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Geschrieben von Beate FladerBeate Flader

Wie schreibe ich ein Motivationsschreiben?

Anschreiben erstellen
25 Min.
Wie schreibe ich ein Motivationsschreiben?
Ein zusätzliches Motivationsschreiben gibt Aufschluss darüber, was dich antreibt. Es gewährt Einblick in deine Persönlichkeit und bietet dir die Chance, dich von der Konkurrenz abzugrenzen – wenn du es richtig anstellst. Wann du ein Motivationsschreiben brauchst, wie du es strukturierst und was du sonst noch beachten solltest, erfährst du in diesem Beitrag.

Du sollst deiner Bewerbung oder deinem Stipendiumsantrag ein Motivationsschreiben beifügen und fragst dich, was es damit auf sich hat? Zu Recht, denn oft wird das Motivationsschreiben mit dem Bewerbungsschreiben verwechselt, dem Anschreiben zur Bewerbung.

Das Motivationsschreiben – oft auch als „dritte Seite“ oder „Seite 3“ bezeichnet – ist ein hierzulande noch relativ seltenes Dokument, das du deiner Bewerbungsmappe beifügst, um wertvolle zusätzliche Informationen über dich und deinen ganz persönlichen Ansporn zu vermitteln. 

Es ist zwar eine freiwillige Beigabe, wird aber in manchen Situationen ausdrücklich gewünscht. Du solltest also wissen, wie du im Zweifelsfall ein solches Schreiben verfasst und was du dabei berücksichtigen solltest. 

Was ist ein Motivationsschreiben?

Das Motivationsschreiben ist ein optionales zusätzliches Dokument, das in deiner Bewerbungsmappe nach dem Anschreiben und nach dem Lebenslauf folgt – an dritter Stelle. 

Ähnlich wie beim Anschreiben, deiner Zusammenfassung im Lebenslauf oder deinem Karriereziel hast du hier die Möglichkeit, noch einmal kurz und knackig darzulegen, was dich auszeichnet. Dabei kommt es, wie der Name schon sagt, primär auf deine Motivation an: Was treibt dich an? Was begeistert/fasziniert dich? Was sind deine persönlichen Gründe für deine Bewerbung?

Das Motivationsschreiben sollte klar erkennen lassen, warum du dich für eine Stelle, einen Studienplatz oder ein Stipendium bewirbst und sollte Entscheidende davon überzeugen, dass sie mit dir die richtige Wahl treffen.

Unterschiede zwischen Motivationsschreiben und Bewerbungsschreiben

Das Motivationsschreiben ist nicht zu verwechseln mit dem Bewerbungsschreiben, das den Einstieg in deine Bewerbungsmappe bildet. 

Zwar beschreibst du auch im Anschreiben zu deiner Bewerbung, was dich motiviert und was dir an dem betreffenden Unternehmen besonders gut gefällt, jedoch kannst du im Motivationsschreiben noch genauer auf deine Beweggründe eingehen, kreativ sein und dich von der Konkurrenz abheben. 

Auch die Struktur des Motivationsschreibens ist eine andere als beim Bewerbungsschreiben und du musst es auch nur dann beifügen, wenn es ausdrücklich verlangt wird.

Nachfolgend haben wir die wesentlichen Unterschiede zusammengestellt:

Bewerbungsschreiben Motivationsschreiben
1 DIN A4-Seite mit vollständigem Briefkopf, Anrede und Teilabschnitten, die bestimmte Funktionen erfüllen, nur Fließtext erlaubt 1 DIN A4-Seite mit Titel ohne direkte Anrede, ca. 3 größere Textblöcke mit frei wählbaren Überschriften, Aufzählung oder Fließtext
Zusammenfassung von Fähigkeiten und Erfahrung, plus Eckdaten zu Gehalt und Verfügbarkeit; kurze Abhandlung der Motivation Ausführlichere Darstellung besonders relevanter Erfahrungen, Projekte oder Erfolge sowie deiner Motivation und Ziele 
Feste inhaltliche und strukturelle Vorgaben, Rundumabriss deiner Qualifikation, Persönlichkeit und Erfahrung Raum für kreative Gestaltung, Individualisierung und besondere Hervorhebung deines Ansporns
Schwerpunkt: Fachliche Eignung Schwerpunkt: Persönlichkeit, Motivation, Werte

Wann brauchst du ein Motivationsschreiben?

Das Motivationsschreiben ist in Deutschland noch kein fester Bestandteil der Bewerbungsmappe und wird bei Stellenausschreibungen eher selten gewünscht.

Häufiger verlangt wird ein Motivationsschreiben hingegen im Bildungsbereich, da junge Anwärter/innen für einen Studiengang oder ein Stipendium nur begrenzt mit Berufserfahrung punkten können und somit kaum eine Chance hätten, ihre herausragenden Talente ins Rampenlicht zu setzen.

Damit wären wir auch schon bei den Haupteinsatzgebieten: Ein Motivationsschreiben brauchst du insbesondere, wenn du dich auf einen Studienplatz, ein Auslandssemester, ein Stipendium oder ein Praktikum bewirbst und immer dann, wenn es ausdrücklich verlangt wird. 

Sinnvoll ist ein Motivationsschreiben aber auch in folgenden Fällen:

  • Die Position ist sehr spezifisch und du möchtest besondere Qualitäten betonen, die ein Volltreffer für die zu besetzende Stelle sind.
  • Die Konkurrenz ist groß und du möchtest dich durch persönliche Pluspunkte abgrenzen.
  • Dein Profil stimmt nicht zu 100 % mit den Kriterien der Ausschreibung überein und du möchtest mit anderen Talenten kompensieren und/oder deine Lernbereitschaft und positive Arbeitseinstellung betonen.
  • Die ausgeschriebene Stelle setzt ein besonderes Maß an Engagement, Lernbereitschaft und innerer Motivation voraus, z. B. Pflegeberufe, Sozialarbeit oder Jobs mit Auslandseinsätzen oder Nachtschichten.
Expertentipp

Nicht auf Biegen und Brechen

Wenn ein Motivationsschreiben verlangt wird, solltest du auf jeden Fall eines beifügen. In allen anderen Fällen ist es fakultativ, jedoch solltest du nicht auf Biegen und Brechen ein Motivationsschreiben erstellen. Wenn du darin einfach nur den Inhalt deines Anschreibens oder Lebenslaufs wiederholst, hat der Personaler schnell genug von deiner Bewerbung.

Dein Motivationsschreiben sollte dem Recruiter die Entscheidung erleichtern, indem es zusätzliche interessante Erfahrungen, Stärken oder Talente offenbart.

Design und Layout deines Motivationsschreibens

Im Gegensatz zum Bewerbungsschreiben geht es beim Motivationsschreiben insgesamt etwas lockerer zu. Du solltest es dennoch nicht mit Formatierungen übertreiben und darauf achten, dass deine Seite 3 auch optisch zum Rest deiner Bewerbungsmappe passt.

Es empfiehlt sich also, Farben, Schriftgröße und Schriftart der restlichen Bewerbung anzupassen. Den Text kannst du linksbündig oder zentriert ausrichten, die erste Variante ist einfacher zu lesen, die zweite wirkt sehr ordentlich.

Was die Darstellung des Inhalts angeht, kannst du zwischen Fließtext oder Stichpunkten, jeweils mit einer Überschrift, oder einer Mischung daraus wählen.

Stichpunkte haben den Vorteil, dass sie schnell gelesen werden können und du mehr Informationen unterbringst. Beschreibungen als Fließtext hingegen lassen dein Wesen besser erkennen.

Expertentipp

Wie lang sollte das Motivationsschreiben sein?

Das Motivationsschreiben sollte auf maximal einer DIN A4-Seite Platz finden, denn Zeit und Aufmerksamkeit von Personalern sind begrenzt.

Die Anzahl der Wörter oder Zeichen ist zwar nicht begrenzt, du solltest die Seite jedoch nicht überladen. Reserviere genügend Platz für Abstände und Leerräume, schließlich soll auch der Personalverantwortliche motiviert sein – nämlich, dein Schreiben zu lesen.

Struktur eines Motivationsschreibens

Folgende Bausteine sollten in deinem Motivationsschreiben nicht fehlen:

  1. Kopfzeile
  2. Überschrift
  3. Einleitung
  4. Hauptteil
  5. Schluss

Kopfzeile

Genau wie beim Bewerbungsschreiben gibst du in deinem Motivationsschreiben deinen Namen und deine Kontaktdaten an, damit der Recruiter jederzeit weiß, wessen Unterlagen er gerade liest. Die Adresse des Empfängers sowie eine persönliche Anrede sind jedoch nicht erforderlich.

Überschrift

Das Novum: Dein Motivationsschreiben trägt eine Überschrift. Du kannst sie frei wählen, jedoch sollte sie idealerweise zum Weiterlesen anregen.

Mögliche Titel:

  • Das bin ich
  • Was mich anspornt
  • Meine Motivation
  • Warum ich mich bei Ihnen bewerbe
  • Was mir wichtig ist
  • Meine Werte
  • Weshalb ich die richtige Wahl bin

Auch kreative Wortspiele sind erlaubt: Wenn du dich beispielsweise bei der Feuerwehr bewirbst, darfst du ruhig auch „Wofür ich brenne“ wählen. Du kannst in deinem Titel auch Formulierungen oder Keywords aus der Stellenanzeige aufgreifen und dich dadurch mit deinem Motivationsschreiben noch offensichtlicher als Lösung präsentieren. 

Einleitung

Auch deine Einleitung sollte Interesse wecken und zum Weiterlesen anregen. Ungeeignet sind langweilige Satzstrukturen oder 0815-Formulierungen wie „Hiermit möchte ich mich für das angebotene Stipendium bewerben…“ oder „Ich bin sehr motiviert, mein Studium an der Universität Kopenhagen fortzusetzen, weil…“.

Wähle einen ausgefallenen Einstieg, der gleichzeitig etwas über dich aussagt, zum Beispiel:

Beispiele für die Einleitung deines Motivationsschreibens
  • Teamfähigkeit und Zuverlässigkeit sind Attribute, ohne die ich nicht kann. Als Rettungssanitäter erlebe ich jeden Tag, wie wichtig Vertrauen und Verlässlichkeit für den Erfolg des gesamten Teams sind…
  • Wir verbringen gut ein Drittel des Tages bei der Arbeit. Grund genug, diese Zeit mit Sinn und Freude zu füllen…
  • „Krisenmodus“ – so lautete das Wort des Jahres 2023. Immer mehr Krisen gilt es zu bewältigen und immer stärker kommt es dabei auf ambitionierte Vordenker an, die bereit sind…
  • Als ich von der Möglichkeit einer Förderung durch das Deutschlandstipendium erfahren habe, schlug mein Herz direkt schneller: In meiner Forschungsarbeit für den Fachbereich Kinderherzchirurgie beschäftige ich mich insbesondere mit der retrospektiven Datenanalyse der Früh- und Langzeitergebnisse sowie mit der Verbesserung konservativer und operativer Behandlungsmöglichkeiten…
Kopiert!

Hauptteil

Im Hauptteil deines Motivationsschreibens geht es um deine stärksten Argumente: Warum du? Warum dieses Unternehmen? Warum diese Uni? 

Hier gibst du all das an, was dich auszeichnet und von anderen unterscheidet. Es geht jedoch nicht darum, lediglich tolle Eigenschaften aufzuzählen: Hier sind persönliche Gründe, Besonderheiten, Beispiele, Fakten und Zahlen gefragt.

An folgenden Fragen kannst du dich orientieren:

  • Warum willst du die Stelle oder das Stipendium?
  • Was genau begeistert dich?
  • Welchen wichtigen Entwicklungsschritt stellt die Position für dich dar?
  • Warum passt du so gut in das Programm oder für die Stelle?
  • Welche relevanten Erfahrungen bringst du mit?
  • Warum sollte dich die Organisation fördern?
  • Welche Ziele möchtest du mit dem Studium oder der Stelle erreichen?
  • Warum kannst du dich so gut mit den Aufgaben identifizieren?
Beispiele für Aussagen im Hauptteil
  • „Für den Erfolg gehst du die Extrameile“ – dieser Satz Ihrer Stellenausschreibung hat mich ganz besonders fasziniert, denn er entspricht nicht nur meiner Herangehensweise, sondern auch meiner Überzeugung.“
  • Eine besondere Faszination übt Ihr Stellenangebot auf mich deshalb aus, weil es die Internationalität eines Technologiekonzerns mit der Kultur eines Familienunternehmens kombiniert. Eine Konstellation, mit der ich mich nicht nur sehr gut identifizieren kann, sondern in die ich neben meinen persönlichen Stärken auch mein umfassendes Know-how im juristischen, technischen und sprachlichen Bereich zielführend einbringen kann.
  • Immer mehr Menschen sind auf Betreuungseinrichtungen angewiesen, in denen das Pflegepersonal kaum mehr Zeit für ihre Bewohner findet. Umso wichtiger sind Einrichtungen, wie Ihre, in denen Menschlichkeit und ethische Werte sowie kreative Nachbarschaftsprojekte groß geschrieben werden. Mit diesem Ansatz kann ich mich nicht zuletzt aufgrund meiner eigenen Erlebnisse sehr gut identifizieren.
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Schluss

Fast geschafft. Zum Schluss deines Motivationsschreibens zeigst du dich – genau wie beim Anschreiben – noch einmal optimistisch und blickst zuversichtlich in die gemeinsame Zukunft, indem du auf das Vorstellungsgespräch verweist

Wie bereits im Bewerbungsschreiben solltest du auf den Konjunktiv (könnte, würde, sollte) sowie abschwächende Formulierungen (hoffe, eventuell, vielleicht) verzichten. Schon gleich gar nicht solltest du „höflich um eine Gelegenheit für ein Vorstellungsgespräch bitten“.

Je nach Branche oder Einrichtung darfst du auch an dieser Stelle eine individuelle, kreative Note einbringen:

Beispiele für Schlussformulierungen
  • „Sie gewinnen mit mir eine hochmotivierte Wissenschaftlerin – wovon ich Sie gerne in einem persönlichen Gespräch überzeuge.“
  • „Gerne präsentiere ich Ihnen eine Kostprobe meiner Arbeit bei einem persönlichen Besuch und freue mich darauf, mehr über Ihr spannendes Start-up zu erfahren.“
  • „Gemeinsam für den Klimaschutz“ – ich bin dabei und freue mich darauf, in einem persönlichen Gespräch mehr über diese interessante Aufgabenstellung zu erfahren.
Kopiert!

Da dein Motivationsschreiben keine Anrede aufweist, brauchst du auch am Schluss keine Grußformel. Datiere dein Schreiben einfach, setze den Ort daneben und bringe deine Unterschrift handschriftlich an – entweder mithilfe eines Füllers mit blauer Tinte oder als eingescannte Signatur, ebenfalls in Blau. 

Das könnte in etwa so aussehen:

Beispiele

Möglingen, 17.3.2025

Sabine Kleinmüller

Kopiert!

Tipps & Stolperfallen

Das Motivationsschreiben soll deine Motivation zum Ausdruck bringen und gleichzeitig andere motivieren. Wenn dein Motivationsschreiben keine noch nicht bekannten Specials zu dir enthält, kannst du es gleich weglassen – denn dann bedeutet es nur zusätzlichen Leseaufwand für den Personaler.

Damit dein Motivationsschreiben seinen Zweck erfüllt, solltest du Folgendes beachten:

  • Wiederhole nicht die Informationen aus deinem Lebenslauf oder Bewerbungsschreiben.
  • Stelle einen individuellen Bezug zu dem Unternehmen oder der Einrichtung her.
  • Präsentiere dich als Gewinn für das Unternehmen, aber vermeide Überheblichkeit.
  • Untermauere deine Angaben durch Beispiele, Erlebnisse, Sonderprojekte.
  • Achte auf ein stimmiges Gesamtbild deiner Bewerbungsunterlagen und prüfe dein Motivationsschreiben auf Rechtschreib- und Grammatikfehler.
Do
  • Persönlichen Antrieb schlüssig beschreiben
  • Bedeutung der Stelle/des Studienplatzes/Praktikums für deine Entwicklung herausstellen
  • Besonderen Bezug zur Einrichtung/Stelle herausarbeiten
  • Alleinstellungsmerkmale hervorheben
Don’t
  • Wiederholung von bereits Gesagtem
  • Selbstbeweihräucherung
  • Oberflächliche Floskeln

Motivationsschreiben für verschiedene Situationen

Motivationsschreiben dienen meistens dazu, Entscheidern die Auswahl zwischen Kandidaten und Kandidatinnen zu erleichtern, wenn zusätzliche Attribute wie Berufserfahrung fehlen oder wenn sich sehr viele Personen um einen Studienplatz, ein Stipendium oder eine Stelle bewerben. 

Wenn es in einem bestimmten Beruf ganz besonders auf Motivation und Engagement oder sehr spezifische Fähigkeiten ankommt, kann das Motivationsschreiben helfen, deine Eignung besser zu beurteilen.

Wir stellen dir jetzt einige Situationen vor, in denen ein Motivationsschreiben üblich oder nützlich ist. 

Stipendium

Bei der Vergabe von Stipendien legen Organisationen und Stiftungen besonders großen Wert auf die Motivation der potenziellen Stipendiaten und auf soziales Engagement. Du solltest außerdem gezielt auf die Werte der Stiftung und deine persönliche Lebenssituation eingehen. Stelle heraus, warum du dich konkret für die jeweilige Stiftung interessierst.

Auslandssemester

Hier zeigst du, welche Ziele du in deiner akademischen Karriere verfolgst und inwiefern dein Studium und die gewählte Hochschule dazu beitragen, diese zu erreichen. Vielleicht bietet nur diese Universität bestimmte Fächer an oder die Kultur der Hochschule genießt einen besonders guten Ruf für dein Studienfach.

Wenn du dich für ein Auslandsjahr im Rahmen deines Masterstudiums bewirbst, dann veranschauliche, was dich im Bachelorstudium besonders fasziniert hat und mit welchen Themen du dich befasst hast. Gehe auf Forschungsbereiche und Fragestellungen ein, die du mit deinem Studium beantworten möchtest.

Orientiere dich an folgenden Fragen:

  • Warum hast du dich überhaupt für dein Studienfach entschieden?
  • Welche persönlichen Stärken befähigen dich, das Studium erfolgreich abzuschließen?
  • Welche Kompetenzen und Fähigkeiten bringst du bereits mit?
  • Warum hat es dir exakt diese Hochschule angetan?
  • Welche Studieninhalte interessieren dich besonders?
  • Welche persönlichen und beruflichen Ziele verfolgst du?

Job

Wenn du dich für eine Stelle bewirbst, bei der besondere Fähigkeiten gefragt sind, die du nicht bereits an anderer Stelle herausarbeiten konntest, ist das Motivationsschreiben dein Revier. Gleiches gilt, wenn für deinen Job ein außerordentliches Maß an Engagement und Motivation gefragt ist (soziale Berufe) oder wenn du spezielles Know-how mitbringst, z. B. aus einem Auslandseinsatz oder einem Projekt, das für die Stelle passt „wie die Faust aufs Auge“.

Vergiss nicht, dich auf die Stellenausschreibung zu beziehen und unaufdringlich zu vermitteln, dass du deren Anforderungen erfüllst. Werden beispielsweise Teamfähigkeit und Zuverlässigkeit gewünscht, dann wähle in deinem Motivationsschreiben Beispiele, die genau diese Fähigkeiten belegen, z. B. indem du auf deine Tätigkeit als Rettungssanitäter bei der Bergwacht eingehst. 

In deinem Motivationsschreiben geht es natürlich um Qualifikation, Erfahrung und Kompetenz, aber auch darum, auf ganz persönliche Art zu zeigen, dass du einen echten Mehrwert für das Unternehmen lieferst und genau der oder die Richtige bist.

Praktikum

Wenn du dich für eine Praktikumsstelle bewirbst, hast du in der Regel noch wenig Berufserfahrung und musst deshalb auf anderem Wege Punkte sammeln. Mit einem Motivationsschreiben kannst du dich von der Masse abheben, indem du Einblick in deine Persönlichkeit gewährst und in die Soft Skills, die für die Praktikumsstelle unverzichtbar sind. Dazu gehören beispielsweise Lernbereitschaft, Zuverlässigkeit, Kommunikationsfähigkeit oder eigenständiges Arbeiten.

Muster für ein Motivationsschreiben

So wie dieses Muster könnte der Textteil deines Motivationsschreibens für ein Freiwilliges Soziales Jahr aussehen:

Beispiel

                                                                              Das bin ich

Da komme ich her

Meine stark pflegebedürftigen Großeltern haben bis zu ihrem Lebensende in ihrem zu Hause gelebt, wo sie von den übrigen Familienmitgliedern, einschließlich mir, versorgt wurden. Ich weiß, wie wichtig gerade älteren Menschen Zuwendung, Ansprache und Einbindung in den Alltag sind.

Da will ich hin

Ich habe mich deshalb dazu entschieden, Medizin zu studieren und mich intensiv der Geriatrie zu widmen. Die Zeit bis zur Verfügbarkeit meines Studienplatzes möchte ich sinnvoll nutzen und weitere praktische Erfahrungen im Rahmen eines FSJ sammeln.

Das bringe ich mit

Anlässlich eines Projektes für unsere Schülerzeitung wurde ich mit der Aufgabe betraut, eine Reportage über das Leben im benachbarten Pflegeheim durchzuführen und dazu Heimleitung und Bewohner zu befragen. 

Daraus ist nicht nur ein bis heute andauerndes Austauschprogramm zwischen Schule und Pflegeeinrichtung entstanden, sondern auch ein 4-wöchiges Praktikum, das ich in den letzten Sommerferien in dem Pflegeheim absolviert habe und das mir sehr viel Freude bereitet hat.

Meine zuverlässige, offene und empathische Art kamen sowohl beim Personal als auch den Heimbewohnern sehr gut an. 

Warum das St. Andreas-Seniorenzentrum?

Großfamilien wie meine sind vor allem in Großstädten zur Seltenheit geworden. Immer mehr Menschen sind deshalb auf Betreuungseinrichtungen angewiesen, in denen das Pflegepersonal kaum mehr Zeit für ihre Bewohner findet. 

Umso wichtiger sind Einrichtungen, wie Ihre, in denen Menschlichkeit und ethische Werte sowie kreative Nachbarschaftsprojekte groß geschrieben werden. Mit diesem Ansatz kann ich mich nicht zuletzt aufgrund meiner eigenen Erlebnisse sehr gut identifizieren.

Ich bin mir sicher, dass meine Kenntnisse und Fähigkeiten zum Wohlbefinden Ihrer Bewohner und Entlastung Ihrer Mitarbeiter beitragen werden und freue mich darauf, Ihre Einrichtung bald näher kennenzulernen.

Möglingen, 17.3.2025

Sabine Kleinmüller

Kopiert!

Fazit

Das Motivationsschreiben ist in Deutschland vor allem im Bildungsbereich verbreitet. Immer dann, wenn es darauf ankommt, Stärken und Mehrwert zu präsentieren, die noch nicht zur Sprache gekommen sind, ist das Motivationsschreiben eine gute Wahl. 

Das Motivationsschreiben kannst du inhaltlich relativ flexibel gestalten, weshalb es dir umso mehr Potenzial bietet, besondere Stärken herauszuarbeiten oder tieferen Einblick in deine Persönlichkeit zu gewähren. Wenn du es richtig anstellst, kannst du dich mit einem Motivationsschreiben deutlich von der Masse abheben.

Damit du keine Zeit beim Formatieren und Gestalten deines Lebenslaufs verlierst, empfehlen wir dir, auf unsere Experten-Tools zurückzugreifen. Mit einer passenden Vorlage für deinen Lebenslauf und unserem Lebenslauf-Editor kannst du die Designfrage schnell und einfach lösen und deine Stärken prägnant und ansprechend herausstellen.

Weitere Tipps, Informationen und Anleitungen rund um die Karriere findest du in unseren Blogs.

Wir hoffen, dass wir dich mit unseren Tipps und Beispielen motivieren konnten, deine Bewerbung anzugehen und wünschen dir viel Erfolg bei deinem nächsten Karriereschritt!

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