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Geschrieben von Karl KahlerKarl Kahler

Führerschein im Lebenslauf

9 Min Lesedauer
Führerschein im Lebenslauf
In deinen Lebenslauf gehört im Prinzip alles, was deine Eignung für den anvisierten Job optimal zur Geltung bringt. Ob der Führerschein auch dazu zählt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wir verraten dir, in welchen Situationen es Sinn macht, den Führerschein im Lebenslauf anzugeben und wo und wie du ihn am besten platzierst.

Klar, in deinen Lebenslauf packst du alle Qualifikationen und Fähigkeiten hinein, mit denen du bei deinem zukünftigen Arbeitgeber punkten kannst. Diplome, Zusatzqualifikationen, Zertifikate, Führerschein…Führerschein? Für Taxifahrer, Busfahrer und Lieferanten sicherlich eine wesentliche Qualifikation, aber solltest du als Sekretärin oder Azubi deinen ganz normalen Pkw-Führerschein erwähnen? Ja! Vorausgesetzt, du machst es richtig. Hier erfährst du, welche Vorteile es bringt, den Führerschein im Lebenslauf anzugeben und was du dabei beachten solltest.

Führerschein im Lebenslauf angeben – Vor- und Nachteile

Trucker/innen, Busfahrer/innen oder Taxifahrer/innen müssen die Führerscheinklasse im Lebenslauf angeben, die Fahrerlaubnis ist schließlich Voraussetzung für den Job. Doch auch wenn du dich für eine andere Stelle bewirbst, kann die Angabe des Führerscheins ein Pluspunkt im Lebenslauf sein, denn mit einem Führerschein bist du aus Sicht deines zukünftigen Chefs flexibel und mobil. 

Dies kommt deinem Arbeitgeber zum Beispiel in folgenden Situationen zugute: 

Vorteile, wenn Mitarbeitende mit einem Führerschein aufwarten können

  • Die Sekretärin fährt auf dem Weg zur Arbeit schnell noch bei der Post vorbei.
  • Der Azubi wohnt auf dem Land, ist aber mit dem Auto unabhängig von öffentlichen Verkehrsmitteln.
  • Die Architektin fährt mit ihrem privaten PKW zum Seminar.
  • Der Fliesenleger fährt kurzerhand mit seinem Privatfahrzeug zum Baumarkt, da der Firmensprinter gerade repariert wird.

Aber Vorsicht, die Angabe des Führerscheins im Lebenslauf kann auch negativ behaftet sein: 

  • Die Angabe des Führerscheins kann Platz wegnehmen und deinen Lebenslauf zu lang wirken lassen.
  • Die Information kann wahllos wirken, wenn sie nicht zu den wesentlichen Aufgaben gehört.
  • Ein Motorradführerschein könnte den Personaler skeptisch machen, denn als Motorradfahrer/in bist du einer erhöhten Verletzungsgefahr ausgesetzt.

Es gilt also abzuwägen, ob die Angabe des Führerscheins im Lebenslauf für die jeweilige Stelle sinnvoll ist oder ob du besser darauf verzichtest. In der Regel überwiegen jedoch die Vorteile, denn Flexibilität und Mobilität sind in der heutigen Arbeitswelt gefragter denn je. 

Wo und wie gibst du den Führerschein im Lebenslauf an?

Wenn du dich für die Angabe deines Führerscheins im Lebenslauf entscheidest, richtet sich die Platzierung dieser Information danach, um welche Art von Führerschein es sich handelt und ob der Führerschein für die Stelle relevant ist:

Kfz-Führerschein als zusätzliches Plus

Wenn du einen klassischen Kfz-Führerschein besitzt, kannst du bei deinen Kenntnissen eine Unterkategorie „Mobilität“ erstellen. Wichtig ist, den Führerschein nur kurz und knapp zu erwähnen, zum Beispiel: Führerschein (Klasse B). Dass du ein eigenes Fahrzeug besitzt, kannst du auch erwähnen. Marke und Modell deines Fahrzeugs bitte nicht angeben – dazu später mehr.

Alternativ kannst du deinen Führerschein zu Beginn des Lebenslaufs unter deinen persönlichen Angaben nennen. Das ist jedoch eher unüblich.

Beispiel

Kenntnisse

IT-Kenntnisse:        Microsoft Office, Simulator X3, SAP Hana

Sprachkenntnisse: Englisch (fließend in Wort und Schrift), Französisch (Grundkenntnisse)

Mobilität:                 Führerschein (Klasse B), Fahrzeug vorhanden

Kopiert!

Stellenrelevanter Sonderführerschein

In der Stellenbeschreibung verlangte oder gewünschte Fahrerlaubnisse für die Personenbeförderung, den Gefahrguttransport oder die Bedienung eines Gabelstaplers sind wichtige Zusatzqualifikationen, die ein Alleinstellungsmerkmal darstellen können. Diese führst du am besten bei den Zertifizierungen auf. Da Sonderführerscheine oft begrenzt gültig sind, gibst du idealerweise auch die Gültigkeit an.

Beispiel

Zertifizierungen

  • Sicherheitsbeauftragter nach §22 SGB VII und §20 DGUV Vorschrift 1
  • ADR-Schein der Klasse 3 für den Transport von Gefahrgut (Brennbare Flüssigkeiten) (gültig bis Juli 2028)
  • Fahrerlaubnis für Flurförderzeuge
Kopiert!

Was du beim Aufbau deines Lebenslaufs sonst noch beachten solltest, erfährst du auf unserer Website.

Muss der Führerschein im Anschreiben erwähnt werden?

Im Bewerbungsanschreiben geht es in erster Linie darum, deine persönliche Jobeignung darzulegen. Die Erwähnung deines Führerscheins passt hier nur hinein, wenn die Stellenbeschreibung den Führerschein explizit voraussetzt, etwa bei Vertriebsverantwortlichen oder Angehörigen der Krankenpflegeberufe. Die eindeutig bessere Platzierung für deinen Führerschein ist der Lebenslauf.

Expertentipp

Wenn du einen längeren Anfahrtsweg zu deinem neuen Arbeitgeber hast, solltest du dies nicht im Anschreiben erwähnen. Dadurch ergibt sich für dich vielleicht ein Nachteil gegenüber anderen Bewerbern, die näher am Arbeitsort wohnen. Gib einfach den Führerschein im Lebenslauf an und besprich die Anfahrt ggf. im Vorstellungsgespräch.

Was du auf jeden Fall vermeiden solltest

Den Führerschein im Lebenslauf angeben, kann aber auch nach hinten losgehen. Folgende Stolperfallen solltest du vermeiden:

Lappen weg

Dumm gelaufen – dein Führerschein wurde für vier Wochen einkassiert und es stehen Bewerbungen und Vorstellungsgespräche an. Das erwähnst du natürlich nicht im Anschreiben und auch auf die Angabe deines Führerscheins im Lebenslauf solltest du in dem Fall verzichten. Auch im Vorstellungsgespräch solltest du dich zu diesem Thema bedeckt halten. Vier Wochen sind schnell vorbei, und du hast gute Chancen, dass der Kelch an dir vorübergeht.

„Schädliche“ Führerscheine

Führerscheine, die für die Arbeitsstelle direkt oder indirekt von Interesse sind, gehören ganz klar in den Lebenslauf. Neben dem klassischen Pkw-Führerschein kann dies etwa ein Gabelstaplerführerschein oder ein Kranführerschein sein. 

Ein Motorradführerschein (siehe oben) oder ein Segelflug- oder Bootsführerschein hingegen gehören nicht dazu. Sie könnten den Arbeitgeber eher negativ beeinflussen, da derartige Aktivitäten potenziell mit einer erhöhten Unfallgefahr verbunden sind. Vielleicht hat der Arbeitgeber aber auch Bedenken, dass du (zu) viel Wert auf deine Freizeit legen könntest. 

Führerschein nachweisen

Den normalen Pkw-Führerschein durch eine normale oder gar beglaubigte Kopie nachzuweisen, wäre übertrieben. Damit erweckst du eher den Eindruck, dass du sonst nicht viel auf dem Kasten hast. Das Aufführen des Führerscheins im Lebenslauf reicht völlig aus.

Angabe des Fahrzeugmodells

Den Pkw zu erwähnen, ist okay, denn ein Führerschein allein ist nur die halbe Miete. Die Angabe „Pkw vorhanden“ genügt jedoch. Die Marke und die genaue Typenbezeichnung haben in der Bewerbung nichts verloren.

Fazit

Die Angabe deines Kfz-Führerscheins kann deinen Lebenslauf aufwerten, wenn du dabei richtig vorgehst – auch wenn er für die betreffende Stelle nicht ausdrücklich verlangt wird. Der Führerschein kann im Arbeitsalltag nämlich einiges erleichtern.

Wenn du einen explizit gewünschten Sonderführerschein vorweisen kannst, hältst du sowieso einen wichtigen Trumpf in der Hand. Er gehört also auf jeden Fall in einen überzeugenden Lebenslauf und sollte gebührend platziert werden. 

Jetzt musst du nur noch deinen Lebenslauf auf Herz und Nieren prüfen und deiner Karriere steht nichts mehr im Wege. Wir wünschen dir freie Fahrt und viel Erfolg bei deiner Bewerbung! 

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