Hochschulen und Universitäten - für viele unerreichbar, aber manche gehen erst gar nicht mehr weg. Klar, sie machen ihren Master, promovieren... und trotzdem führt auch danach ihr Weg immer noch jeden Tag zur Uni. Nur drücken sie dort nicht mehr die Schulbank, sondern stehen nun auf der anderen Seite: als wissenschaftliche Mitarbeiter/innen, Dozent/innen oder gar als Professor/innen. Wenn auch dir eine Zukunft in Forschung und Lehre vorschwebt, kann dir unsere Schreibanleitung für Akademiker-Lebensläufe den Weg in den sprichwörtlichen Elfenbeinturm ebnen und dir zu einer Karriere in der Hochschulbildung verhelfen.
Dabei klären wir Folgendes ab:
- Was machen Akademiker/innen?
- Wie verfasst ein/e Akademiker/in seinen/ihren Lebenslauf?
- Unterschiede zwischen einem normalen Lebenslauf und einem Academic CV
- Die fünf essenziellen Elemente eines Lebenslaufs und wie man damit umgeht: Briefkopf, Zusammenfassung, beruflicher Werdegang, Ausbildung und Fähigkeiten
- Tipps zu Formatierung, Design und Layout
Was machen Akademiker/innen?
(Fach-)Hochschulen und Universitäten beschäftigen eine Vielzahl von Arbeitskräften verschiedener Art, darunter auch Reinigungskräfte oder Bibliothekar/innen. Aber das Karikatur Bild eines Hochschulmitarbeiters ist wohl eher der zerstreute Professor mit wirren Haaren, zerbeultem Anzug und schief sitzender Brille.
Die meisten Professor/innen unterrichten (es heißt schließlich nicht umsonst „Lehrstuhl“), aber längst nicht alle. Viele widmen sich in erster Linie der Forschung, schreiben Bücher oder jetten nach Schweden, um für ihre außergewöhnlichen Erkenntnisse den Nobelpreis entgegenzunehmen.
Aber wer kümmert sich währenddessen um den Uni-Alltag: um die Seminare und Vorlesungen? Dozent/innen, Hochschulassistent/innen und Gastprofessor/innen springen oftmals ein, um der Masse an Studierenden das notwendige Wissen zu vermitteln. Dozent/innen sind oft Absolvent/innen, die bereits während des Studiums als Hiwis tätig waren und die bereits bei der Hochschule angestellt sind, während sie an ihrer Promotion arbeiten. Wer später habilitiert, kann als Privatdozent/in oder Professor/in tätig werden.
Wie verfasst ein/e Akademiker/in seinen/ihren Lebenslauf
Wer in der Lage ist, eine druckreife 400-seitige Dissertation zu schreiben, dürfte wohl kaum an einer einzelnen DIN-A4-Seite Lebenslauf verzweifeln. Dürfte man zumindest meinen.
Wobei wir erst einmal abklären sollten, wovon wir überhaupt reden. Gerade in angelsächsischen Ländern zirkuliert oft der Begriff „Academic CV“. Damit ist ein eher ausführlicher Lebenslauf gemeint, der mehrere Seiten in Anspruch nimmt. Aber grundsätzlich versteht man unter einem Lebenslauf ein kurzes, in der Regel einseitiges Dokument, in dem Bewerber/innen ihre Erfahrung, Ausbildung und Fähigkeiten darlegen.
Das beste Lebenslaufformat für eine/n Akademiker/in
Fünf essenzielle Elemente prägen das Format eines Lebenslaufs für Akademiker. Lässt du eines von ihnen aus, ist das ungefähr so, als würdest du ohne Schuhe zum Vorstellungsgespräch antanzen.
- Briefkopf/Kopfzeile
- Zusammenfassung/Profil/Personal Statement
- Beruflicher Werdegang
- Ausbildung
- Fähigkeiten
Der Briefkopf im Lebenslauf
Diese Kopfzeile am Seitenanfang enthält deine wichtigsten Kontaktdaten: Name, Berufsbezeichnung, Anschrift, Telefonnummer und E-Mail-Adresse. Dieser Teil erfüllt nicht nur eine Informationsfunktion (der Arbeitgeber weiß nun, wie er dich erreichen kann), sondern ist auch ein wichtiges Designelement, welches das visuelle Erscheinungsbild deines Lebenslaufs aufwerten kann. Grelle Farben und überdrehte Effekte sind hier fehl am Platze, aber ein gewisser kreativer Umgang mit Schriftarten, Schriftsatz und Zeichenabstand mit ein wenig Farbe kann nicht schaden - im Gegenteil.
Inhaltlich stellt die Kopfzeile keine große Herausforderung dar, da du die Informationen schließlich zur Hand hast. Hier kommt es vielmehr auf das Design an. Und deshalb empfehlen wir dir die Verwendung von professionellen Lebenslaufvorlagen, die dir diese Aufgabe abnehmen. Einfach Kontaktdaten eingeben, Schaltfläche anklicken und voilà: dein professioneller Briefkopf steht.
Alles klar? Dann bleiben uns noch vier Dinge.
Das Profil im Lebenslauf (editierbares Muster): Schön komprimiert
Das Profil im Lebenslauf, auch Zusammenfassung oder Personal Statement genannt, ist gewissermaßen der Abstract zu Beginn eines wissenschaftlichen Artikels oder einer Examensarbeit. Es fasst die wichtigsten Punkte in wenigen, sorgfältig gewählten Worten zusammen.
Was macht dich einzigartig? Ist es deine langjährige Erfahrung in Forschung und Lehre? Das summa cum laude auf deinem Abschlusszeugnis? Oder deine bahnbrechende Doktorarbeit über das Sexualleben von Fröschen? Bestimmt gibt es etwas, was dich von deinen Mitbewerber/innen abhebt. Hier kannst du damit glänzen: In wenigen Zeilen beschreibst du am Anfang deines Lebenslaufs, was du besonders gut kannst.
Ein Beispiel findest du in unserem Musterlebenslauf für Akademiker/innen:
Dynamische und engagierte Dozentin, der das Fortkommen und die persönliche Entwicklung ihrer Studierenden am Herzen liegt. Versiert in der Erstellung und Umsetzung von Lehrplänen, die darauf abzielen, dass Studierende ihr volles Potenzial ausschöpfen können.
Beruflicher Werdegang: Been there, done that
Wer sich auf eine Stelle im Hochschulwesen bewirbt, wird in der Regel bereits einiges an Erfahrung hinter sich haben. Du warst vielleicht nicht gerade der/die Leiter/in des Instituts für Luft- und Raumfahrttechnik an einer amerikanischen Elite-Uni, aber bestimmt hast auch du gewisse Qualitäten vorzuweisen, die so manchen Universtitätsrektor zu Luftsprüngen veranlasst. Und genau die gehören in diesen Teil.
Wenn du bereits auf eine Karriere in Forschung und Lehre zurückblicken kannst, liste sie hier in umgekehrt-chronologischer Reihenfolge auf. Gib dabei den Namen der betreffenden Bildungseinrichtung an und die Zeitspanne, in welcher du dort tätig warst. Erläutere dabei Punkt für Punkt, was du in dieser Zeit erreicht hast. Diese Angaben sollten so konkret wie möglich sein, belegt mit Zahlen, Fakten und nachvollziehbaren Errungenschaften.
Ein Abschnitt zum beruflichen Werdegang kann zum Beispiel so aussehen, wie in unserem Musterlebenslauf für Akademiker/innen:
Hochschuldozentin bei Uni-Gesamthochschule Bochum, Bochum
August 2016 - März 2021
- • Entwicklung von Lehrplänen für kreatives Schreiben für Studienanfänger/innen
- • Umsetzung von Konzepten für erfahrungsbasiertes Lernen
- • Fachbereichsübergreifende Zusammenarbeit zur Optimierung von Lernkonzepten.
- • Federführend beim Aufbau eines Austauschprogramms mit der University of Coventry/Großbritannien
- • Schreib-Coaching von Studierenden mit unterschiedlichen Hintergründen zur Herausarbeitung und Förderung der eigenen Stärken
- • Abhaltung von Einführungskursen im Bereich Debating • Fakultätsinterne Mentorin für Studierende
Hilfswissenschaftlerin bei Uni-Gesamthochschule Bochum, Bochum
August 2014 - August 2016
- • Unterstützung der Fakultätsleitung
- • Übernahme von Recherchearbeiten zur Entlastung der Fakultätsmitarbeiter/innen
- • Abhaltung von Workshops für kreatives Schreiben für Anfänger/innen und Fortgeschrittene
- • Beteiligung an fachbereichsübergreifender Zusammenarbeit
Die Ausbildung im Lebenslauf (editierbares Muster): Jetzt geht's ans Eingemachte
Bei der Ausbildung in deinem Lebenslauf bist du wahrscheinlich voll in deinem Element. Hast du einen Doktortitel? Liste ihn zuerst. Verfügst du über einen Master-Abschluss? Der gehört an zweiter Stelle. Du merkst schon: Titel und Abschlüsse sind das, worauf es hier ankommt, und wenn es „nur“ ein Bachelor ist. Sonstiges Engagement (z. B. Sport, Studentenverbindung oder Redakteur/in bei der Studierendenzeitung) spielen nur dann eine Rolle, wenn sie wirklich für deine künftige Tätigkeit relevant sind. Allerdings sollten ein außergewöhnlich guter Notendurchschnitt oder sonstige Auszeichnungen nicht unerwähnt bleiben.
Einige Tipps für diesen Abschnitt findest du in unserem Musterlebenslauf für Akademiker/innen:
M.A., Uni-Gesamthochschule Bochum, Bochum
September 2011 - Juni 2021
B.A., Uni-Gesamthochschule Bochum, Bochum
September 2007 - Mai 2011
Fähigkeiten im Lebenslauf: Mehr als nur Buchwissen
Jeder Lebenslauf sollte eine sorgfältig zusammengestellte Liste der Dinge enthalten, die du besonders gut kannst. Solche Stärken variieren von Fachbereich zu Fachbereich, von der Anglistik bis zur Zoologie.
In der Regel gehören dazu sogenannte „Hard Skills“ (d. h. Fähigkeiten, die du dir in Lehrgängen und durch Erfahrung angeeignet hast), aber auch „Soft Skills“ (die inneren Werte, die dich zu einem/einer guten Kommunikator/in, Zuhörer/in oder Führungskraft machen). Du kennst dich selbst am besten und kannst wahrscheinlich auch begründen, warum du gerade hier brillierst. Dieser Abschnitt ist auch die richtige Stelle zur Angabe von Fremdsprachenkenntnissen.
Beispiele für Fähigkeiten findest du in unserem Musterlebenslauf für Akademiker/innen:
- Umfassendes Literaturwissen
- Hervorragende
- kommunikative Fähigkeiten Lehrplanentwicklung
- Ehrlich und integer
Layout- und Designfragen
Bei der Auswahl einer optimalen Formatierung für deinen Lebenslauf solltest du auf Struktur, Design und Layout achten.
Die Struktur haben wir gerade erläutert. Es sind die essenziellen Elemente, die in jeden Lebenslauf gehören. Gewissermaßen das Skelett, zu dem du jetzt noch Fleisch und Blut beisteuern musst.
Design und Layout sind mindestens genauso wichtig, denn schließlich willst du, dass der Inhalt deines Lebenslaufs auch optisch zur Geltung kommt. Hier spielen Schriftarten und -größen, Satz, Ausrichtung, Ränder und ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Text und Freiräumen eine Rolle. Idealerweise bekommt ein Arbeitgeber schon auf den ersten Blick den Eindruck „Das sieht gut aus.“.
Worauf kommt es an?
- Ein Lebenslauf ist deine Eintrittskarte für einen Job an der Hochschule. Aber halte ihn kurz und mache keine Doktorarbeit daraus.
- Durch einen attraktiven Header kannst du dich unterscheiden und machst sofort klar, wie man dich erreichen kann.
- Stelle deine Fähigkeiten als einen Mix aus Hard Skills und Soft Skills dar, um dich als ausgeglichene/n Bewerber/in zu präsentieren.
- Mit einer professionellen Lebenslaufvorlage kannst du die Designfrage schnell und einfach lösen. Aber du solltest sie unbedingt auf deine anvisierte Stelle zuschneiden.