der Stellenbeschreibung genannten Aufgaben und Soft Skills förderlich sind. In unserem Beispiel könnten folgende Hobbys relevant sein:
- Yoga: Du gehst Stresssituationen ruhig an.
- Marathonlauf: Du bist diszipliniert und zielorientiert.
- Fußballspielen: Du bist teamfähig.
- Pfadfinder: Du hast Führungsqualitäten, delegierst aber auch.
- Schachspielen: Du gehst strategisch und überlegt vor.
Suche dir zum Schluss zwei bis drei Hobbys aus, die die in der Stellenbeschreibung genannten Fähigkeiten am besten vermitteln.
Es kann durchaus vorkommen, dass du beim Bewerbungsgespräch auf deine Hobbys angesprochen wirst. Wenn dein Gesprächspartner ebenfalls begeisterter Skifahrer ist, gibt es sicherlich Gesprächsstoff, der den Einstieg in das Interview leichter macht. Wähle jedoch nur Hobbys aus, die dir wirklich etwas bedeuten. Wenn du also kein wirklich leidenschaftliches oder relevantes Hobby hast, haben sie auch in deinem Lebenslauf nichts verloren.
Welche Hobbys machen sich gut im Lebenslauf?
Mit Hobbys werden bestimmte Soft Skills in Verbindung gebracht, weshalb einige Hobbys sogar besonders gerne gesehen sind:
Ehrenamtliche Tätigkeiten/bekleidete Ämter: Eine kürzlich durchgeführte Studie ergab, dass 82 % der Personalverantwortlichen Bewerber/innen bevorzugen, die sich in ihrer Freizeit für eine bestimmte Sache engagieren. Damit zeigst du, dass du bereit und gewillt bist, dich für ein Team bzw. für die Gemeinschaft einzusetzen.
Ehrenamt und Sonderprojekte
Wenn du dich in deiner Freizeit ehrenamtlich engagierst oder privat ein Projekt verfolgst, das für dein Berufsfeld relevant ist, solltest du es besser in einem eigenen Abschnitt für ehrenamtliche Tätigkeiten unterbringen. Als „Hobby“ wird es eher überlesen.
Mannschaftssportarten: Wer Mannschaftssport betreibt, demonstriert starke kommunikative Fähigkeiten, Stressbeständigkeit, Teamfähigkeit und legt Wert auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Beruf und Privatleben. Laut einem Bericht in Business Insider sind Menschen, die im Sportverein aktiv sind, in großen Unternehmen oft besonders erfolgreich.
Schreiben und Bloggen: Bloggen oder das Verfassen von Texten mit einer gewissen Branchenrelevanz ist ein hervorragendes Mittel, um deine Schreib-, Redigier- und Marketingtalente in Form von Hobbys im Lebenslauf darzustellen. Wenn du einen gut recherchierten und sorgfältig korrekturgelesenen Blog führst, zeigst du damit, dass du in der Lage bist, kritisch zu denken, detailorientiert zu arbeiten und dass du ein starkes Interesse für deine Branche mitbringst.
Anhand der folgenden Tabelle kannst du prüfen, ob dein Hobby die richtigen persönlichen Fähigkeiten für die gesuchte Stelle transportiert und deshalb im Lebenslauf genannt werden sollte:
Dein Hobby | Transportierte Soft Skills |
Bloggen | Kreativität, Sprachfertigkeit und Erfahrung im Umgang mit modernen Medien, Detailorientierung |
Sport (Mannschaftssport) | Teamfähigkeit und Ehrgeiz |
Sport (Einzelsport) | Eigenmotivation und Durchhaltevermögen |
Kochen/Backen | Experimentierfreude und Geselligkeit |
Trainer*in im Sportverein | Führungserfahrung, Organisationstalent und soziale Kompetenz |
Sprachen lernen | Kommunikationsfreude und Interesse an anderen Kulturen |
Reisen | Erfahrung im Umgang mit unterschiedlichen Menschen, Flexibilität, Neugier, Offenheit, Toleranz |
Welche Hobbys solltest du nicht im Lebenslauf erwähnen?
Wenn eines deiner Hobbys für das Vorstellungsgespräch wenig Gesprächsstoff bietet (z. B. deine Sammelleidenschaft für Anstecknadeln), lass es lieber weg. Gleiches gilt für kontroverse Hobbys wie Jagen oder politisches Engagement, das eher polarisieren könnte.
Manche Hobbys, die harmlos erscheinen mögen, wie Heavy Metal oder Videospiele, sind manchmal mit Vorurteilen behaftet. Du könntest mitunter als Eigenbrötler abgestempelt werden oder gar als gewaltbereit rüberkommen.
Auch Risikosportarten und Interessen, die viel Zeit in Anspruch nehmen, kommen manchmal bei Recruitern nicht gut an. Hobbys wie Bergsteigen, Fallschirmspringen, Höhlentauchen und Motorsport lassen vermuten, dass du oft verletzungsbedingt fehlst, eventuell hohe Risiken eingehst oder schlicht zu wenig Zeit für den Job hast.
Wie ausführlich solltest du auf deine Hobbys eingehen?
In der Regel ist es nicht notwendig, bei den Hobbys zu sehr ins Detail zu gehen. Allerdings wirken Angaben wie „Lesen“ oder „Musik hören“oft langweilig. In dem Fall könntest du spezifizieren, welche Themen oder Musikrichtungen dich besonders interessieren. Zum Beispiel:
- Lesen (Computerzeitschriften, Fachliteratur über Soziologie, Reiseberichte)
- Musik hören und Konzerte (insbesondere Klassik)
Ein Hobby wie „Marathonlauf“ ist an sich schon ziemlich beeindruckend. „An 100 Marathonläufen teilgenommen“ natürlich noch mehr. Du könntest „Schach“ anführen, wenn du am Wochenende gelegentlich mit Freunden spielst. Wenn du aber ein „internationaler Schachmeister“ bist, dann solltest du das ruhig erwähnen.
Fazit
Wenn du private Interessen und Hobbys in deinem Lebenslauf angibst, können sich Personalverantwortliche ein besseres Bild von dir und deiner Persönlichkeit machen.
Prüfe deshalb, wie gut deine Hobbys zu den gesuchten Skills der Stellenbeschreibung passen. Ergeben sich daraus eindeutige Übereinstimmungen, dann könnten deine Hobbys im Lebenslauf sogar den Ausschlag für die Einladung zum Vorstellungsgespräch geben.
Allerdings können Freizeitbeschäftigungen auch nach hinten losgehen, wenn sie nicht im Sinne des Unternehmens oder des Personalers sind. Überlege dir deshalb gut, welche Hobbys du im Lebenslauf angibst und welche du lieber für dich behältst.