Beim Schreiben deines Lebenslaufs gibt es einiges zu beachten: das Format, das Hervorheben relevanter Fähigkeiten und das Anpassen des Lebenslaufs an die Stellenbeschreibung.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Länge. Ganz gleich, ob du über langjährige Erfahrung verfügst oder erst am Anfang deiner Karriere stehst: Ein kompakter Lebenslauf auf nur einer Seite hebt deine Erfahrung und deine genau abgestimmten Fähigkeiten strukturiert und überzeugend hervor.
Wir zeigen dir, wie du das Optimum aus einem einseitigen Lebenslauf herausholst, denn Kürze kann sich bei der Jobsuche als entscheidender Vorteil erweisen.
Muss mein Lebenslauf auf eine Seite passen?
Es ist dein Lebenslauf und nur du entscheidest. Dein Lebenslauf sollte in erster Linie dir entsprechen.
Wenn du aber im Rennen um den begehrten Job die Nase vorn haben möchtest, solltest du in Erwägung ziehen, deinen Lebenslauf auf eine Seite zu kürzen. Denn dies bietet einige Vorteile und verhindert unter Umständen, dass dein Lebenslauf allein aufgrund seiner Länge beiseite gelegt wird.
- Gepflogenheiten in der Branche: Im akademischen Bereich, im oberen Management, in der Medizin oder in der Wissenschaft wird ein mehrseitiger Lebenslauf verlangt.
- Erfahrung: Wenn du gerade erst deinen Abschluss gemacht hast, Quereinsteiger/in bist oder weniger als 10 Jahre Berufserfahrung hast, ist ein Lebenslauf auf nur einer Seite eine gute Idee.
- Jobanforderungen: Einige Branchen verlangen eine umfassende Beschreibung deiner Kenntnisse oder technischen Fähigkeiten, für die meisten Stellen dürfte ein kurzer Abriss deiner Fähigkeiten und Errungenschaften ausreichen. Forsche nach, was in deinem Fachbereich üblich ist.
Sofern deine Branche oder dein Erfahrungsniveau dem nicht entgegenstehen, reicht in der Regel eine Seite für deinen Lebenslauf. Versetze dich in die Lage des oder der Personalverantwortlichen: Sie lesen täglich unzählige Bewerbungen und haben vermutlich keine Zeit, sich einen mehrseitigen Lebenslauf durchzulesen. Dein Lebenslauf sollte deine Karriere-Highlights kurz und knapp wiedergeben.
Falls dein Lebenslauf mehrseitig ist und ausgedruckt wird, besteht außerdem die Gefahr, dass eine oder mehrere Seiten abhanden kommen und nur unvollständige Informationen zu dir vorliegen.
Vor- und Nachteile eines einseitigen Lebenslaufs
So vorteilhaft ein einseitiger Lebenslauf auch sein mag, das kurze Format ist keine Universallösung. Betrachte deine derzeitige Situation und entscheide dann, ob ein Lebenslauf auf nur einer Seite das Richtige für dich ist.
Sehen wir uns die Vor- und Nachteile genauer an.
Vorteile
- Kurz und informativ: Indem du nur relevante und wichtige Informationen in deinen Lebenslauf aufnimmst, gewinnst du die Aufmerksamkeit des Hiring Managers und stellst sicher, dass er oder sie weiterliest.
- Einfach zu lesen und zu analysieren: Ein Lebenslauf auf nur einer Seite erleichtert es dem Hiring Manager, die benötigten Angaben schneller zu finden.
- Kreativität und Kommunikationstalent: Mit einem einseitigen Lebenslauf zeigst du, dass du in der Lage bist, relevante Informationen verständlich zu vermitteln.
- Branchenkenntnis: Falls in deinem Bereich ein einseitiger Lebenslauf üblich ist, zeigst du damit, dass du dich mit den Normen und Anforderungen der Branche auskennst.
Nachteile
- Begrenzter Platz: Falls du umfassende Erfahrung mitbringst, kann es sein, dass du wichtige Errungenschaften, Fähigkeiten oder Informationen weglassen musst, damit du mit einer Seite auskommst.
- Weniger Platz für Kontext: Um den Lebenslauf zu verkürzen, musst du unter Umständen auf Inhalte verzichten, die für das Verständnis deiner bisherigen Arbeit erforderlich sind. Dies kann insbesondere in sehr technischen Bereichen der Fall sein oder wenn du dich auf Senior-Ebene bewegst.
- Formatierungsprobleme: Beim Versuch, all deine Informationen auf einer Seite unterzubringen, könnten Probleme mit Rändern, Schriftgrößen oder dem Gesamteindruck entstehen, die den Lebenslauf am Ende schlecht lesbar machen.
Inhalt eines einseitigen Lebenslaufs
Angesichts des begrenzten Platzangebots kommt es auf jedes Detail an. Wenn du einen Lebenslauf auf nur einer Seite erstellen möchtest, achte darauf, dass folgende Abschnitte auf jeden Fall enthalten sind:
- Kontaktinformationen: Egal, wie kurz oder lang dein Lebenslauf ist – deine Kontaktinformationen müssen ganz oben enthalten ein, damit der Recruiter oder die Recruiterin dich schnell erreichen kann.
- Profil oder Zusammenfassung: Füge zwei oder drei Sätze ein, in denen du deinen Karriereverlauf und deine Errungenschaften kurz beschreibst.
- Beruflicher Werdegang: Führe deine beruflichen Stationen umgekehrt chronologisch auf, indem du mit der letzten Position beginnst. Gib den Namen des Unternehmens, die Stellenbezeichnung, den Standort und den Zeitraum der Beschäftigung an. Führe dabei auch Errungenschaften auf und untermauere diese möglichst mit Zahlen.
- Liste mit Fähigkeiten: Führe die für die Stelle relevanten Hard Skills und Soft Skills auf, die du mitbringst.
- Bildungsweg und Zertifikate: Gib den Abschluss, die schulische Einrichtung und den Ort der Institution an. Führe auch relevante berufliche Zertifikate auf.
- Auszeichnungen und Veröffentlichungen: Falls du mit Auszeichnungen oder jobbezogenen Publikationen aufwarten kannst, füge sie unten ein.
Um sicherzustellen, dass du das Maximum aus einem einseitigen Lebenslauf herausholst, solltest du die Verwendung eines Lebenslauf-Editors in Betracht ziehen, etwa den von cvapp. Dieser hält ein breites Spektrum an Vorlagen für dich bereit und führt dich durch die Erstellung eines kompakten, aussagekräftigen Lebenslaufs.
Was nicht in einen einseitigen Lebenslauf gehört
Genauso wichtig, wie das, was du in deinen einseitigen Lebenslauf aufnimmst, ist das, was du weglässt. Du hast nur begrenzt Platz zur Verfügung. Umso wichtiger ist, dass du mit dem gewählten Inhalt maximale Wirkung erzielst.
Auf Folgendes kannst du in einem einseitigen Lebenslauf getrost verzichten:
- Irrelevante Fähigkeiten: Führe nur diejenigen Fähigkeiten auf, die für die Stelle, auf die du dich bewirbst, relevant sind.
- Alltägliche Aufgaben: Konzentriere dich auf deine Erfolge und Errungenschaften und nicht auf Routineaufgaben.
- Karriereziel (wenn du keines hast): Erfinde nicht künstlich ein Karriereziel, beschreibe stattdessen, was du in deiner neuen Rolle erreichen möchtest, oder lass den Punkt komplett weg.
- Private Angaben: Informationen zu deiner politischen oder religiösen Gesinnung oder Hobbys ohne jeden Bezug haben nichts in deinem Lebenslauf verloren.
- Referenzen: Gib diese nicht von vornherein an. Verweise lieber darauf, dass du sie auf Wunsch bereitstellen kannst.
- Irrelevante Beschäftigungen: Stellen, die nichts mit derjenigen zu tun haben, auf die du dich gerade bewirbst, bringen dich nicht weiter. Falls du sie angeben möchtest, weil sie vielleicht die einzigen sind, kannst du sie unter „Zusätzliche Erfahrung“ unterbringen.
Wie weit sollte mein Lebenslauf in die Vergangenheit reichen?
Personaler interessieren sich in der Regel für die letzten drei Stationen. Dadurch bleibt der Fokus auf die jüngeren Arbeitserfahrungen und Errungenschaften gerichtet und Personaler/innen können deinen Lebenslauf einfacher bewerten.
Auch die Gefahr der Altersdiskriminierung ist bei einem einseitigen Lebenslauf geringer. Diskriminierung jeder Art ist natürlich unzulässig, kommt aber vor – wenn auch nur in abgeschwächter Form einer Verzerrung. Wenn du möchtest, kannst du weiter zurückliegende Beschäftigungen unter „Zusätzliche Erfahrung“ aufführen und die jeweiligen Zeiträume weglassen.
