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Geschrieben von Rolf BaxRolf Bax

Wie liste ich meine Ausbildung im Lebenslauf auf?

12 Min Lesedauer
Wie liste ich meine Ausbildung im Lebenslauf auf? [Beispiele 2021]
Alles Wesentliche für die Auflistung deiner Ausbildung im Lebenslauf und Tipps für besondere Umstände

Ausbildung im Lebenslauf – die Basics

Bei der Auflistung von Studium und Ausbildung im Lebenslauf gilt allgemein:

  • Beginne mit dem höchsten Abschluss und gehe daraufhin in umgekehrt-chronologischer Reihenfolge zurück.
  • Erwähne deine Schulbildung nur dann, wenn du nach dem Schulabschluss nicht weiter studiert hast, wenn du eine renommierte Privatschule besucht hast oder wenn du erst seit kurzem deinen Schulabschluss hast.
  • Die Platzierung deiner Ausbildungsdaten im Lebenslauf richtet sich nach deinem Abschlussdatum. Wenn du erst vor kurzem fertig geworden bist, sollte der Abschnitt „Ausbildung“ möglichst weit oben im Lebenslauf stehen.
Expertentipp

Überprüfen Arbeitgeber die Angaben zur Ausbildung? Möglicherweise denkst du, dass ein vielbeschäftigter Arbeitgeber wenig Zeit dazu hat, Referenzen oder Angaben zur schulischen Bildung zu überprüfen. Aber ein kleiner Kurz-Check ist gar nicht so schwer und wird häufiger durchgeführt als man denkt. Oft reicht schon ein fünfminütiger Anruf. Weit verbreitet ist es allerdings nicht. Nichtsdestotrotz sollte dich das nicht dazu verleiten, falsche oder halbwahre Angaben zu deiner Bildung zu machen. Im Zweifelsfall kann so etwas sehr schnell auffliegen.

Unterscheiden Sie sich mit einer klaren Markenidentität.
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Wie verfahre ich in besonderen Fällen?

Studien- bzw. Ausbildungsabbruch: Falls du eine begonnene Ausbildung bzw. ein Studium nicht zu Ende geführt hast, liste es nur dann auf, wenn die Erfahrung für deine künftige Arbeitsstelle relevant ist. Beispiel: Wenn du dich für eine Stelle im Verkauf bewirbst und du im Pädagogikstudium bis zur Zwischenprüfung gekommen bist, kannst du dieses Studium genau so gut weglassen, wenn es nicht gerade an einer Elite-Uni war. Aber was tun, wenn du dich mit einem abgebrochenen Studium in Kunstgeschichte bei einem Museum bewirbst? Dann solltest du es auflisten. Die besonderen Umstände kannst du immer noch beim Vorstellungsgespräch klären. Überhaupt kann alles, was du in deinem Lebenslauf aufführst – auch deine Ausbildung – immer zur Diskussion gestellt werden. 

Besuch der weiterführenden Schule: Wenn dein Schulabschluss dein höchster (bisher) erzielter Bildungsgrad ist, empfiehlt es sich, den Abschluss im Lebenslauf aufzulisten, wenn er nicht länger als 5-10 Jahre zurückliegt oder wenn du im Moment noch zur Schule gehst. Als Noch-Schüler/in kannst du im Ausbildungsabschnitt deines Lebenslaufs die Gelegenheit nutzen, deine außerschulischen Aktivitäten, deine besuchten Kurse und besondere schulische Leistungen in den Vordergrund zu stellen. Gesetzt den Fall, du gehst zur Schule und erstellst einen Lebenslauf, um dich für einen Nebenjob zu bewerben. Zunächst einmal: gute Entscheidung. Ein solcher Job macht dich fit fürs Leben. Aber bedenke: Diesen Job erhältst du nicht wegen deiner Arbeitserfahrung. Deshalb solltest du dich in diesem Abschnitt ganz besonders ins rechte Licht stellen: Was für ein/e Schüler/in bist du? Welche Arbeitshaltung legst du an den Tag? Welche Leidenschaften hast du?

(Zusatz-)Qualifikationen und Zertifikate: Kürzlich erlangte und berufsrelevante Teilnahmebescheinigungen und Zertifikate machen sich in der Regel gut in einem Lebenslauf. Allerdings sollten sie gültig und anerkannt sein. Verwende nicht zu viele Abkürzungen oder Fachbegriffe zur Beschreibung dieser Bescheinigungen. Professioneller ist es, die Bezeichnungen der Zertifikate und der Bildungseinrichtungen auszuschreiben.

Seminare und Workshops: Wenn du kürzlich an einer Fortbildungsmaßnahme teilgenommen oder dich auf eigene Initiative weitergebildet hast (z. B. Code Camp für Informatiker, Yoga-Workshop, medizinische Fortbildung), sollte du das in deinen Ausbildungsabschnitt einbeziehen. Eventuelle Zusatzbeschreibungen solltest du kurz und bündig formulieren – oder ganz weglassen. Ein Link zu der betreffenden Maßnahme bzw. Bildungseinrichtung kann mehr Kontext geben.

Praktika: Wenn du jemals – auch noch als Schüler/in – ein Praktikum absolviert hast, solltest du dies nicht hier, sondern lieber im Abschnitt „Arbeitserfahrung“ oder vielleicht sogar in einem eigenen „Praktika“-Abschnitt erwähnen. Der Ausbildungsabschnitt wird in der Regel nur kurz betrachtet. Eine Punkteliste, die deine während des Praktikums gesammelten Erfahrungen auflistet, wird dagegen eher gelesen – vor allem, wenn sie unter „Arbeitserfahrung“ oder in einem eigenen Abschnitt möglichst weit oben im Lebenslauf steht.

Expertentipp

Welchen höchsten Bildungsgrad hast du erlangt? Deine am kürzesten zurückliegende Qualifikation ist möglicherweise nicht dein „höchster“ Bildungsgrad. Und gerade Letzteren solltest du in der Liste zuerst aufführen. Wann du ihn erlangt hast, spielt in dem Fall keine Rolle. Achte darauf, dass die Ausbildungsangaben in deinem Lebenslauf relevant und beeindruckend sind.

Tipps für den Abschnitt „Ausbildung“

Obwohl die Inhalte je nach Leuten, Branche und Erfahrung stark unterschiedlich sein können – einige allgemeine Regeln für die Auflistung deiner Ausbildungsangaben im Lebenslauf gibt es dennoch:

  • Sei ehrlich! Immer.
  • Fasse dich kurz und sei konsistent!
  • Passe deine Informationen jeweils an!
  • Ehrungen und Auszeichnungen nicht vergessen!
  • Relevante berufliche Weiterbildung gehört auch dazu.
  • Platziere deine Ausbildungsdaten dort, wo sie hingehören!

Am besten setzt du den Ausbildungsabschnitt an den Schluss deines Lebenslaufs, oftmals unter den Abschnitten „Arbeitserfahrung“ und „Besondere Fähigkeiten“.

Do
  • 100% Genauigkeit bei den Zeiten
  • Nur relevante (Aus-)Bildungsangaben
  • Ausbildungsabschnitt ans Ende des Lebenslaufs setzen
Don’t
  • Lücken kaschieren
  • Lebenslauf mit „Kursen“ aufblähen
  • Schwerpunkt bei Ausbildung statt bei Arbeitserfahrung setzen

Lebenslauf für Ungebildete?

Hältst du dich für ungebildet, weil du nicht studiert oder vielleicht sogar die Schule abgebrochen hast? Bei vielen Tätigkeiten kommt es auf andere Qualitäten an als auf gute Noten und den schönen Schein. Auch in solchen Fällen gilt: Keine Angst vor dem Abschnitt Ausbildung: 

  • Erwähne ruhig die nicht beendete Schulbildung, die abgebrochene Ausbildung und sogar deine mäßigen Schulnoten!
  • Hast du vielleicht irgendwelche Online-Kurse absolviert?
  • Welche Erkenntnisse aus deiner nicht-produktiven Zeit könnten dir möglicherweise helfen?

Sich bilden kann man überall und jederzeit. Auch wenn du in der Schule keine große Leuchte warst: denke darüber nach, welche Fähigkeiten du für den betreffenden Job brauchst und wo du dir diese Fähigkeiten möglicherweise schon angeeignet hast. Nur keine falsche Scham: Das wird nicht als verzweifelter Versuch gewertet, sich den Job zu erhaschen – im Gegenteil. Gerade hier zeigt sich deine Kreativität. Außerdem hast du auf diese Weise einen Vorteil gegenüber den (vielen) Leuten, die den Ausbildungsabschnitt einfach weglassen.

Wirf einmal einen genaueren Blick auf die für dich relevanten Stellenangebote. Längst nicht immer suchen sie den Überflieger mit der 1A-Bildung, sondern vielmehr eine zuverlässige Kraft mit der richtigen Haltung – nicht mehr und nicht weniger. Wenn in der Stellenbeschreibung kein bestimmter Schulabschluss vorausgesetzt wird, hast du wahrscheinlich einen gewissen Spielraum.

Welche Arten von Bildungsgraden und Qualifikationen gibt es?

Zwar ist es immer ratsam, die letzten 1-2 Bildungsabschlüsse anzugeben (Hochschulabsolvent/innen können auf ihre Laufbahn als Schüler/in verzichten), aber bei der Auflistung der verschiedenen Arten von Bildungsabschlüssen in einem Lebenslauf gibt es durchaus Nuancen.

Schulbildung

Bei der Schulbildung sollte neben Prüfungsergebnissen und schulischen Leistungen ruhig auch eine Zeile für außerschulische Aktivitäten freigehalten werden. Wer sich zum Beispiel in Mannschaftssportarten bewährt, ist in der Regel auch ein guter Teamplayer. Und wenn man während der Schulzeit schon einmal mit der anvisierten Branche in Berührung gekommen ist – umso besser.

Studium: Bachelor

Egal ob du als Bachelor von der Uni abgegangen bist oder noch im Master-Studiengang steckst – ein Bachelor-Abschluss im Lebenslauf macht sich bei zukünftigen Arbeitgebern immer gut. Dabei sollten das Studienfach und eventuelle Nebenfächer in jedem Fall aufgelistet werden. Vielleicht kommen im Vorstellungsgespräch ja bestimmte Interessen oder sonstige Gemeinsamkeiten zur Sprache. Deshalb kann es nicht schaden, ruhig ein paar mehr Details zu erwähnen (solange sie nicht zu viel Platz einnehmen, versteht sich).

Studium: Master

Du hast einen Master-Abschluss in der Tasche? Herzlichen Glückwunsch! Das war sicherlich harte Arbeit, die in deinem Lebenslauf gebührend gewürdigt werden sollte. Wenn du freilich in der Zwischenzeit auf eine 20-jährige berufliche Laufbahn zurückblicken kannst, fallen die Erfahrungen aus deinem Studium möglicherweise weniger ins Gewicht, aber im ersten Jahrzehnt deiner Karriere solltest du auf jeden Fall mehr Details über Dissertationen, Master-Arbeiten, Stipendien usw. mit aufnehmen. Idealerweise ist dein Studienfach dann auch noch jobrelevant. Aber selbst wenn das nicht der Fall ist, demonstrierst du mit deinen akademischen Leistungen deine Fähigkeit, dich intensiv mit einer bestimmten Materie auseinanderzusetzen.

Fazit

Hoffentlich ist dir klar geworden, dass der Ausbildungsabschnitt im Lebenslauf nicht vernachlässigt werden sollte. Bei der Jobsuche ist jedes Detail von Bedeutung.

Aber so verlockend es sein mag, möglichst viel über die eigene Bildung in den Lebenslauf zu schreiben – die Details solltest du dir für das Vorstellungsgespräch aufsparen. Die Aufgabe von Lebensläufen besteht darin, mit wenigen Worten möglichst viel zu sagen. Das gilt insbesondere für die Ausbildung. In der Regel reichen schon der Name der Bildungseinrichtung und des Schul- bzw. Studienprogramms. Anhand dieser Angaben können Personalverantwortliche ablesen, inwieweit deine Bildung relevant ist.

Eine vielseitige (Aus-)Bildung macht sich immer gut in einem Lebenslauf, denn damit gibst du Auskunft über deine Kenntnisse und deinen Hintergrund, den du in den Job einbringst.

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