Wenn ein Abschnitt in einem Lebenslauf Einfluss hat, dann ist es der Abschnitt Arbeitserfahrung. Und der hat es ganz schön in sich.
Denn hier stellt man die Stationen seiner Karriere und die bisher gesammelte berufliche Erfahrung dar, um der Bewerbung mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen. Alle anderen Informationen und Abschnitte in einem Lebenslauf - von den Hobbys bis zum persönlichen Statement - bilden nur das Rahmenwerk zur Auflistung der Berufserfahrung der letzten 10-15 Jahre. Wie also beschreibe ich meine Arbeitserfahrung in einem Lebenslauf?
Diese Anleitung zeigt dir, was du zum Thema Arbeitserfahrung in Lebensläufen wissen solltest. Als da wäre:
Bevor wir mit dem Schreiben ins Detail gehen, klären wir zunächst, warum es gerade auf diesen Abschnitt ankommt: Ein Arbeitgeber bzw. Personaler stellt sich beim Ansehen eines Lebenslaufs im Wesentlichen nur eine Frage:
Ist diese Person aufgrund ihrer Arbeitserfahrung für diesen Job qualifiziert?
Der Abschnitt Arbeitserfahrung im Lebenslauf liefert die Begründung zur Beantwortung dieser Frage und gibt Ausschlag darüber, ob du aussortiert wirst oder im Bewerbungsverfahren eine Runde weiterkommst. In diesem Abschnitt vermittelst du deinem potenziellen Arbeitgeber anhand der letzten 10-15 Jahre deiner Karriere, dass du die entsprechende Erfahrung hast, um seinen Anforderungen gerecht zu werden. Der Abschnitt Arbeitserfahrung verleiht deiner Bewerbung Glaubwürdigkeit und sollte in jeder Hinsicht zu deinen anderen Bewerbungsunterlagen (andere Abschnitte im Lebenslauf, Anschreiben, Arbeitsproben etc.) passen.
Welche Tätigkeiten aus der Vergangenheit du in diesen Abschnitt aufnimmst, richtet sich nach deinem bisherigen Arbeitsverlauf und nach der Stelle, für die du dich bewirbst. Im Allgemeinen solltest du dich von der Gegenwart in die Vergangenheit vorarbeiten, also umgekehrt chronologisch. Oben auf der Seite fängst du mit deiner derzeitigen oder am kürzesten zurückliegenden Tätigkeit an und listest darunter die davor liegenden Arbeitsverhältnisse auf. Diese umgekehrt chronologische Form ist für die meisten Arbeitssuchenden am besten geeignet.
Ist dein Arbeitsverlauf eher diffus, nur keinen Stress. Job-Hopping ist in der heutigen Zeit eher die Regel als die Ausnahme und wird inzwischen wesentlich häufiger akzeptiert, vor allem bei jüngeren Bewerber/innen. Deshalb kann man ruhig kurzzeitige Jobs und Nebenprojekte mit auflisten, wenn sie von der Berufserfahrung und von den Tätigkeiten her passend für die Stelle sind, für die man sich bewirbt. Bei der Auflistung deiner Arbeitserfahrung solltest du im Voraus damit rechnen, dass dir Fragen zu deinen beruflichen Entscheidungen gestellt werden. Hier kannst du deinen Karriereverlauf ruhig selbstbewusst vertreten und schildern, welches Engagement man von dir erwarten kann. Nachdem die Auswahl der Karrierestationen steht, gehen wir nun darauf ein, was in jeden dieser Punkte in einem Lebenslauf hineingehört. Auf jeden Fall gehört dazu:
Gehe immer davon aus, dass dein/e Leser/in (in diesem Fall der/die Personalverantwortliche) keine großen Erklärungen braucht. Außerdem ist der Platz in einem Lebenslauf ohnehin schon chronisch knapp.
Um eben diesen Platz zu sparen, solltest du auf folgende Angaben lieber verzichten:
Grundsätzlich enthält die Auflistung einer Karrierestation in der Regel Folgendes:
Zur Beschreibung deines beruflichen Werdegangs im Lebenslauf gehört außerdem:
Hier einige Beispiele zur Darstellung der Arbeitserfahrung in einem Lebenslauf. Beachte die Unterschiede zwischen der Rohfassung und der Endversion. Wie beschreibt man seine Erfahrung in möglichst knapper Form?
Beispiel 1: Arbeitserfahrung für eine Bewerbung als Lehrer/in. Nehmen wir an, du bewirbst dich als Biologielehrer/in bei einer beliebten weiterführenden Schule. In der Stellenbeschreibung wird großer Wert auf Engagement außerhalb des Unterrichts gelegt. Die Schule sucht nach Lehrer/innen, die ihre Zeit an der Schule auch für ihre berufliche Weiterentwicklung nutzen möchten.
Rohfassung:
Endversion:
Beispiel 2: Arbeitserfahrung für eine Bewerbung als Content Marketing Manager/in. Content Marketing Manager/innen haben eine Vielzahl von Verantwortungsbereichen. Ein Personaler wird deine Berufserfahrung in der Regel richtig einschätzen können. Du brauchst also nicht bei Adam und Eva anzufangen. Mit konkreten und ergebnisorientierten Auflistungen kannst du hier punkten.
Rohfassung:
Endversion:
Beispiel 3: Arbeitserfahrung für eine Bewerbung als Servicekraft in der Gastronomie. In der Gastronomie muss es schnell gehen. Je weniger Zeit ein Manager zum Lesen deines Lebenslaufs benötigt, desto besser deine Einstellungschancen. Achte besonders auf Schlüsselwörter in der Stellenbeschreibung, z. B. „Bartender mit Craft-Cocktail-Erfahrung“ oder „Gourmetküche“. Natürlich wirst du während der Arbeit einiges dazulernen, aber für eine gründliche Einarbeitung bleibt in den meisten Restaurants nur wenig Zeit. Deshalb: zeige, was du kannst und was du mitbringst.
Rohfassung:
Endversion:
Beispiel 4: Arbeitserfahrung für eine Bewerbung als Managementassistent/in. Persönlichkeit und Besonnenheit - darauf kommt es bei der Betreuung des Terminkalenders und der persönlichen Angelegenheiten von viel beschäftigten Konzernmanagern an. Schon an der Formulierung im Lebenslauf sollte man diese beiden essenziellen Eigenschaften erkennen können. Versuche, deinem Chef bereits im Vorfeld einen Schritt voraus zu sein, indem du seine Bedürfnisse abschätzt.
Rohfassung:
Endversion:
Beispiel 5: Arbeitserfahrung für eine Bewerbung als Kundensachbearbeiter/in. Nachvollziehbare Zahlen und Fakten sind dein bestes Aushängeschild als Kundensachbearbeiter/in. Wurde bei deinem letzten Job die Performance deines Teams bzw. der Umsatzzuwachs gemessen? Besorge dir diese Zahlen und integriere sie in deinen Arbeitserfahrungsabschnitt. Erkläre außerdem, mit welcher Methodik du diese Erfolge erzielt hast. Dieses Beispiel gibt einige Anregungen:
Rohfassung:
Endversion:
Welche Fähigkeiten gehören in einen Lebenslauf? Bei der Auflistung deiner Arbeitserfahrung solltest du den verfügbaren Platz auf der Seite optimal nutzen. Neben der Arbeitserfahrung gibt es schließlich auch noch den Kompetenzteil, in dem du deine beruflichen und sozialen Fähigkeiten jeweils mit einem Wort auflisten kannst. Achte darauf, dass dies zu den Erfahrungen passt, die du bei deinen Karrierestationen aufgeführt hast. Deine Fähigkeiten sollten das Gesamtbild ergänzen, ohne dabei in Wiederholung zu verfallen. Wenn du hier eine interessante Fähigkeit hinzufügst, die du unter Arbeitserfahrung noch nicht aufgeführt hast, kannst du bei einem Vorstellungsgespräch damit rechnen, dass dir dazu Fragen gestellt werden.
Grammatik
Wie formuliert man Sätze? Wie kurz oder wie lang sollten sie sein? Ist dies dein erster Lebenslauf? Dann folgen hier einige praktische grammatikalische Tipps für die Zusammenstellung der Auflistung deiner Arbeitserfahrung.
Personalverantwortliche kennen ihre Pappenheimer und haben in der Regel ein gutes Gespür für 08/15-Lebensläufe, die sie häufig sofort aussortieren. Punkten kannst du mit einer Bewerbung, die auf die Stelle zugeschnitten ist. Denn damit
Natürlich brauchst du nicht bei jeder Bewerbung wieder ganz von vorne anzufangen. Allerdings: Je mehr Zeit du in die stellenrelevante Anpassung deines Lebenslaufs investierst, desto weniger Bewerbungen wirst du wahrscheinlich verschicken müssen.
Die Arbeitserfahrung in deinem Lebenslauf sollte jedes Detail umfassen, das für die betreffende Stelle relevant ist. Das ist eigentlich schon richtungsweisend für die Menge an Arbeitserfahrung, die man in einem Lebenslauf auflisten sollte.
Wenn du auf eine 30-jährige Karriere zurückblicken kannst, ist es möglicherweise allein schon aus Platzgründen sinnvoller, nur die Arbeitgeber der letzten 10-15 Jahre und deine aktuellsten Erfahrungen zu listen. Bei Arbeitsverläufen von weniger als 15 Jahren solltest du jedoch alles aufführen.
Was die Schilderung deiner Erfahrungen betrifft, konzentriere dich mehr auf deine am kürzesten zurückliegenden Tätigkeiten. Liste deine Karrierestationen Punkt für Punkt auf. Nenne den Namen des Arbeitgebers und deinen Arbeitszeitraum, gefolgt von einer Kurzbeschreibung deiner Tätigkeit, wie in den Beispielen gezeigt.
Soll ich Lehrgänge in meinem Lebenslauf erwähnen? Ein zweitägiges Seminar findet man in der Auflistung der Arbeitserfahrung in einem Lebenslauf wohl eher selten. Wenn ein Lehrgang oder eine Fortbildungsmaßnahme allerdings besonders prestigeträchtig ist oder länger als eine Woche gedauert hat, wäre dies ein Fall für den Abschnitt „Ausbildung“. Allerdings: An einem Lehrgang kann jeder teilnehmen, aber nicht jeder lernt dort etwas. Demnach sagt es nicht ganz so viel über deine Eignung für die Stelle aus. Andere Informationen, die du mitzuteilen hast, sind wahrscheinlich wichtiger.
Das Wichtigste in Kürze:
In einem guten Lebenslauf erkennt der Arbeitgeber anhand der Arbeitserfahrung oftmals in weniger als 10 Sekunden, ob man für den Job geeignet ist. Eine starke Ähnlichkeit mit der Stellenbeschreibung sollte daher nicht „rein zufällig“ sein. Wenn die Arbeitserfahrung im Lebenslauf starke Unterschiede zur Stellenbeschreibung aufweist oder sich nicht ganz den Erwartungen entspricht, solltest du in die Trickkiste greifen, um aufzufallen. Ein Lebenslauf-Editor kann dabei helfen. Denn Form und Aussehen sind oft schon die halbe Miete.