Lebenslauf ist nicht gleich Lebenslauf. Es gibt nicht nur unterschiedliche Layouts, die das äußere Erscheinungsbild prägen, sondern auch verschiedene Strukturen – oder Formate – die bestimmen, aus welcher Perspektive und mit welchem Fokus du deinen Lebenslauf darstellst. Früher war es üblich, die verschiedenen Stationen im Lebenslauf von der Vergangenheit bis zur Gegenwart aufzulisten. Heute ist es meistens umgekehrt.
In Deutschland haben sich vor allem drei Formate durchgesetzt, die sich jeweils für unterschiedliche Situationen anbieten: Chronologisch, funktional und kombiniert. Ziel dabei ist es stets, dich und deine Eignung ins richtige Licht zu rücken. Auch für Jobsuchende ohne Berufserfahrung gibt es den idealen Aufbau.
Das gängigste Lebenslaufformat hierzulande ist das (umgekehrt) chronologische Lebenslaufformat, bei dem du in der Gegenwart startest und dich in die Vergangenheit zurück arbeitest.
Es ermöglicht Personalverantwortlichen, deine aktuellen Erfahrungen und Fähigkeiten und deinen höchsten Bildungsabschluss innerhalb weniger Sekunden zu erkennen. Recruitern fehlt es schlicht an der Zeit, sich von deinem ersten Job als Servicekraft bis hin zur Restaurantmanagerin oder von der Grundschule bis zum Doktortitel vorzuarbeiten.
Und so sieht das chronologische Lebenslaufformat aus:
Insgesamt haben sich hierzulande drei Lebenslaufformate durchgesetzt, die jeweils andere Aspekte deines Werdegangs betonen:
Der Begriff chronologischer Lebenslauf ist etwas irreführend. Bei diesem Format werden der berufliche Werdegang und die Ausbildungsdaten genau genommen in umgekehrt chronologischer Reihenfolge aufgeführt. Das bedeutet, dass du deine letzte bzw. aktuelle Arbeitsstelle zuerst und dein erstes Beschäftigungsverhältnis zuletzt aufführst. Also chronologisch ja, aber in umgekehrter Reihenfolge.
Bei der Ausbildung gilt dies analog, mit der Ausnahme, dass du deinen höchsten Bildungsabschluss zuerst nennst, gefolgt von früheren Meilensteinen darunter.
Ein chronologischer Lebenslauf sollte die folgenden Bausteine in der angegebenen Reihenfolge beinhalten:
Das chronologische Format bietet sich in der Regel dann an, wenn du über langjährige und kontinuierliche Berufserfahrung in der Branche verfügst und deine berufliche Laufbahn mehr oder weniger ohne Unterbrechungen oder Lücken verlaufen ist. Es zeichnet sich durch folgende Vor- und Nachteile aus:
Vorteile des chronologischen Aufbaus | Nachteile des chronologischen Aufbaus |
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Der funktionale Lebenslauf ist im Aufbau nicht nach zeitlichen Ereignissen, sondern nach Funktionen gegliedert. Er hebt deine Fähigkeiten und Talente hervor und verdeutlicht deren Relevanz für die betreffende Stelle. Dazu gehören etwa herausragende kommunikative Fähigkeiten oder ein gutes Händchen für Zeitmanagement.
Publishing team: Please insert here an image of a functional resume format. The following one (screenshot Kevin Walter for illustration) would be ideal as it is the one of a student:
Ein funktionaler Lebenslauf sollte die folgenden Bausteine in der angegebenen Reihenfolge beinhalten:
Eine berufliche Veränderung ist ein triftiger Grund für ein funktionales Lebenslaufformat. Wenn du dich beruflich neu orientieren und betonen möchtest, dass du die für deine neue Tätigkeit erforderlichen Fähigkeiten mitbringst, ist die Hervorhebung funktionaler Fähigkeiten und Kompetenzen genau das Richtige für dich.
Der funktionale Lebenslauf eignet sich vor allem für Personen, die in puncto Studium und Ausbildung einiges mitbringen oder über begehrte jobspezifische Fähigkeiten verfügen, z. B. über Sprachkenntnisse in Chinesisch oder recherchiertes Computer-Know-how. Auch für Bewerber/innen, die noch am Anfang ihrer Karriere stehen und deren persönliche Fähigkeiten ( Soft Skills) wichtiger sind als eine lange Liste mit bisherigen Arbeitgebern, bietet sich der funktionale Lebenslauf an. Der funktionale Aufbau ist mit folgenden Vor- und Nachteilen verbunden:
Vorteile des funktionalen Aufbaus | Nachteile des funktionalen Aufbaus |
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Entscheide dich für ein funktionales Format, wenn es in deinem zukünftigen Job vor allem auf Fähigkeiten ankommt.
Weiche nicht auf einen funktionalen Lebenslauf aus, wenn es dir an Arbeitserfahrung fehlt in einer Branche, in der ein chronologischer Lebenslauf die Regel ist.
Der kombinierte Lebenslauf ist eine Hybridform aus chronologischem und funktionalem Lebenslauf. Er übernimmt Elemente des funktionalen Lebenslaufs, enthält aber zusätzlich eine verkürzte Aufstellung der einzelnen Arbeitsstationen, ähnlich wie beim chronologischen Lebenslauf.
Der kombinierte Lebenslauf ist eine ideale Lösung, wenn du zwar einiges an Arbeitserfahrung vorzuweisen hast, aber möglicherweise nicht genug für eine rein chronologische Form.
Ein kombinierter Lebenslauf sollte die folgenden Bausteine in der angegebenen Reihenfolge beinhalten:
Der kombinierte (hybride) Lebenslauf verbindet die Fokussierung auf die Fähigkeiten des funktionalen Lebenslaufs mit der kontextbezogenen Karrierelaufbahn des chronologischen Lebenslaufs. Der hybride Lebenslauf bietet dir mehr Raum, deine funktionale Eignung detaillierter darzustellen.
Diese Mischform bietet sich außerdem für kreative Berufe an, bei denen es mehr auf die Fähigkeiten ankommt als auf frühere Arbeitgeber. Auch Freiberufler greifen gerne auf dieses Format zurück, weil sie damit einerseits ihre angebotenen Leistungen in den Vordergrund stellen, andererseits aber auch mit beeindruckenden Referenzkunden glänzen können.
Ziel des kombinierten Lebenslaufs ist es, die Nachteile des chronologischen und funktionalen Formats möglichst auszuschließen und nur die Vorteile zu nutzen.
Vorteile des kombinierten Aufbaus | Nachteile des kombinierten Aufbaus |
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In vielen Situationen wird sich eines der drei Lebenslaufformate klar herauskristallisieren, in manchen wiederum fällt die Wahl schwer. Nachstehend noch einmal das Wichtigste im Überblick:
Chronologisch | Funktional | Kombiniert |
Schwerpunkt: bisherige Karriere und aktueller Status | Schwerpunkt: Fähigkeiten und Persönlichkeit | Betont Stärken ohne Berufserfahrung zu vernachlässigen |
Gut für Stellen in traditionellen Unternehmen | Ideal für Bewerber/innen mit wenig Berufserfahrung | Eine Kombination aus funktionaler und chronologischer Form |
Beliebt bei Personalverantwortlichen | Gute Option für Quereinsteiger/innen | Gute Wahl für Freiberufler/innen und Kreative |
Beim ersten Screening deines Lebenslaufs kommt es nicht nur auf das Vorhandensein der Kernkomponenten und deren Sortierung innerhalb des Dokuments an, sondern auch auf absolute Fehlerfreiheit und ein ansprechendes Erscheinungsbild.
Hier spielen neben Design und Layout auch Schriftarten und -größen, Satz, Ausrichtung, Ränder und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Text und Freiräumen eine Rolle. Ziel ist ein optisch ansprechender, strukturierter Eindruck. Folgende Leitlinien haben sich bewährt:
Bewerbungsfoto beifügen?
Spätestens seit Einführung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) sollte das Aussehen beim Einstellungsprozess keine Rolle mehr spielen. Dennoch wird es zumindest in Deutschland in den meisten Fällen weiterhin gewünscht. Bei hochkarätigen Managementposten mit repräsentativen Funktionen kann das Äußere durchaus wichtig sein. Durch freiwilliges Beifügen eines Bewerbungsfotos kannst du deine Unterlagen abrunden und dich von all denjenigen abheben, die kein Foto beifügen.
Es mag verlockend sein, Farbe in den Lebenslauf zu bringen oder mit Schriften und Formatierungen zu experimentieren. Allerdings solltest du deinen Lebenslauf nicht überfrachten. Personalverantwortliche möchten vor allem relevante Informationen finden – und das möglichst ohne optische Reizüberflutung.
Grundsätzlich empfehlen sich eine einfache, moderne, gut lesbare Schriftart und klar definierte Abschnitte mit hervorgehobenen Überschriften.
Achte bei der Wahl von Layout und Design auch darauf, welchen Eindruck du vermitteln möchtest. Je nach Unternehmen und Beruf bieten sich hier unterschiedliche Aufmachungen an: Während sich für einen Marketingprofi oder Webdesigner ein kreatives Design eignet, kommt für eine Führungskraft im gehobenen Management eher ein Design in Frage, bei dem Professionalität, Geradlinigkeit und Struktur im Vordergrund stehen.
Ein Blick auf die Gestaltung der Website des Unternehmens kann hier weiterhelfen. Überlege, wie sich die Einrichtung selbst präsentiert und suche dir anschließend eine Vorlage für deinen Lebenslauf aus, die dem jeweiligen Image und Ton entspricht (z. B. tabellarisch, kreativ, einfach, modern, professionell).
Um dir die Erstellung deines Lebenslaufs zu erleichtern, halten wir zahlreiche Vorlagen sowie berufsbezogene Muster für dich bereit. Welche Vorlage du für deinen Lebenslauf wählst, richtet sich auch nach deiner Erfahrung sowie nach Beruf und Branche.
Wenn du wenig oder noch gar keine Berufserfahrung mitbringst, solltest du das funktionale Format wählen und den Schwerpunkt deines Lebenslaufs auf deinen Bildungsweg und deine persönlichen Stärken legen. Platziere den Bereich zur Ausbildung möglichst weit oben.
Wenn du bereits mit langjähriger Erfahrung aufwarten kannst, zum Beispiel als Rechtsanwalt/Rechtsanwältin, wähle das chronologische Format, um deine berufliche Entwicklung in den Vordergrund zu stellen.
Als Grafikdesigner/in oder Marketingprofi kannst du dir erlauben, eine etwas peppigere Vorlage zu wählen.
Einfach und schlicht ist eine gute Wahl für all diejenigen, die Ordnung und Struktur vermitteln möchten, z. B. für Buchhalter/innen:
Der Lebenslauf für Manager/innen muss äußerlich und inhaltlich höchsten Ansprüchen gerecht werden, Führungsqualitäten müssen klar erkennbar sein. Dies gelingt am besten mit einer professionellen Lebenslaufvorlage.
Ja, denn Personaler/innen sollten deine Alleinstellungsmerkmale sofort erkennen können. Je nachdem, ob du Absolvent/in, Quereinsteiger/in oder langjähriger Profi bist, solltest du andere Aspekte deines Profils in den Vordergrund stellen. Bist du zum Beispiel Berufseinsteiger/in und verfügst über wenig praktische Erfahrung, solltest du deine persönlichen Stärken betonen und diese im Lebenslauf nach oben rücken (funktionaler Aufbau).
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Das (umgekehrt) chronologische Format ist das gängigste Format, das auch Personalverantwortliche bevorzugen, allerdings ist es nur geeignet, wenn du bereits über einige Jahre Berufserfahrung verfügst.
Berufsanfänger/innen sollten sich eher für das funktionale Format entscheiden, da es ihren Bildungsweg in den Vordergrund rückt. Quereinsteiger/innen verfügen zwar über Berufserfahrung, allerdings in einer anderen Branche oder einem anderen Beruf. Für sie bietet sich eine Mischform an. Die Wahl des Formats richtet sich auch danach, was in der jeweiligen Branche üblich ist.
In Deutschland bevorzugen die meisten Personalverantwortlichen das (umgekehrt) chronologische Lebenslaufformat, da es die aktuellsten Erfahrungen und Abschlüsse sofort erkennen lässt. Recruiter/innen möchten vor allem wissen, wo du heute stehst und können dies beim (umgekehrt) chronologischen Format am besten herauslesen. Auch dein Karriereverlauf kommt bei diesem Aufbau am besten zur Geltung.
Sowohl für Mensch als auch Maschine eignet sich eine schlichte und schnörkellose Aufmachung am besten. Zu viele Formatierungen lenken nur ab und beeinträchtigen die Lesbarkeit. Bei ATS-Systemen ist es ähnlich: Sie können oft Kopf- und Fußzeilen, Grafiken und außergewöhnliche Schriftarten – und damit mitunter wichtige Keywords – nicht erkennen.
ATS-Algorithmen berücksichtigen
Viele Unternehmen setzen zur Unterstützung Ihrer Bewerbungsprozesse Bewerbermanagementsysteme (ATS) ein, die anhand von Keywords eine erste Vorauswahl treffen. Diese ATS-Systeme kommen mit einem einfachen, übersichtlichen Design besser zurecht. Diagramme, Bilder, Kopf- und Fußzeilen sowie ungewöhnliche Schriftarten können dazu führen, dass dein Lebenslauf nicht korrekt verarbeitet wird und auf dem falschen Stapel landet. Mit unseren ATS-optimierten Lebenslaufvorlagen triffst du die richtige Wahl.
In Deutschland haben sich vor allem folgende drei Lebenslaufformate etabliert: das (umgekehrt) chronologische, das funktionale und das kombinierte, eine Kombination der beiden ersten. Diese drei Formate lassen die wichtigsten Aspekte deines Profils relativ schnell erkennen und erleichtern Personalverantwortlichen die Auswahl.